Erste Schritte auf dem antarktischen Kontinent
Heute ist der dritte Tag, den ich mit der Sea Spirit in der Antarktis unterwegs bin. (For English) Heute sollen wir nun endlich das erste Mal den Fuß auf den antarktischen Kontinent setzen. Brown Bluff ist das Ziel. Bisher haben wir ja „nur“ die vorgelagerten Inseln der antarktischen Halbinsel besucht und gesehen.
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Brown Bluff
Wer sehr früh auf war, konnte die langsame Durchfahrt durch riesige Tafeleisberge genießen. Am Ende liegt nun ein massiver, riesiger brauner Berg vor uns. Steil fällt er hinunter, unten in einen relativ schmalen, sehr steinigen Strand auslaufend. Das ist also der 7. Kontinent, hier am Brown Bluff betrete ich ihn also „so richtig“ zum ersten Mal.
Hier finden sich wieder riesige Brutkolonien von Adélie Pinguinen. Einige watscheln zum Strand, verschwinden schnell in ihrem bevorzugten Element, dem Meer. Andere scheinen zu zögern und ziehen in großen Gruppen am Meeresufer entlang, scheinbar nach einem besonders einfachen Einstieg ins Meer suchend.
Keiner von den kleinen Gesellen lässt sich von uns stören, wir scheinen für sie gar nicht zu existieren. An Land haben sie kaum Feinde, wenn man mal von den räuberischen Skuas und einigen anderen Vögeln absieht, die sich gern über die Pinguin Eier und die Küken hermachen.
Auf dem Gletscher
Da sich fast alle erst einmal zur Pinguinkolonie aufmachen, folge ich den roten Fähnchen zur entgegengesetzten Seite. Einen Hügel hinauf mit herrlichem Ausblick über die Bucht, den Gletscher, auf dem ich gleich stehen werde und die vielen schwimmenden Eisberge.
Heidi, die französische Glaziologin steht schon auf dem unteren Ende des hier auslaufenden Gletschers und strahlt über das ganze Gesicht. Ich wate durch einen flachen, aber schnell fließenden Bach, der vom tauenden Gletscher gespeist wird.
Da niemand außer mir hier ist, bekomme ich einen Exklusivvortrag über die Beschaffenheit dieses Gletschers am Brown Bluff. Sehr gut ist die Kante zu sehen, die er mit ungeheurer Kraft geformt hat. Durch die Klimaerwärmung hat er sich nun ein ganzes Stück zurück gezogen und so ist die Endmoräne sehr gut sichtbar geworden. Weiter hinten kalbt er noch direkt ins Meer. Hier endet er am steinigen Strand.
Ich genieße ein wenig die Ruhe, dann kommen die anderen. In ihren roten Parkas sehen sie auf die Entfernung fast wie eine neue Pinguinart aus, wie sie da einer nach dem anderen über die engen Pfad über den Berg stapfen.
Bei den Pinguinen
Am Strand entlang gehe ich jetzt auf die andere Seite. Immer wieder kreuzen Pinguine meinen Weg. Dann stehe ich vor den gekreuzten Fähnchen, das bedeutet bis hier und nicht weiter!
Ab hier hat sich eine riesige Kolonie Adélie Pinguine ihre Nester gebaut. Die meisten brüten auf ihren Eiern, einige freche Gesellen klauen Steine vom Nest des Nachbarn und werden dafür lautstark abgemahnt.
Dann sehe ich ein winziges Schnäbelchen bei einem Pinguin aus der Bauchfalte lugen! Da hat ein Paar ja früh angefangen. Umso vorsichtiger müssen die Eltern nun sein, um ihre Brut nicht an die räuberischen Möwen oder Skuas zu verlieren..
Wieder ist es Zeit von diesem Punkt Abschied zu nehmen. Brown Bluff, das antarktische Festland.
Sehr langsam und umsichtig manövriert uns der Kapitän durch die Tafeleisberge, während wir in der wärmenden Sonne, aber trotzdem in kuschelige Decken gehüllt, auf Deck 5 am Heck unseren Lunch genießen. Selten habe ich einen so strahlend blauen Himmel gesehen! Dazu da glitzernde Weiß der Eisberge, teilweise mit einem herrlichen Blauton dazwischen.
Gourdin Island
Am späten Nachmittag landen wir noch auf Gourdin Island. Direkt an unserem Landeplatz werden wir von einer Krabbenfresserrobbe begrüßt, wenn man das schläfrige Blinzeln als Begrüßung durchgehen lassen kann.
Vorsichtig steigen wir über die Pinguinhighways, die sich hier überall am Strand entlang ziehen. Dann geht es auch schon bergauf. Über Schotter steigen wir vorsichtig immer höher. Die kleinen Adélie Pinguine sind da wesentlich geschickter als wir.
Ihr Unterscheidungsmerkmal ist der schwarze Kopf mit dem weißen Ring um die Augen. Meist brüten sie weiter südlich, daher sind ihre Brutkolonien hier eher klein.
Oben angekommen bläst ein ordentlicher Wind, aber wir werden mit einem fantastischen Ausblick über die Tafeleisberge belohnt.
Eines der Zodiac Shuttles bringt meinen Mann und mich dann wieder an Bord. Obwohl wir ein üppiges Lunchbuffet hatten, habe ich schon wieder Hunger und bin gespannt, was der Koch heute Abend gezaubert hat.
Vorher bekommen wir aber noch eine kurze Zusammenfassung des Tages in der Ocean Lounge auf Deck 3 und einen Ausblick auf den folgenden Tag.
Wie immer bekommen wir als letzten Hinweis mit auf den Weg: flexibel bleiben, denn das Wetter kann sich schnell ändern, so dass geplante Anlandungen evtl. nicht stattfinden können oder kurzfristig beendet werden. Das Expeditionsteam um die Leiterin Michaela, eine deutschen Biologin, hat aber immer einen Plan B, C, D oder E, wenn es ganz schlimm kommt auch F, aber das wird uns dann kurzfristig über die Lautsprecher bekannt gegeben.
Ich bin gespannt auf morgen…
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[…] „once in a lifetime“ Wunsch in die Antarktis zu reisen, habe ich mir im Dezember 2016 […]
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Super Bericht und Bilder!
Brown Bluff, tolle Tafelberge, auch Pinguinbild begeistert!
Lieber Michael, das antarktische Festland ist schon etwas ganz besonderes! Aber die Pinguine toppen natürlich alles O>