Eine Flusskreuzfahrt im späten Herbst auf der Seine, macht das noch Spaß? Ich probiere es auf der Arosa Viva aus.
Es sind noch ein paar Tage Resturlaub übrig und so entschließen mein Mann Dirk und ich uns, diese auf der Arosa Viva auf der Seine zu verbringen.(To the English blog.) Aber ist das im November nicht zu kalt, zu nass und zu schnell dunkel? Wir lassen uns von den Vorurteilen nicht abschrecken und buchen diese Vier-Tage-Tour.
Am Montag fliegen wir mit Eurowings nach Paris. Leider haben wir so viel Verspätung, dass wir den passenden Transfer zum Schiff nicht mehr erreichen und gut 2 Stunden auf den nächsten warten müssen.
Die Arosa Viva
Dafür werden wir dann an Bord der Arosa Viva sehr lieb empfangen, ich als Frau sogar mit einer Rose. Unsere Kabinenkarten liegen bereits in unserer gebuchten Kabine, die einen französischen Balkon hat. Das ist kein wirklicher Balkon, sondern eine Tür die sich ganz öffnen lässt und dann ungefähr 25 cm Platz zum Geländer bietet. Sogar nachts kann sie offen bleiben, ein Fliegengitter, das herunterziehbar ist, schützt vor ungebetenen Gästen, auch Insekten genannt.
Hungrig sind wir nach der langen Warterei, also marschieren wir erstmal ins Restaurant, wo es jetzt am Nachmittag Kaffee und Kuchen gibt. Alle Mahlzeiten sind hier an Bord in Buffetform und jeder kann sich seinen Wunschplatz selbst aussuchen. Auch einen Dresscode gibt es nicht. Naja, lange Hosen sollten es für den Herrn schon sein und natürlich keine Badekleidung. Da es auf diesem Schiff keinen Pool auf dem Sonnendeck gibt, ist das nicht so schwer und jetzt im November sowieso zu kalt.
Bevor das Schiff in Paris ablegt, gibt es für alle in der Lounge die verpflichtende Seenotrettungseinweisung und danach gleich eine kurze Vorstellung der buchbaren Landausflüge.
Dann können wir zum Ablegen aufs Sonnendeck gehen und ein bisschen Paris bei Nacht erleben. Es ist doch recht frisch, so dass wir das Lichtspektakel nicht allzu lange genießen, sondern lieber das köstliche Abendessen.
Wer mag, kann auch noch in die bordeigene Sauna oder den kleinen Fitnessbereich gehen. Massagen und Kosmetikbehandlungen werden im Spa angeboten. Beide Bereich liegen ganz vorn auf dem Schiff und bieten einen tollen Ausblick.
Raucher haben hinter der Weinwirtschaft, die noch hinter dem Restaurant auf Deck 3 liegt, einen beheizten Außenbereich, wenn sie nicht gleich aufs Sonnendeck gehen.
Nach dem Essen gibt es jeden Abend ein bisschen Unterhaltung in der Lounge, es wird getanzt oder getrunken oder auch beides.
Dass wir auch nachts einige Schleusen passieren, ist in den Kabinen nicht zu hören. Es muss auch niemand Angst vor der Seekrankheit haben, denn das Schiff, dass rund 200 Passagiere fasst, liegt absolut ruhig im Wasser.
Rouen
Am Morgen zeigt mir ein Blick aus dem Fenster, dass es trocken ist und wir fahren gerade an malerischen Kalkfelsen vorbei und dem einen oder anderen hübschen Dorf mit den hier typischen Fachwerkhäusern.
Gegen Mittag legen wir mitten in Rouen in der Normandie an. Es ist zwar grau draußen, aber trocken und deutlich wärmer als zu Hause. Wir gehen mit einem Stadtplan bewaffnet los und entdecken Rouen in unserem Tempo. Die außergewöhnlichen Jeanne D’Arc Kirche am Markplatz, wo sie auch hingerichtet wurde. Ein paar hundert Meter weiter die Mondphasenuhr La Grande Horloge, die auch die Stunden anzeigt, aber nicht die Minuten.
Weiter durch die Fußgängerzone mit den vielen kleinen Geschäften und Boutiquen geht es zur Cathédrale de Notre Dame, vor der gerade ein großer Weihnachtsmarkt aufgebaut wird. Wir schauen uns natürlich die Kirche auch von innen an. Sie ist groß und recht düster. Eine steinerne Treppe im Inneren beeindruckt mich allerdings sehr.
Hinter der Kirche lassen wir uns im Antico Café zu einem Glühwein und Crêpe verführen, ehe wir unseren Rundgang fortsetzen und den Pestfriedhof, den Aître Saint Maclou besuchen. Düster ist dieser abgeschlossene Bereich schon irgendwie, aber das liegt wohl eher an den dunklen Häusern mit den Totenköpfen und Knochen, die in das Fachwerk geschnitzt wurden.
Nun gehen wir durch die Fußgängerzone langsam zurück, erstehen noch einige Macarons ( ich liebe diese bunten Küchlein!) und Weihnachtsgeschenke und wundern uns, wie das Riesenrad und die Eisbahn hier über die freigelegten Überreste einer längst vergangenen Kirche aufgebaut werden konnten. Eigentlich ist gar kein Platz dafür…
Wer mag, kann das Nachtleben in Rouen testen, denn wir legen erst um 1.30 Uhr ab, aber das verschlafe ich. Beim Aufwachen legen wir gerade in
Les Andelys
an und die Sonne kommt raus!
Herrlich! Bei strahlend blauem Himmel erklimmen wir die gut 130 Höhenmeter zur Ruine Château Gaillard, das hier von Richard Löwenherz strategisch günstig angelegt wurde. Von hier hat jeder einen fantastische Blick über die Seine. Unten ist die Arosa Viva gut zu erkennen, die kurz vor der kleinen Insel im Fluss liegt.
Auf dem Weg nach unten, hinein in den Ort, begegnen uns nicht nur Schafe und Ziegen, sondern eine besonders schmusige Katze, die uns ein Stück begleitet.
Auch hier besuchen wir die Kirche Notre Dame, die wesentlich weniger düster ist als ihre „große Schwester“ gestern und auch die uralte Kirche Saint-Sauveur.
Es ist richtig warm geworden, kein Wölkchen ist am Himmel und so genießen wir ein Sonnenbad auf dem Sonnendeck, ehe wir mit dem Sonnenuntergang ablegen, Paris entgegen fahrend.
Dirk und ich kennen
Paris
schon, so dass wir uns entschließen, dem Louvre einen Besuch abzustatten. Da der Schiffsanleger im Ortsteil St. Denis liegt, ist es ein ganzes Stück bis zum Louvre. Gestern Abend haben wir in der Lounge gut aufgepasst und wissen nun, wie wir mit der Metro gut in die City kommen.
Der Louvre „erschlägt“ mich fast. Nach gut vier Stunden Kultur (die ich sehr genieße!), dem teuersten von mir je getrunkenen Kaffee dort in der Snackbar und dem Anstehen an der Mona Lisa beschließen wir, noch kurz dem Arc de Triomphe und dem Eiffelturm einen Besuch abzustatten.
Wir gehen natürlich bei beiden nicht hinauf, denn dazu müssten wir schon mehrere Stunden einplanen. Statt dessen fahren wir mit unserem Métro-Tagesticket mit einbrechender Dämmerung zum Tour Montparnasse, dem wohl höchsten Wolkenkratzer hier in Paris. Gegen einen Obolus von € 15,- pro Person sind wir in 5 Minuten auf der vergläserten Aussichtsplattform und sind schwer beeindruckt von den vielen Lichtern und vor allem der tollen Aussicht über die französische Hauptstadt.
Dann nehmen wir Abschied von der Arosa Viva und ihrer freundlichen und hilfsbereiten Crew . Am nächsten Morgen bringt uns der Shuttle zum Flughafen und wenn die Eurowings nicht wieder 1 Stunde Verspätung gehabt hätte, wäre wirklich alles toll gewesen!
Auch diese Reise ist natürlich in „meinem“ Reisebüro buchbar 😉
Allgemein Reisetagebuch
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Das sind ja mal ganz besondere Eindrücke, es war sicher ein Erlebnis mit dem Schiff mitten in Paris. Wir waren mit dem Wohnmobil im Seinetal (den Bericht habe ich Dir verlinkt) und haben einige der gleichen Ziele angesteuert wie Ihr. :-). Ich fand die Region wirklich schön und viel zu schade zum einfach durchfahren. Liebe Grüße Katja
Hallo Katja,
man bekommt ganz andere Einsichten vom Schiff aus, aber mit dem Wohnmobil kann ich mir das auch gut vorstellen.
Liebe Grüße
Gabriela
Hallo Gabriele, nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe freue ich mich um so mehr auf meine Flussreise mit der A-ROSA VIVA auf der Seine im Oktober.
Übrigens ein klasse blog 🙂
Beste Grüße
Mr. Ralf von Kreuzfahrt 4.0
Hallo Mr. Ralf,
vielen Dank, dass dir mein Blog gefällt. Deine Fkussreise wird sicher toll! Viel Spaß dabei und liebe Grüße Gabriela
Das ist ja super, dass ihr so tolles Wetter hattet im November! Außer Paris kenne ich leider keine anderen Städte, aber Rouen würde mich ebenfalls interessieren. War das Schiff eigentlich ausgebucht?
Hallo Gudrun, sorry für die verspätete Antwort, ich war in Südafrika. Rouen war wirklich schön und in der Hauptsaison sicher sehr voll. Ich denke schon, dass das Schiff nahezu voll war. Ich kann so eine Flussreise nur empfehlen. Liebe Grüße Gabriela
Tolle Tour, die muss ich als alter Frankreich-Fan unbedingt mal machen.
Liebe Roswitha, kann ich dir unbedingt empfehlen, in wärmeren Zeiten gibt´s diese Tour auch für 7 Tage. Liebe Grüße Gabriela