Ein Roadtrip durch Nordschottland, Teil 2
Dieser zweite Teil der Reise auf der North Coast 500 führt meinen Mann und mich von Gairloch nach Bettyhill. Für mich ist das der schönste Teil der Reise, hoffentlich spielt das Wetter mit… (To the English blog.)
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In Gairloch heißt es früh aufstehen, denn wir wollen einen Speedboat-Ausflug zur Walbeobachtung machen. Die Plätze haben wir uns schon Wochen vorher reserviert. Also rein in die vom Veranstalter gestellten wasserfesten Anzüge, die auch gleichzeitig Schwimmwesten sind. Ein bisschen fühle ich mich wie ein Michelinmännchen.
Das Wetter meint es gut mit uns, wir rasen über das Wasser, ab und zu wird angehalten. Einen tollen Blick auf die Küste haben wir, Wale sehen wir heute leider nicht. Wir sind halt nicht im Zoo.
Auf dem Weg nach Ullapool, unserem nächsten Übernachtungsstopp besuchen wir die bekannten Inverewe Gardens. Wir schlendern durch den nach Themen angelegten Park, bewundern die Rhododendren und haben sogar das Glück, dort brütende Fischreiher aus nächster Nähe beobachten zu können.
In Ullapool
Mit vielen Fotostopps unterwegs erreichen wir am frühen Abend Ullapool und unsere nächste Unterkunft, das Tanglewood House. Ein liebevoll mit Antiquitäten eingerichtetes B & B, das direkt am Loch Broom liegt und einen wunderbaren Ausblick und einen fantastischen Sonnenuntergang auf das Loch bietet. Robert McKenzie, unser Gastgeber nimmt sich bei einer Tasse Tee viel Zeit, uns Tipps für das Abendessen und Ausflüge zu geben.
Ullapool ist ein größerer Ort mit vielen Restaurants, trotzdem haben wir Mühe ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen. Viele Touristen sind unterwegs und machen hier Station. Fähren gehen von hier ab und auch noch einige wenige Fischereiboote haben hier ihren Heimathafen.
Wir machen gleich am Morgen einen Bootsausflug auf die Summer Isles. Diese dem Festland vorgelagerten Inseln sind teilweise kaum mehr als ein Fels im Meer. Nur ganz wenige sind überhaupt bewohnt.
Dafür gibt es hier umso mehr Vögel und auch einige Seehunde.
Am Nachmittag wollen wir uns die Halbinsel, die wir vom Boot gesehen haben, von Land aus anschauen und natürlich auch den bekannten Strand von Achnahaird. Von weitem sehen wir ihn, mehr lohnt sich nicht, es schüttet aus allen Wolken. Schottisches Wetter halt…
Unsere zwei Nächte im Tanglewood House sind vorbei, heute liegt eine lange Wegstrecke der North Coast 500 vor uns. Viel gibt es zu sehen, wir überlassen es unserer Laune und vor allem dem Wetter, was wir schaffen können.
Auf dem Weg nach Bettyhill
Ich möchte unbedingt den Knocken Crag Trail besuchen, ein geologischer Lehrpfad, der die Verwerfungen und Gesteinsschichten hervorragend erklärt. Daher verlassen wir den Küstenbereich und fahren hinein in die Highlands.
Die Landschaft hier ist rau, wie immer fahren wir über viele Viehgitter, denn die Schafherden sind weit versprengt und brauchen ein riesiges Areal, um genügend Futter zu finden.
Wir passieren Ardvreck Castle, das inmitten einer großartigen Landschaft liegt. So stelle ich mir Schottland immer vor, ein paar Jahrhunderte zurück. Ein Clan-Haus, mitten in der Einsamkeit. Ob ich das ausgehalten hätte? Ich weiß es ehrlich nicht.
Irgendwann biegt Dirk von der eh schon schmalen Straße ab, um auf eine noch engere zu gelangen. Er will nicht sagen, wohin wir fahren, also lasse ich mich mal überraschen. Was jetzt kommt, ist wirklich eine Überraschung! Wir sind wieder am Meer, bewachsene Dünen versperren mir die Sicht auf das, was ich gleich sehen werde. Wir sind an der Bucht von Achmelvich Bay und das was ich nun geboten bekomme, passt eigentlich viel besser in die Karibik. Wow! Ein weißer, fast menschenleerer Strand und türkisblaues Meer, umrahmt von Felsen. Dazu lacht die Sonne vom blauen Himmel! Ach, wenn wir doch nicht noch so viel zu fahren hätten heute… Hier würde ich gern ein Picknick machen.
Über enge Straßen besuchen wir noch das Stoer Lighthouse, hier auf der Klippe bläst wieder ordentlich der Wind.
Leider müssen wir weiter auf der North Coast 500, immer wieder fahren wir an ähnlich schönen Buchten vorbei, dann wieder durch die Berge und plötzlich schlägt das Wetter total um. Graue, fast bedrohlich wirkende Wolken ziehen schnell auf und schon öffnet der Himmel wieder seine Schleusen. Es gießt, der Regen klatscht fast waagerecht auf unser Auto. Nein, Smoo Cave, die riesige Höhle direkt am Meer schaue ich mir bei dem Regen nicht an. Wir haben natürlich unsere Regenjacken –und Hosen dabei, aber das ist kein Vergnügen mehr.
Kurz vor
Bettyhill
auf der North Coast 500 klart es endlich wieder auf. Hier haben wir im Vorwege kein B & B mehr bekommen, daher haben wir uns ein Zimmer im Bettyhill Hotel genommen. Und das ist eine gute Wahl! Wir bekommen das wohl schönste Zimmer im ganzen Haus. Ein Eckzimmer, mit dem Ausblick auf einen weißen Sandstrand und einen tollen Sonnenuntergang. Das Essen ist absolut lecker und nach einem kleinen Whiskytasting schlafen wir wirklich gut.
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