Ohne Corona hätte ich das nicht gemacht!

Ohne meine Blogger-Kollegin Ulrike vom Bambooblog wäre ich nicht auf die Idee gekommen darüber zu schreiben, was ich ohne die Corona Pandemie nicht gemacht hätte. Denn auch ich, wie wohl fast jeder ist doch froh, das Jahr 2020 hinter sich gelassen zu haben. Aber dieser Aufruf zur Blogparade „Ohne Corona hätte ich das nicht erlebt“ hat mich dazu gebracht einmal darüber nachzudenken, ob es da etwas gibt, was ich ohne Corona nicht gemacht hätte. To the English blog post.

Hoch oben im Schwarzwald, mit Blick auf Frankreich

Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung. Alle erwähnten Reisen wurden selbst bezahlt und dieser Bericht spiegelt ausschließlich meine Meinung wider. Er enthält auch Affiliate Links. Erwirbst Du dort etwas zahlst Du nicht mehr, aber ich erhalte eine kleine Provision, die dazu beiträgt, meinen Blog weiterführen zu können

Was war 2020 so anders?

Das ist sicher eine Frage, die ganz viele zum gleichen Schluss bringen wird, nämlich, wir alle und fast der ganze Rest der Welt, wurde nahezu immobil gemacht. Reisen war für einige Zeit gar nicht möglich und dann nur sehr eingeschränkt.

Das war für mich, die ich noch dazu in einem Reisebüro arbeite, schon eine sehr seltsame Erfahrung. Seit frühester Kindheit bin ich immer verreist. Keiner hat sich Gedanken darüber gemacht, ob das vielleicht mal nicht mehr möglich sein würde. Wir (Deutsche) haben das als eine Selbstverständlichkeit angesehen.

im Februar waren Messen noch möglich…

Unser Büro wurde beim Shutdown natürlich genau so geschlossen, wie alle anderen Geschäfte auch. Wir sind in einer guten Position, so dass wir auch in Homeoffice arbeiten können. Es ist jetzt Mitte Januar 2021 und ich arbeite immer noch von zuhause. Das wäre ohne Corona absolut undenkbar für mich gewesen, freue ich mich doch über jeden Kundenkontakt! Nun halt nur noch per Telefon, E-Mail, WhatsApp oder auch in einer Teams-Sitzung!

Wer hätte das gedacht, dass wir mal mit unseren Kunden die persönlichen Gespräche, von Angesicht zu Angesicht, per Video-Chat machen würden?! Angedacht war es schon länger, aber nun ist es ganz schnell Realität geworden. Das hätte ich ohne Corona sicher nicht gemacht. Naja, oder vielleicht irgendwann mal…

Was hätte ich ohne Corona nicht gemacht?

Vieles! Plötzlich bin ich in Homeoffice und wie wohl fast alle Reisebüros auch noch in Kurzarbeit. Reisen werden fast nur noch rückabgewickelt. Das ist sehr frustrierend! Um davon den Kopf frei zu bekommen, fange ich das Wandern an! Einige Touren stelle ich hier vor.

wandern im Schwarzwald

Und wer mich kennt weiß, dass das eigentlich gar nicht so mein Ding ist. Immerhin wohnen wir ja noch nicht so lange hier im Schwarzwald, da ist fast alles noch unbekannt und ich kann mir ein wenig einreden, ich wandle auf touristischen Spuren oder bin hier zu Gast!

auf der Burg Hohengeroldseck

Berge rauf und runter ist für jemanden, der zeitlebens in Norddeutschland, also im Flachland gelebt hat und wo die höchste Erhebung der Wilseder Berg in der Lüneburger Heide mit 169m ist, schon sehr gewöhnungsbedürftig. Fast jede freie Minute wandern zu gehen, das hätte ich ohne Corona sicher nicht gemacht.

in der Lüneburger Heide

Viele schöne Touren haben wir gemacht! Dank der Komoot-App (unbezahlte Werbung) findet man viele Touren, fernab von Menschen.

Auch Rad bin ich viel mehr gefahren, mit meinem E-Bike machen auch längere Touren Spaß und die Wein-Berge rauf zu fahren, schaffe ich so auch. Das hat uns so motiviert, dass mein Mann und ich uns als Team zum Stadtradeln angemeldet haben. Das gibt es jedes Jahr wieder in ganz Deutschland. Man meldet seine gefahrenen Kilometer über eine App und dann werden die fleißigsten Kommunen ermittelt.

mein übliches Radoutfit

Urlaub?

Klar haben wir Urlaubspläne. Wir haben schon seit eineinhalb Jahren, zusammen mit Freunden, einen Roadtrip durch den Yukon geplant und der soll im Juni starten.

Kanada hat die Grenzen dicht gemacht, die Flüge gehen nicht und wir natürlich auch nicht. Was nun?

am Yukon, Suspension Bridge

Fluss ist Fluss? Oder auch nicht, aber wir buchen sehr spontan die erste wieder mögliche Tour auf einem Schiff auf der Donau. Das wollten wir schon immer mal machen, warum nicht jetzt? So schnell hätte ich das ohne Corona nicht gemacht.

Esztergom an der Donau

Kurz, es war toll! Das Schiff nur etwa zur Hälfte belegt, da die Corona-Maßnahmen auch da greifen und die Häfen, an denen wir anlegen, sind fast ohne Touristen! Wien, Budapest, Bukarest, Melk haben wir fast für uns allein. Was für ein Luxus! Ihr könnt es hier nachlesen.

im ersten Hof des Stifts Melk in Österreich

Nach Ende der einwöchigen Flussreise fahren wir mit Übernachtungen in Bamberg und auf der Wartburg in meine Heimatstadt Lüneburg, um meinen Sohn und seine Familie für ein paar Tage zu besuchen. Endlich kann ich meine Enkel wieder in die Arme schließen!

die Johanniskirche in Lüneburg „am Sande“

Unfall

Ohne Corona wäre ich sicher nicht so viel Rad gefahren, die Zeit hätte ja gefehlt. Wegen des Stadtradelns schwingen wir uns öfter auf die Räder, leider auch am 11. Juli, einem heißen Samstag. Da passiert es, ich fahre auf einem landwirtschaftlichen Weg unglücklich über einen großen versteckten Stein, kippe zur Seite in ein Maisfeld und es knackt ganz fürchterlich im rechten Bein. Wie sich später herausstellt, ist das Kreuzband gerissen.

Das heißt nun Schiene tragen, Ende August OP, wieder Schiene tragen und dann im November vier Wochen Reha. Dazwischen immer Krankengymnastik und Arztbesuche.

Pause vom Muskelaufbau, wandern mit Beinschiene

Mit der flexiblen Schiene versuche ich so viel wie möglich zu gehen und bald geht auch das Wandern wieder. Ich bin nicht nur an der frischen Luft, sondern baue die Muskeln langsam wieder auf. Mühsam…

Wäre das ohne Corona auch passiert? Es ist müßig darüber nachzudenken, aber auf jeden Fall habe ich keine Gelegenheit ausgelassen, um mein Bein wieder in Form zu bekommen.

Österreich und die Reisewarnung

Absolut spontan buchen wir vier Tage im Lechtal, hier zum Nachlesen. Nach einem Tag wird ganz Tirol mit einer Reisewarnung belegt. D.h. wir müssen in Quarantäne zuhause und zum Corona-Test.

Mein Mann schreibt noch aus Österreich eine Nachricht ans Gesundheitsamt, denn man soll sich ja wegen der Quarantäne melden. Freundliche E-Mail zurück, man sei nicht zuständig sondern das Ordnungsamt. Ohne Angabe von einer anderen Mailadresse. Nach einigen Recherchen finden wir eine Adresse. Nochmals Mail dorthin, E-Mail zurück, man sei nur zuständig für den Landkreis. Leider wieder kein Hinweis, wer denn für uns zuständig ist.

die Highline 179 mit der Burgruine Ehrenberg

Mittlerweile haben wir den Test hinter uns, auch dort weiß niemand, wo man sich melden soll. Schon seltsam… Wir recherchieren weiter, finden tatsächlich noch eine Adresse. E-Mail geht wieder raus, keine Antwort. Ist das gut oder ist das schlecht oder schlichtweg der falsche Adressat? Wir erfahren es leider nie.

Inzwischen ist der dritte Tag ohne Testergebnis angebrochen. Im Radio läuft permanent der Aufruf, sich doch bitte bei den Gesundheitsämtern zu melden, falls man von einer Quarantäne betroffen ist. Das nervt und ich schreibe wieder mal eine Mail, diesmal an den Sender und schildere unsere Odyssee. Prompt werde ich angerufen und man bittet mich um ein Interview.

Ich bin im Radio!

Ich bin echt im Radio!

Das wäre mir ohne Corona sicher nicht passiert! Nach 60 Stunden kommt dann auch unser negatives Testergebnis direkt in die Corona-App. Das ist praktisch, wenn es auch lange gedauert hat. Übrigens wissen wir bis heute nicht, wohin wir uns hätten wenden sollen. Nun gibt es inzwischen ein spezielles Portal im Internet dafür.

Einsames Weihnachten

Weihnachten verbringen wir immer bei meinem Sohn. So ist der Plan auch dieses Jahr. Leider fallen die Flugzeiten von Basel nach Hamburg in die verhängten Ausganssperren, also stornieren wir die Flüge und wollen mit dem Auto fahren.

Weihnachtsdekoration in Emmendingen

Auch daraus wird nichts, denn ganz kurz vor der Schließung der Kita meiner Enkelin sind einige Kinder dort erkrankt und die ganze Familie muss in Quarantäne. Über Weihnachten. Alle Tests sind negativ, aber das war´s dann. Wir bleiben zuhause und machen eine zweistündige Teams Sitzung zur Bescherung.

Das hätten wir ohne Corona nicht gemacht!

Dieses Virus hat unser aller Leben umgekrempelt. Ich sitze seit vielen Monaten im Homeoffice und mein Kreuzbandriss hat alles nicht einfacher gemacht. Nicht reisen zu können ist sehr seltsam, aber im Rückblick habe ich im vergangenen Jahr trotzdem sehr viel erlebt und gesehen.

Nicht den Yukon, aber die Donau, nicht Whitehorse oder Dawson, dafür Wien und Bamberg und viele andere tolle Orte, auch hier im Schwarzwald, habe ich erkunden dürfen. Das hätte ich ohne Corona nie gemacht.

das Alte Rathaus in Bamberg

Trotzdem hoffe ich, dass wir bald wieder alle uneingeschränkt reisen dürfen. Schon weil ich meinen Beruf endlich wieder mit allem Enthusiasmus und aller Freude ausüben möchte. Im nächsten Jahr sind es 40 Jahre Traumberuf, ich möchte nichts anderes machen!

Mehr aktuelle Infos und Bilder bekommt Ihr wie immer auf Facebook, Instagram und Pinterest. Ich freue mich über Eure Kommentare, haut in die Tasten und erzählt, wie es Euch ergangen ist. Was hättet Ihr nie ohne Corona gemacht? Gab es auch Positives? Meine Leser*innen und ich sind gespannt!

Günterfelsen im Schwarzwald

Möchtest du noch mehr über meine Reisen erfahren? Das würde mich sehr freuen! Folge mir einfach auf meiner Facebook Seite. Über dein „like“ freue ich mich!

Neueste Kommentare

15 Kommentare

  1. Kasia
    7. Februar 2021
    Antworten

    Liebe Gabriela, hast du dein Blog überarbeitet oder war ich einfach zu lange nicht mehr schauen? Das Layout sieht so übersichtlich und modern aus und die Bilder sind schön groß, auch die Schrift… finde ich toll!
    (Es wäre jetzt natürlich peinlich, wenn es vorher schon so war, aber ich meine, es gab ein paar Änderungen…?)

    Liebe Grüße
    Kasia

    • 7. Februar 2021
      Antworten

      Liebe Kasia,
      vielen Dank! WordPress hat viel umgestellt und ich versuche, meine Beiträge nach und nach aufzupeppen. Frau ändert sich ja auch *lach*.
      Aber toll, dass es Dir auffällt!
      Liebe Grüße
      Gabriela

  2. […] Der Beitrag von Gabriela und dem Blog Gabriela auf Reisen erzählt von ihren Abenteuern und Erlebnissen in einem turbulenten Jahr. Donau statt Yukon, Schwarzwald statt Kanada. Gabriela lernt das Wandern und das Homeoffice kennen. Ein E-Bike erweitert den Aktionsradius. Gabriela schreibt stilsicher mit viel positivem Denken. Auch von einem schlimmen Kreuzbandriss lässt sie sich nicht unterkriegen. Ein sehr lesenswerter Artikel mit eindrucksvollen Fotos. […]

  3. 28. Januar 2021
    Antworten

    Liebe Gabriela,
    ohne Corona hätten wir vermutlich nicht so viele tolle Momente mit unseren Teenagern erlebt, weil die so rund um die Uhr mit uns zusammen waren. Und mein Traum von Rügen hat sich endlich erfüllt!
    Viele Grüße von Sanne

    • 28. Januar 2021
      Antworten

      Liebe Sanne,
      es ist schön, dass du das so positiv siehst! Vermutlich werden die Momente mit den Teenies eh weniger werden. (Das weiß ich aus Erfahrung…)
      Liebe Grüße
      Gabriela

  4. 28. Januar 2021
    Antworten

    Eine echt interessante Idee… Wir haben auch einige Pläne für 2020 geändert… und auch für 2021 gibt es ehrlich gesagt noch gar keinen richtigen Plan nur ein paar lose Ideen. Spontan reisen ist mit Schulkind ab und zu eine größere Herausforderung… aber auch machbar… 😉
    Liebe Grüße
    Tanja

    • 28. Januar 2021
      Antworten

      Liebe Tanja,
      das kann ich mir gut vorstellen. Wir haben unseren Urlaub mit den Enkelkindern schon für dieses Jahr gebucht. Mal sehen, was draus wird.
      Liebe Grüße
      Gabriela

  5. Also ich finde, das war doch ein wirklich gutes „Ersatzprogramm“ letztes Jahr, das erlebt manch Einer nicht ohne Corona 😉 Von daher sehe ich das inzwischen alles relativ entspannt und auch nicht nur das Negative, sondern auch die positiven Dinge, die wir durch diese Pandemie gelernt haben. Das wird schon wieder, auch, wenn es wirklich lange gedauert hat dann.

    • 28. Januar 2021
      Antworten

      Hallo Andreas,
      ich beschwere mich auch ganz bestimmt nicht, man muss momentan halt sehr flexibel sein und das wird sicher noch ein Weilchen so bleiben.
      Und ich denke auch, das kann und muss wieder werden.
      Liebe Grüße
      Gabriela

  6. 25. Januar 2021
    Antworten

    Liebe Gabriele,

    Wandern ist 2020 ja zum neuen Volkssport geworden. Wir sind zwar auch vorher schon gewandert, aber da man im Lockdown nicht viel anderes machen konnte haben wir noch mehr Touren unternommen.
    Spontan waren wir im Sommer eine Woche an der Nordsee, das hätten wir ohne Corona auch nicht gemacht. Auch unser Urlaub in der Toskana im September war eine spontane Entscheidung, die wir ohne Corona dieses Jahr nicht getroffen hätten, weil ja sonst die Reisen schon länger im Voraus geplant werden.

    Liebe Grüße
    Gina

    • 26. Januar 2021
      Antworten

      Liebe Gina,
      bei den wenigsten Leuten hat im letzten Jahr wohl alles gepasst und wer weiß, was dieses Jahr noch so kommt. Schön, dass Ihr trotzdem noch so tolle Touren unternehmen konntet!
      Liebe Grüße
      Gabriela

  7. Kasia
    25. Januar 2021
    Antworten

    Liebe Gabriela,

    beim Lesen musste ich an einigen Stellen schmunzeln. Ja, das mit der sportlichen Betätigung kommt mir selber auch sehr bekannt vor. Ich gehe seit dem Lockdown regelmäßig (na gut… mehr oder weniger regelmäßig) laufen. Klar hatte ich auch vorher schon solche „Ausrutscher“, auch wandern war ich schon mal, aber seit Sport die einzig legale Form der Außenaktivitäten darstellt (Einkaufen mal ausgenommen…), sind mit einem Mal ganz viele Menschen draußen in sportlicher Mission unterwegs… 🙂 Und Homeoffice kann schon mal aufs Gemüt drücken, vor allem, wenn man nur noch zu Hause ist.

    Ich hoffe, deinem Kreuzbandriss geht es wieder besser..?

    Liebe Grüße
    Kasia

    • 26. Januar 2021
      Antworten

      Liebe Kasia,
      ja, es ist schon erstaunlich, was einem alles so einfällt 😉
      Meinem Bein geht es zu 95% wieder gut und ich wandere ja weiter, gerade die Berge rauf und runter baut Muskeln auf. Zumindest rede ich es mir schön *lach*
      Viel Spaß noch beim Laufen!
      Liebe Grüße
      Gabriela

  8. 23. Januar 2021
    Antworten

    Liebe Gaby, das hört sich nach einem aufregenden und abwechslungsreichen Jahr 2020 an! Es hatte ja einiges Schönes und Positivem zu bieten. Nur der Kreuzbandriss hätte nicht sein müssen. Ich danke Dir für diesen wirklich toll geschrieben Beitrag!
    Alles GUte und bleib gesund!
    Ulrike

    • 23. Januar 2021
      Antworten

      Liebe Ulrike,
      vielen Dank! Es war schon wirklich ein sehr besonderes Jahr, dieses 2020. Ich bin sehr dankbar, dass alle meine Lieben bisher verschont geblieben sind.
      Ich freue mich schon auf Deine ganze Blogarade!
      Bleib Du auch gesund,
      Gabriela

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