Ein Roadtrip durch Nordschottland, Teil 1
Die Route 66 ist fast jedem ein Begriff, aber die North Coast 500? Nun, ich kannte sie auch nicht, bis mein Mann und ich uns entschlossen haben nach Schottland zu reisen und dort den nördlichen Teil zu erkunden. (To the English blog.)
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Die Entscheidung fällt uns leicht, denn ich habe bei einem Reisebüromitarbeiter-Gewinnspiel der KLM zwei Flüge nach Schottland gewonnen. Wir können uns aussuchen zu welchem Flughafen. Da ich schon immer einmal nach Edinburgh reisen wollte, ist das unser Ziel.
Nachmittags kommen wir an und holen gleich unseren Mietwagen ab. In die Stadt selbst fahren wir heute nicht hinein, sondern gleich in nördliche Richtung.
Schottland zeigt sich heute von seiner schönsten Seite, es ist richtig warm und die Sonne lacht vom Himmel. Das ist doch ein toller Auftakt!
Der Autobahn folgen wir nicht allzu weit, dann biegen wir auf die gut ausgebaute Landstraße ab. Es ist wenig Verkehr und so haben wir genug Muße, uns die sich ändernde Landschaft anzuschauen. Die Berge werden höher und karger. Am Loch Lubnaig halten wir und genießen die warme Luft und die wunderschöne Aussicht. Ja, das ist Schottland, wie wir es bei unserem ersten Besuch vor einigen Jahren schon kennengelernt haben.
Aber wir müssen weiter, die Zeit drängt etwas, denn gegen 18 Uhr wollen wir in unserem ersten B & B ankommen.
Die Aussichten sind spektakulär, die Berge immer höher und schroffer, dafür wird der Verkehr weniger.
In Glencoe,
beim B & B An Darag kommen wir recht pünktlich, aber auch hungrig an. Unsere Wirtin gibt uns den Tipp im Clachaig Inn ein paar Kilometer weiter zu essen.
Es ist ein typisch schottischer Pub, der auch Zimmer vermietet. Das Menü steht mit Kreide geschrieben über der Theke, wo auch direkt bestellt und gleich bezahlt wird. Das ist hier üblich, nach einer Weile wird uns das Essen dann an den Tisch gebracht. Dirk, mein Mann macht sich mit viel Appetit über den Angus Burger her und ich lasse mir Fish and Chips schmecken. Typisches Pubessen halt, aber super lecker, dazu ein Erdbeer Cidre, was will Frau mehr?!
Der nächste Morgen ist leider grau, aber das tut unserer Urlaubsfreude keinen Abbruch. Wir sind schließlich im hohen Norden und dass sich das Wetter hier teilweise minütlich ändert wissen wir ja.
Wir sind mutig und probieren ein „Full Scotish Breakfast“, soll heißen Haggis, Blackpudding, Spiegelei, gebratene Tomate, Hashbrowns und Toast. Dazu Marmelade und Cerealien. Puh, wer soll das alles essen? Das Haggis (oder heißt es der Haggis?) schmeckt sehr würzig, ist mir aber am Morgen zu fett, das streiche ich also künftig, obwohl es überall anders zubereitet wird.
Über den Bealach na Ba nach Applecross
Wir verabschieden uns und fahren weiter nach Mallaig von wo wir die Fähre nach Armadale nehmen. Das spart uns eine Menge Fahrstrecke . Jetzt sind wir auf der Isle of Skye, die hätte ich mir gern ausführlicher angesehen, aber heute haben wir noch einen langen Fahrweg zum nächsten B & B vor uns. Das war so gar nicht gewollt, aber als wir mit der Planung der Reise im April anfingen, waren die meisten B & B´s auf unserer Route bereits ausgebucht. Hotels sind rar, relativ teuer und das war es auch nicht, was wir wollten.
Noch haben wir die North Coast 500 gar nicht erreicht, als wir über die Brücke bei Kyle of Lochalsh wieder auf das Festland fahren.
Unser nächstes Ziel ist die malerische und recht schmale Passstraße Bealach na Ba, die sich mit unzähligen Kurven durch das Gebirge windet und uns nach Applecross führt. Jetzt sind wir endlich auf der North Coast 500! Nur schade, dass der Himmel heute nicht aufklaren mag und immer mal wieder ein Schauer runter kommt. Kurz vor Applecross steht dann eine Herde Rehe auf der Straße und sind weder scheu noch willens für uns die Straße frei zu geben. Wozu auch? Wir sind ja Touris und haben alle Zeit der Welt. Also warten wir ab.
Im Applecross Inn genehmigen wir uns einen Cappuccino und draußen vor der Tür aus dem Eiswagen dann ein Eis, dem angeblich besten Eis weit und breit. Lecker ist es, auf jeden Fall ist es das teuerste weit und breit…
Wir fahren an der Küste entlang weiter, es ist jetzt richtig stürmisch auf der North Coast 500. Die Straße ist inzwischen nur noch einspurig, mit Ausbuchtungen, um den Gegenverkehr passieren lassen zu können. Es sind fast nur Touristen unterwegs, was bei der spärlichen Einwohnerzahl in dieser Gegend kein Wunder ist. Viele auch mit ihren eigenen Autos oder Campern. Leider fallen immer wieder Deutsche auf, die andere, etwas schneller fahrende Autos nicht passieren lassen wollen, obwohl auch immer wieder Straßenschilder darauf hinweisen. Wo ist das Problem? Wo ich bin ist vorn? Nein, denn andere möchten nicht unbedingt mit nur 30 km/h durch die Gegend tuckern…
Die Landschaft ist schon wirklich karg hier. Die Schafherden sind weit verstreut und können recht frei herum laufen. Immer wieder fahren wir über Viehgitter, die die einzelnen Herden voneinander trennen. Unzählige noch recht kleine Lämmer stehen teilweise eng an ihre flauschigen Mütter gekuschelt im Regen. Die tun mir schon leid.
In Gairloch
Gegen 18 Uhr erreichen wir dann endlich unser heutiges B & B, das Newton House in Gairloch. Wir werden schon von unserem Vermieter empfangen und zu unserem hübschen Zimmer im Obergeschoss gebracht. Er empfiehlt uns im Millcroft Hotel im Pub zu essen. Dort finden wir ihn tatsächlich auch ein paar Minuten später bei einem Bier sitzend vor. Das Essen ist wirklich gut, sehr reichhaltig und ganz frisch zubereitet.
Hier lassen wir den Abend dann bei einem frisch gezapften Bier, bzw. einem Elderflower (Hollunder) Cidre ausklingen.
Morgen wird es spannend, da wollen wir Wale beobachten. Ob wir wohl welche sehen? Im nächsten Blogbeitrag über die North Coast 500 erfährst du es 😉
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