Mit 2 PS durch die Lüneburger Heide
Es ist Sonntag, es regnet nicht und noch dazu ist Hochsommer. (To the English version this way) Die Lüneburger Heide wartet!
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Beste Voraussetzung, um sich die
Heideblüte in der Lüneburger Heide
anzuschauen.
Normalerweise ist die beste Zeit dafür zwischen Mitte August und Mitte September. Da es in den letzten Monaten aber viel geregnet hat und leider auch jetzt im Sommer immer noch viel regnet, hat die Blüte der Heidepflanzen in diesem Jahr früher als üblich begonnen.
Wir schnappen uns also unseren Enkel und fahren die ca. 30 km von Lüneburg nach Undeloh. Es gibt auch noch andere Orte, die einen guten Ausgangspunkt für den Besuch der Heide bilden, z.B. Bispingen, Hanstedt, Schneverdingen oder Handeloh.
Von Undeloh ist es zu Fuß nicht weit auf die höchste Erhebung in der Lüneburger Heide, den Wilseder Berg. Stolze 1690 Zentimeter ist er hoch, aber diesen Berg werden wir heute nicht erklimmen, denn unser kleiner Mann hat die schon auf Besucher wartenden Pferdekutschen erspäht.
Per Kutsche unterwegs
Als gut abgerichtete Großeltern erfüllen wir unserem 5 jährigen Enkel natürlich gern den Wunsch auf eine Kutschenfahrt.
Kutscher Sven hat seine Wagen schon fast voll und so geht´s gleich los als wir aufsteigen. Seine gescheckten Schimmel stellt er uns mit Tarzan und Toni vor. Beides gestandene Mannsbilder, die außerhalb der Kutschensaison in der Heide in der Nähe von Bremen auch als Reitpferde dienen.
Sven, der im wahren Leben einen ganz anderen Job hat und seinen Sommerurlaub als Kutscher hier in der Lüneburger Heide verbringt, macht das schon seit 27 Jahren. Daher kennt er viele Anekdoten und gibt sie auch gern zum Besten. Er freut sich, dass er auf dieser Fahrt auch mal jüngere Leute an Bord hat. Mit unserem Enkel ist noch ein kleines Mädchen dabei, das mit ihren Eltern sogar auf dem Kutschbock sitzen darf. Ein bisschen neidisch ist unser Kleiner schon.
Wir erfahren, dass die ganze Landschaft hier durch die letzte Eiszeit entstanden ist. Die riesigen Findlinge, die hier häufig zu sehen sind, wurden von den Eis- und Gletschermassen aus Skandinavien bis hierher transportiert. Als das Eis schmolz, blieben sie einfach liegen und es wuchsen riesige Wälder hier, die aber von den ersten Siedlern meist durch Brandrodung zerstört wurden. Da der Boden sehr sandig ist, warfen die angelegten Felder nicht viel ab und immer mehr musste gerodet werden. Der Boden laugte nach zwei bis drei Ernten schnell aus.
Auch die Saline in Lüneburg, die mehr als 1000 Jahre in Betrieb war, benötigte Unmengen von Holz. Die flüssige Sole wurde gesiedet und das reine Salz blieb übrig.
Die hier wohnenden Menschen haben dann Heidschnucken angeschafft, die das Gras und die nachwachsenden Kiefern abfraßen. Großes Geld ließ sich damit nicht machen und so gab es immer weniger Herden.
Seit einiger Zeit gibt es aber wieder 8 Herden, die der Heide zu ihrem jetzigen Aussehen verhelfen. Sie düngen den Boden mit ihren Hinterlassenschaften und halten den Bewuchs mit anderem als den verschiedenen Heidesorten klein.
Schön sind auch immer wieder die Bienenstockhäuschen, die in Abständen auf den Heideflächen stehen und deren Bewohner für den leckeren Heidehonig zuständig sind.
Unsere Kutsche fährt durch den winzigen Ort Wilsede mit seinem Museum. Links und rechts vom Weg sehen wir die schön renovierten Heidehäuser mit ihren teilweise strohgedeckten Dächern.
Autos dürfen hier nur mit einer Sondergenehmigung fahren, so sehen wir hier viele Kutschen, die auf Kundschaft warten. Einige der Gäste steigen hier aus und unser Enkel hat das Glück, nun auch auf dem Kutschbock fahren zu dürfen.
Der Rückweg führt durch einige kurze Waldstücke und ist angenehm ruhig, da hier nur wenige Wanderer hinkommen und keine Radfahrer mehr entlang fahren.
Dann sind die 90 Minuten leider zu Ende und trotz lautstarkem Protest unseres Kleinen machen wir uns nun noch zu Fuß auf den Weg, um die Landschaft noch ein wenig mehr zu genießen. Auf den warmen Sandwegen findet unser Kleiner interessante Insekten und so wird die kurze Wanderung denn doch noch interessanter für ihn als gedacht.
Plötzlich kommt ordentlich Wind auf und die Wolken türmen sich grau auf. Dann geht auch der Regen los. Gut, dass wir Regensachen dabei haben.
Der Regen hört so schnell auf, wie er angefangen hat. Am Ende des Weges sehen wir tatsächlich noch ein paar Heidschnucken, die auf einer umzäunten Weide bleiben mussten. Damit haben wir auch das Wahrzeichen der Heide noch zu Gesicht bekommen.
Ein Eis rundet den Ausflug ab und versöhnt unseren Enkel ganz schnell mit dem ach so langen Fußmarsch von 2, 5 km …
Die Lüneburger Heide ist zum Wandern aber nicht nur in den Sommermonaten schön. In den anderen Monaten ist es hier sehr ruhig und Wanderer und Radfahrer können die Stille richtig genießen.
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Mehr Infos zu Urlaub in Deutschland gibt es auch hier.
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[…] Norddeutschland, also im Flachland gelebt hat und wo die höchste Erhebung der Wilseder Berg in der Lüneburger Heide mit 169m ist, schon sehr gewöhnungsbedürftig. Fast jede freie Minute wandern zu gehen, das hätte […]