Zwei Tage werden wir nun am westlichen Teil des Bwabwata Nationalparks in Namibia zubringen.
Früh brechen wir auf, denn die Hitze ist über Mittag nur im Schatten erträglich.
Zur Zambezi Mubala Lodge
Gegen Mittag kommen wir an der Rezeption der Zambezi Mubala Lodge an. Ein erfrischendes Getränk wird gereicht, während unsere Koffer schon auf ein kleines Motorboot verladen werden. Wo geht es denn jetzt noch hin? Es fährt los, die Koffer sind weg und nun sind wir dran. Wow, das kleine Boot ist schnell unterwegs, über uns glüht die Sonne. Der Fahrtwind tut gut. Zwanzig Minuten fahren wir, sehen Menschen an den Ufern, sie winken. Die Hippos winken nicht, höchstens wenn sie mit rotierendem Schwanz ihren Kot im Wasser verteilen, um ihr Revier zu markieren. Die Nilkrokodile sind eher träge.
Die Lodge
Auch hier werden wir wieder mit einem leckeren, kühlen Getränk empfangen. Unsere Koffer verschwinden fast wie durch Geisterhand in unseren Bungalows, die wir über einen Holzsteg erreichen. Hoch über dem Fluss haben wir einen unglaublichen Ausblick von der Veranda. Die Bungalows sind sehr groß, mit einer Dusche im Bad, wo eine ganze Fußballmannschaft Platz hätte, Ein Küchenbereich mit Kühlschrank und frischen Trinkwasser wartet auf uns, ich mache mir erst einmal einen Kaffee. Das Schlafzimmer ist ebenfalls sehr großzügig und das Bett eine Oase, so herrlich bequem ist es.
Eine Boutique lädt zum Shoppen ein, wir kaufen später das Buch über die Scharlachspinte, das zum Erhalt der Population der stark bedrohten Vogelart beiträgt.
Scharlachspinte am Zambezi River
Am späten Nachmittag geht es wieder rauf auf den Fluss. Wir besuchen die Hippos noch einmal, aber vor allem in der untergehenden Sonne die unter Schutz stehende Kolonie der Scharlach Spinte. Sie nisten normalerweise nur in den sandigen Uferböschungen, wo sie ihre Nisthöhlen graben. Hier gibt es aber auch eine Kolonie, die ihre Höhlen in den lockeren Sandboden gräbt. Viele Jahre wurde ihnen mit Netzen nachgestellt, da es in einigen Ländern der asiatischen Welt chic ist, diese knallroten Federn zu tragen. Nun werden sie, Dank der Gondwana Collection, dort von zwei Rangern rund um die Uhr geschützt.
Leider können wir in dieser Lodge nur einmal das leckere Abendessen und das Frühstück genießen, denn ganz früh müssen wir weiter. Ehe es zu heiß wird, besuchen wir am Vormittag das
Historic Living Village der Mafwe Volksgruppe
Um die Traditionen der verschiedenen Volksgruppen auch für die nachfolgenden Generationen am Leben zu erhalten, gibt es einige sogenannte Living Museums (Hier kannst du etwas über die San- Buschmänner erfahren, die ich 2019 besucht habe .)
Wir werden begrüßt und werden zunächst in die
Tätigkeiten der Männer
eingeweiht.
Zunächst wird uns eine Mausefalle erklärt, dann verschiedene Fallen, mit denen kleinere oder größere Tiere gefangen werden können.
Eine Art Trommel mit einem Klöppel dient als Ruf, um Hippos anzulocken.
Danach wird uns die Herstellung von Werkzeugen erklärt, u.a. auch die Verarbeitung von Eisen.
Interessant sind auch die verschiedenen Musikinstrumente, die Mundorgel ist unserer nicht unähnlich, nur größer.
Musik
Um uns auch die Musik nahe zu bringen, stellen sich alle auf, auch die ganz Kleinen und bereiten uns viel Freude mit Gesang und Tanz. Es wird auf einer Art Xylophon gespielt, mit Trommeln und Rasseln der Takt vorgegeben und auf Seiteninstrumenten Musik gemacht. Auch ein Instrument gibt es, das unserer Maultrommel sehr stark ähnelt.
Danach werden uns die
Tätigkeiten der Frauen
erläutert.
Dazu gehört natürlich das Sammeln und zubereiten von Hülsenfrüchten und Beeren. Wir dürfen gern kosten. Sodann wird uns demonstriert, wie die kunstvollen Röcke der Damen angefertigt werden. Was für eine ungeheure Arbeit es allein ist, um die Schnüre herzustellen!
Auch kunstvolle Schalen aus Pflanzenfasern, die mit natürlichen Materialien gefärbt werden, stellen sie her. Davon kaufe ich mir sehr gern eine, die dann auf meinem Esstisch als Obstkorb stehen wird.
Am frühen Nachmittag erreichen wir die
Nunda River Lodge
die direkt am Okavango liegt. Auch hier werden wir sehr herzlich von deutsch sprechenden Besitzer empfangen.
Unser Gepäck ist schon in unseren feststehenden Zelten mit eigenem Freiluftbad. Unter der Terrasse prusten ein paar Nilpferde.
Ein wenig ist noch Zeit, um sich frisch zu machen oder den Blick über den Okavango schweifen zu lassen.
Bootsfahrt auf dem Okavango
Am späten Nachmittag geht es dann per Boot auf den Okavango, er wird übrigens auch Cubango genannt. Wasservögel und Hippos sind genügend unterwegs. Wir fahren an anderen Lodges vorbei und erreichen bald die Popa-Wasserfälle. Sie sind nicht hoch, aber eindrucksvoll. Unser Bootsführer jongliert unser Boot um Felsen herum und an den Untiefen vorbei. Bald erreichen wir eine kleine Insel inmitten der Fälle. Sie ist sicher vor Krokodilen und Hippos, da die Strömung drum herum zu heftig ist.
Eine kleine Sundowner-Bar wird für uns aufgebaut und es gibt leckere Appetithäppchen dazu. Alle machen Fotos von der untergehenden Sonne und den Wasserfällen. Ehe es richtig dunkel wird, müssen wir zurückfahren. Es ist nicht sehr weit und wir halten nun auch nicht mehr für Fotos an. Das Abendessen wartet ja auf uns!
Wir sind am nächsten Morgen alle froh, dass wir abends geduscht haben, denn es ist wahrlich kalt! Um die 10 Grad nur und da das Bad teilweise offen ist, reicht heute eine Katzenwäsche.
Tagesausfahrt im Bwabwata Nationalpark
Wir beginnen heute nicht ganz so früh mit der Bootsfahrt. Gut 90 Minuten fahren wir heute in die andere Richtung. Hippogruppen begrüßen uns mit lautem Schnaufen, einige Krokodile wärmen sich in der Sonne auf. Rinder werden am Fluss getränkt und einige Leute holen Wasser oder baden im Fluss.
Safari per Jeep
Dann erreichen wir eine weitere Lodge im Bwabwata Nationalpark. Es warten schon zwei Jeeps auf uns, denn nun geht es hier auf Pirschfahrt. Es ist schon ordentlich heiß und das scheint auch den Tieren nicht so zu gefallen. Wir stoßen nur auf ein paar Kudus und Impalas. Dann zeigen sich aber doch noch einige Giraffen, denen die Hitze nichts auszumachen scheint. Sie fressen ganz unbeeindruckt von den jungen Trieben der Bäume. Aber selbst die Vögel suchen den Schatten. Es sind fast 40 Grad, kaum zu glauben, dass die Nacht so kalt war!
Am einzigen Wasserloch auf unserer Tour im Bwabwata Nationalpark wartet eine Affenbande auf uns. Sie turnen auf den großen Bäumen herum und schauen neugierig auf uns nieder. Wir machen eine Pause, kalte Getränke warten in der Box auf uns. Was für eine Wohltat!
Überraschung
Falls dies jemand liest, der die Moremi– Reise gebucht hat oder machen will (vorzugsweise natürlich bei mir buchen 😉 ) und sich die hier geplante Überraschung nicht vermiesen will, der überspringt ganz einfach diesen Absatz.
Die Fahrt geht weiter, bis wir wieder am Okavango ankommen. Wir sind noch immer im Bwabwata Nationalpark. Eine Art Rastplatz im Schatten kommt gerade recht, um sich ein wenig die Beine zu vertreten.
Wir gehen alle im Entenmarsch in Richtung Fluss, wo wir viel Papyrus sehen können. Was sehen wir da zwischen den Bäumen? Unsere Lodge hat ihren Koch hierher gesandt, der mit weiteren Angestellten eine wunderbare Tafel aufgebaut hat. Ein Buffet im Busch! Wow!
Kartoffelsalat, verschiedene Fleischsorten, Salate usw. Wir sind begeistert und hungrig! Der Koch bekommt einen dicken Applaus von uns, bevor wir uns bedienen.
Und was lugt da zwischen unseren Taschen hervor? Ein Eichhörnchen oder auch zwei. Die würden auch gern mitessen, aber Wildtiere füttern wir natürlich nicht. Kann schon mal passieren, dass ein Stück Brot runterfällt, oder?
Großwild
Gesättigt und mit einem breiten Grinsen im Gesicht besteigen wir die Jeeps. Der Weg führt am Fluss entlang. Einige Tiere wagen sich nun hervor und plötzlich stehen eine paar Elefantenbullen neben dem Weg. Wir halten an, um sie passieren zu lassen. Sie ignorieren uns, der Durst ist wohl größer als die Neugierde auf ein paar Touristen in ihren Blechbüchsen.
Wir haben Glück und es kommt ein guter Platz zum Parken. Zebras sind schon am Fluss und einige Antilopen. Da kommen auch die Dickhäuter des Bwabwata Nationalparks aus dem Unterholz. An der Wasserstelle wird erstmal ein kleineres Krokodil verjagt und dann trinken die Elefanten in aller Ruhe.
Nun haben wir heute doch noch diese wunderbaren Tiere im Bwabwata Nationalpark sehen können! Leider ist unsere Zeit um, denn der Rückweg dauert ein wenig länger. Unsere Fahrer bringen uns zurück zur Nunda River Lodge, wo gerade noch Zeit für eine Dusche ist, ehe es wieder ein leckeres Essen für uns gibt!
Auf Wiedersehen Bwabwata Nationalpark, denn ab nun geht es wieder nach Botswana!
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Liebe Gabriela,
Namibia ist einfach toll. Ich mag das Bild mit den Flusspferden am liebsten. Das ist bezaubernd.
Liebe Grüße
Liane
Liebe Liane,
Nilpferde sind schon sehr fotogen, wenn man sie denn mal sieht 😉
Liebe Grüße
Gabriela
Liebe Gabriele,
was für Farben… was für Bilder. Richtig schön.
Wir liegäugeln als Familie seit Jahren mit Afrika, doch in den Ferien ist es aktuell einfach nicht bezahlbar.
Daher erfreue ich mich jetzt an deinen Bildern und träume weiter von Afrika.
Liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
ein bisschen träumen ist ja auch ganz schön und die Kinder werden erwachsen… irgendwann.
Liebe Grüße
Gabriela
Was für ein wundervoller Ort liebe Gabriela. Du hast wirklich Glück, dass du dort immer wieder sein darfst. Wie lange dauert denn deine Reise insgesamt?
Viele Grüße
Felicitas
Liebe Felicitas!
Wir waren insgesamt 13 Tage auf dieser Reise und mir kommt es immer zu wenig vor. Das „Afrika-Visus“ ist halt nicht heilbar 😉
Liebe Grüße
Gabriela
Liebe Gabriela,
du beschreibst eine Welt, die so faszinierend anders ist als alle Orte, die ich bei meinen bisherigen Reisen kennenlernen durfte. Von den Scharlachspinten hatte ich noch nie gehört – die sind ja hübsch. Danke fürs Mitnehmen!
Herzliche Grüße,
Sanne
Liebe Sanne,
vielen Dank! Es gibt so wunderschöne Orte auf der Welt, überall. Von den Scharlachspinten hatte ich vorher auch noch nie etwas gehört. Reisen bildet
halt 😉
Ganz liebe Grüße
Gabriela
Faszinierend schön, wie farbenfroh die Natur unterwegs ist.
Deine Bilder haben mich sofort in Gedanken nach Afrika zurück versetzt und ich konnte erstmal ein bisschen von Nilpferden und Co träumen.
Auch eine sehr interessante Erfahrung mit den San hatte ich ebenfalls. Wie geschickt sie in ihrem Überleben in teils lebensfeindlicher Umgebung sind.
Liebe Grüße, Katja
Liebe Katja,
dieser Kontinent versetzt mich mit all seinen Lebewesen auch immer wieder in höchstes Erstaunen. In teilweise so lebensfeindlicher Umgebung existieren so viele faszinierende Tiere.
Liebe Grüße
Gabriela