Ausflug auf den Orkney Inseln
Wir sind auf der Mein Schiff 2 auf Nordlandtour.
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Die Kids sind mit, also müssen wir allen Ausflugsbedürfnissen irgendwie gerecht werden. Wir versuchen es zumindest.
Was kann einen weiblichen Teenager veranlassen, das Schiff mit den vielen Unterhaltungsmöglichkeiten zu verlassen und sich stattdessen in die Natur der Orkney Inseln zu begeben?
Wir versuchen es mit der romantischen Tour. Altes Gemäuer, das sicher schon viel gesehen hat, romantische Gärten und uralte, geheimnisvolle Gräber der Vorfahren.
Damit lässt sich ein männlicher Teenager allerdings nicht locken. Also teilen wir uns auf. Wir zwei Frauen machen uns einen gemütlichen Tag mit einer Bustour, die Männer wollen die Hauptinsel der Orkneys mit der Hauptstadt Kirkwall auf zwei Rädern, sprich mit den an Bord befindlichen Zweirädern erkunden.
Das ist sicher eine lobenswerte Idee bei all dem guten Essen und Trinken an Bord.
Wir Frauen müssen als erstes los, als wir das Schiff verlassen weht uns eine sehr steife Brise um die Nase. Schnell setzen wir unsere Kapuzen auf, denn es kommt auch gerade ein ordentlicher Regenguss runter. Wir haben das Gefühl, der Regen kommt nicht von oben, sondern von allen Seiten. Wir freuen uns, dass der Bus schon da steht und wir schnell einsteigen können.
Wir fahren zunächst ein wenig über die Insel. Wir sehen sanft geschwungene Hügel und viel Grün. Sehr viel Grün! Aber überwiegend in Grasform, nur wenige Bäume und größere Sträucher halten sich bei diesem Wetter hier. Vom Tingwall Orkney Ferry Terminal, das eigentlich kaum mehr eine Rampe in einem winzigen Ort ist, fahren wir mit einer wirklich kleinen Fähre auf die nördlich gelegene Insel Rousay.
Hier auf der Insel hat der Wind noch etwas mehr aufgefrischt, also schauen wir uns die eisenzeitliche Wehranlage Midhowe Broch nur kurz an und fahren dann weiter zu der aus dem 3. Jahrtausend vor Christus stammenden Grabkammer Blackhammer Cairn. Sie liegt an einem Hang, auf dem friedlich einige Angus Rinder grasen. Gerade scheint mal die Sonne.
Dann fahren wir weiter zu den Trumland Gärten. Hier ist es angenehm windgeschützt und die Sonne scheint so schön, dass wir uns dort zu einem verspäteten Mittagspicknick niederlassen.
Dann geht es zurück zur Mein Schiff 2 und ab hier wird nun ausnahmsweise Dirk, mein Mann, mal zu Wort kommen.
Während unsere Frauen sich zum Bus aufmachen, schauen wir zwei Männer uns die Räder aus der Nähe an. Eine sportliche Inselrundfahrt zu den Steinkreisen, über 60 km sollen es werden und dazu passen dann auch die Mountainbikes, welche sich in perfekten Zustand präsentieren. Nach kurzer Einweisung und Einstellung der Räder geht es dann auch schon los. Nur das Wetter präsentiert sich nicht ganz von der perfekten Seite, denn neben dem steten Wechsel von Sonne, Wolken und Nieselregen weht der kräftige Wind uns gleich schon auf den ersten Metern von vorne entgegen. Schnell entscheidet sich mein Sohn die Tour sofort abzubrechen. Wie weise diese Entscheidung sein sollte, werde ich später am eigenen Leibe erfahren.
Zunächst geht es an der Küste entlang durch malerische Ortschaften, wobei die Gruppe ein ordentliches Tempo vorlegt um die Gesamtstrecke in der vorgesehenen Zeit zu schaffen. Schnell zeigt sich aber, dass bei den Windverhältnissen die angestrebte Durchschnittsgeschwindigkeit für den überwiegenden Teil der Gruppe zu hoch ist und die Tourguides lassen sich überreden, das Tempo etwas zurückzunehmen.
Leider werden dadurch werden die Gelegenheiten für kurze Fotostopps reduziert, was aber alleine durch den Anblick dieser zwar eigenwilligen, aber wunderschönen Landschaft schon wieder aufgewogen wird.
Der erste größere Halt findet bei den Standing Stones of Stennes statt, ein fast vollständig erhaltener Steinkreis der zwischen den großen Seen Loch of Harray und Loch of Steness scheinbar mitten im Nichts steht.
Nachdem die Gruppe viel über die wechselhafte Geschichte erfahren hat geht es weiter um den See und danach durch die Hügellandschaft des Inselinneren. So langsam wird allen klar, was es sich mit der Angabe von 400 zu überwindenden Höhenmetern auf sich hat. Scheinbar sind diese Inseln doch flach, aber dieser Eindruck täuscht offensichtlich. Zunächst führt uns der Weg in Richtung Kirkwall, so dass nach einer rasanten und erholsamen Abfahrt mit Rückenwind in der Ferne schon die Silhouette von Mein Schiff 2 ins Blickfeld kommt,
dann aber nach rechts um noch die die legendäre Bucht von Scapa Flow anzufahren. Wieder geht es die Hügel hinauf und der Wind kommt wie so oft auf dieser Tour von vorne. Zuviel für meine Waden, die mich an einem langen Anstieg erst einmal vom Rad zwingen. Die Gruppe muss auf mich warten, zeigt aber Sportsgeist und dann geht es auch schon wieder die Hügel hinunter und an der Bucht entlang zur Highland Park Destillery.
Die Whiskey Verkostung und die Einblicke in die Destillerie lassen die Anstrengungen der letzten Stunden schnell vergessen. Gut ausgeruht und innerlich ein wenig entspannt geht es dann hinunter nach Kirkwall, welches uns mit dem freudigen Treiben einer ausgelassenen Männergruppe begrüsst. Es scheint ein Junggesellenabschied zu sein.
Auf den letzten Kilometern entlang der Küste zu Hafen will es der Wind dann noch mal wissen, aber ohne Hügel ist das dann doch noch recht gut zu bewältigen.
Seit dieser Tour weiß ich, dass die Orkneys einer der windigsten Plätze auf dieser Erde sind und werde es auch nicht wieder vergessen, genauso wenig wie die fantastische Eindrücke, die ich von dieser Tour mitgenommen habe.
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