24 Stunden in der Barockstadt Fulda
Wir wollen uns mit Hamburgern irgendwo in Deutschland treffen und ein Wochenende gemeinsam verbringen. Die Wahl fällt auf Fulda, denn aus dem Norden sind es 3 Stunden mit der Bahn und aus Freiburg auch. Sehr passend also. To the English blog.
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Fulda
Viele kennen die Stadt vermutlich nur vom Umsteigen von einem ICE auf den anderen. Dabei hat die Barockstadt Fulda doch einiges mehr zu bieten. Fulda liegt am Fluss Fulda, der mir nur als Anfang der „Eselsbrücke“ bekannt war: wo Fulda sich und Werra küssen, sie ihren Namen lassen müssen. Was man so alles in der Grundschule lernt…
Fulda hat über 220.000 Einwohner und liegt in Hessen. Das zumindest wusste ich schon vorher. Für die eine Nacht quartieren wir uns im Hotel Fulda Mitte ein. Wir gehen ca. 10 Minuten zu Fuß vom Bahnhof zum Hotel. Gleich am Bahnhof beginnt die Fußgängerzone und so kann ich den Weg zum Schaufensterbummel nutzen. Natürlich gibt es auch hier viele Kettenläden, aber gerade im historischen Teil, dem Barockviertel in Fulda, gibt es viele niedliche kleine und individuelle Läden und Restaurants, wie wir nur wenig später feststellen.
Es ist ein herrlicher Wintertag, nicht zu kalt, aber viel blauer Himmel. Um einen guten Überblick über das Stadtgeschehen zu bekommen, machen wir vier einen zweistündigen, geführten Stadtrundgang. Unsere Stadtführerin ist Frau Heller, die „ihre“ Stadt aus dem ff kennt.
Einen guten Überblick über die räumlich sehr übersichtliche Altstadt erhalten wir an dem Bronzeguss, der an der Touristeninfo steht. Wir starten am Bonifatius Denkmal, direkt daneben. Eine Besonderheit des Denkmals ist, dass der Heilige Bonifatius nicht wie sonst mit einer von einem Dolch durchbohrten Bibel dargestellt wird. 744 errichtete er in Fulda das erste Kloster.
Es sind nur ein paar Schritte weiter zum Domplatz, ein großer freier Platz vor dem Dom St. Salvator zu Fulda. Links davon befindet sich das Dommuseum und rechts davon ist die Michaeliskapelle gut zu sehen.
Der Dom
Der Dom hat mal viel kleiner als Klosterkirche von Bonifatius begonnen. Sie wurde zwischen 791 bis 819 zur doppelchörigen, dreischiffigen Ratgar Basilika umgebaut. Immer wieder wurde sie in den nächsten Jahrhunderten umgebaut, um dann 1704 zum Teil abgerissen zu werden. Der Fuldaer Fürstabt von Schleiffras ließ dann über der sich dort befindenden Bonifatius-Gruft den heutigen Fuldaer Dom im Barockstil errichten.
Innen befindet sich unter dem Hauptaltar die Bonifatius-Gruft und natürlich viel barockes Gold. Trotzdem ist nur einer der vielen Seitenaltäre, der Dreikönigsaltar, aus echtem rotem und schwarzem Marmor, mit Alabaster und Achat.
Die runde Kuppel ist 55 m hoch, die Länge des Doms beträgt 98 m und die Türme sind immerhin 65 m hoch. Zurzeit (2020) „regiert“ im Dom Deutschlands jüngster Bischof, Dr. Michael Gerber. Er ist der 97. Oberhirte, seit Bonifatius das Kloster hier gründete und gleichzeitig der 18. Bischof, seitdem das Bistum Fulda 1752 gegründet wurde.
Die Gebeine in der Bonifatius-Gruft wurden vor Jahren untersucht und man fand heraus, dass es sich um einen ca. 80 Jahre Alten Mann handelte, der Arthrose und Nierensteine hatte. Seine Gruft besteht auch aus Alabaster.
Das Schloss
Das Schloss, das schräg gegenüber erbaut wurde ist eine Besonderheit, denn es diente nicht weltlichen Fürsten als Wohnsitz, sondern den Kirchenfürsten. 1220 wurden die Äbte des Klosters zu Reichsfürsten. Unter Abt Heinrich von Waldau wurde auf der leichten Anhöhe zwischen Konvent und Stadt 1312 eine wehrhafte Burg errichtet. Von hier wurden von nun an die weltlichen Dinge des Klosters und der Stadt geregelt.
Die Burg wurde zum Renaissance Schloss und dann 1714 machte Adalbert von Schleiffras auch hieraus ein Barockes Gebäude, das heutige Schloss. Ab 1752 lebten dann hier die Fürstbischöfe.
Einige der Innenräume sind für das Publikum zugänglich, die meisten beherbergen allerdings die Fuldaer Verwaltung. Besonders zu erwähnen, finde ich, ist das Spiegelzimmer, das 420 Spiegel jeder Größe enthält und dazu noch 46 Gemälde. Sehr üppig ist dieser verhältnismäßig kleine Raum damit bestückt.
In einem anderen Raum sind Porzellanteile der von 1764 bis 1789 in Fulda ansässigen Fayence Porzellanmanufaktur ausgestellt.
Der Schlossgarten
Seit es 1994 in Fulda eine Landesgartenschau gegeben hat, hat das Schloss auch wieder einen Barock-Garten, allerdings mit der Besonderheit, dass die dort stehenden Bäume nicht gefällt wurden. Sollte ein Baum sterben, wird er nicht mehr ersetzt. Ein Barock-Garten sollte ja in jedem Fall symmetrisch angelegt sein, Bäume stören da eher. (Das ist nun nicht meine Meinung!)
Essen und Trinken in Fulda
Soviel Information mach durstig! Zum Abendessen ist es noch zu früh, also suchen wir ein kleines, gemütliches Lokal. Wir finden es in Mücher´s Weinkost. Hier gibt es Kleinigkeiten zum Essen, aber vor allem ganz viel Wein! Wir lassen uns Crémant und Rotwein schmecken bis es Zeit wird, das Lokal zum Abendessen zu wechseln.
Noch vor Beginn des Stadtrundganges haben wir den letzten Tisch im „Wirtshaus Schwarzer Hahn“ reserviert. Das Lokal mit überwiegend regionaler Küche scheint den ganzen Tag über extrem beliebt zu sein, denn es ist immer voll. Die Einrichtung ist ein Hingucker, wenn die Unterhaltung mal stockt, kann man sich hier trotzdem gut unterhalten! Das Essen ist jedenfalls sehr lecker, der Service schnell und witzig.
Um ins Bett zu gehen, ist es noch zu früh, also gehen wir noch in die Bar & Lounge des Hotels Platzhirsch. Es ist stylish hier, die Musik gut und nicht zu laut, um sich unterhalten zu können und der Barkeeper kann auch mehr Cocktails, als auf der Karte stehen. Nach uns füllt sich die Bar rasch, offensichtlich wissen auch andere, dass die Drinks hier gut gemixt werden.
Irgendwann fallen uns dann doch die Augen zu und wir gehen die kurze Strecke zurück zum Hotel. Die Fenster sind gut isoliert, so dass unser Schlaf auch an der gut befahrenen Straße nicht gestört wird. Wir sitzen lange beim Frühstück am nächsten Morgen, denn der Regen hat uns wieder. Ein kurzer Spaziergang durch den Barockgarten beendet unseren Kurztrip nach Fulda und schon geht es per Bahn wieder nach Hause.
Fulda hat mich beeindruckt. Eine schöne Innenstadt haben wir vorgefunden, mit vielen schönen Gebäuden und niedlichen Läden. Definitiv eine Stadt zum „Wiederkommen“ und nicht nur zum „Umsteigen“.
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Ein schöner Bericht über diese tolle Stadt. Fulda steht bei mir auch noch auf dem Plan. Habe vor 20 Jahren mal kurz dort gewohnt, aber seitdem war ich nicht mehr dort. Ich denke, ich sollte die Stadt unbedingt mal wieder besuchen.
Liebe Grüße
Kathleen
Hallo Kathleen,
da hat sich sicher einiges geändert, also vielleicht wirklich Zeit für Dich, Fulda mal wieder einen Besuch abzustatten.
Viel Spaß dabei
Gabriela
[…] hätte gar nicht gedacht, dass Fulda, die Stadt, die fast mitten in Deutschland liegt, so viel zu bieten hat. Die Innenstadt, der Dom, […]
Hach Fulda ist aber auch schön… ich war zum letzten Mal vor gut 1,5 Jahren dort – gleich 2 x kurz hintereinander… Mir war vorher auch gar nicht so klar, wie schön Fulda ist. Eine echte kleine Perle.
Viele Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
da hast du recht! Gern würde ich Fulda auch mal im Sommer besuchen und mich dann in eines der Straßencafés setzen und einfach Leute beobachten. Hoffentlich können wir das alle bald mal wieder machen…
Liebe Grüße
Gabriela
Auch wenn mein Besuch in Fulda nur kurz war und leider von viel Regen geprägt, ich konnte mich in deinem schönen Bericht an viele tolle Ecken zurück erinnern.
Blühend ist der Park dann doch etwas hübscher, als im Frühjahr mit riesige Pfützen und ohne Blüten.
Liebe Grüße, Katja aus dem WellSpa-Portal.de
Liebe Katja,
so ein Park ist im Sommer natürlich immer schöner, aber das Fehlen der Blätter gewährt auch Durchblicke, die man im Sommer nicht hat 😉
Vielleicht schaffen wir beide es ja mal in den warmen Monaten dort hin zu reisen
Liebe Grüße
Gabriela
Ein sehr interessanter und informativer Beitrag!
Mir war gar nicht bewusst welch schöne Stadt Fulda ist und was sie zu bieten hat. Durch den Schloßgarten und das Schlößchen mit dem eindrucksvollen Spiegelzimmer möchte ich auch gerne mal schlendern.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
es freut mich, dass dir mein Beitrag gefällt!
Ich will mal sehen, dass ich noch mehr so wenig bekannte Städte besuche, wenn es dann wieder geht…
Liebe Grüße
Gabriela