Ein Roadtrip durch Nord-Schottland, von Bettyhill nach Fortrose, 3. Teil
Noch immer bin ich mit meinem Mann in Nord-Schottland unterwegs. In diesem Blogbeitrag über die North coast 500 fahren wir von Bettyhill nach Fortrose. (To the English Blog.)
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Leider hält das trockene Wetter nicht, es regnet leicht, als wir uns wieder ins Auto setzen. Wir beschließen, das kleine Museum in Bettyhill anzuschauen, das in einer ehemaligen Kirche untergebracht ist. Es zeigt anschaulich, wie die arme Bevölkerung hier von den Großgrundbesitzern um ihre mageren Pazellen gebracht wurden und warum so viele Menschen von hier ab-und ausgewandert sind.
Die Gegend hier wird flacher und flacher. Nun sehen wir auch wieder Rinder, vor allem die wuscheligen Galloways. In unserer vollen Regenmontur machen wir uns zu Fuß vom kleinen Parkplatz zum Leuchtturm von Strathy Point. Der Fußweg dauert ungefähr 15 Minuten und schlängelt sich durch mehrere Schafweiden. Die Lämmer beäugen uns neugierig, aber ihre Mütter lassen sie nicht an uns heran.
Einen tollen Ausblick haben wir von der Landspitze am Leuchtturm. Das Wasser brodelt unter uns, der Wind pfeift uns ganz schön um die Ohren, aber das stört weder die Seevögel noch uns. Immerhin tröpfelt es nicht mehr von oben.
Von hier fahren wir an der Küste entlang zum nächsten Leuchtturm, dem Dunnet Head. Die Landschaft ist recht eintönig, die Wolkengebilde dafür recht dramatisch. Ehe uns wieder der Himmel auf den Kopf fällt, schießen wir einige Fotos von diesem, wieder hoch über dem Meer liegenden Leuchtturm und den vielen Seevöglen, die hier ihre Nester in den Klippen haben.
Unser nördlichster Punkt auf der North Coast 500
Am Nachmittag besuchen wir Queen Mums Sommerresidenz, das Castle of Mey. Es liegt in einem wunderschönen Garten. Ich bin sehr gespannt, wie die englische Königsfamilie so gewohnt hat. Ein bisschen enttäuscht bin ich schon, die Zimmer sind sehr klein, teilweise recht einfach möbliert. Das habe ich mir pompöser vorgestellt, aber die Angestellten erzählen uns in fast jedem Zimmer eine Anekdote aus dem königlichen Leben. Das sind halt auch nur Menschen wie du und ich.
Kurz vor 18 Uhr erreichen wir unser heutiges B & B, das Hawthorns. Wieder werden wir außerordentlich nett empfangen und haben wieder ein tolles Zimmer, das sogar behindertengerecht eingerichtet ist. Im Castle Arms Hotel essen wir sehr gut und freuen uns auf morgen.
Echtes Schottlandwetter erwartet uns am nächsten Morgen. Nebel, Nieselregen und niedrige Temperaturen. Wie gut, dass wir dieses Wetter aus Norddeutschland gewohnt sind.
Wir starten recht zögerlich, denn wir haben uns mit einigen anderen Gästen ein wenig „verquatscht“. Es macht viel Spaß, die Reiserouten und Erlebnisse mit anderen Schottlandurlaubern und natürlich den Gastgebern auszutauschen. Viele sind so begeistert wie wir über die North Coast 500.
Eigentlich wollen wir in John o´ Groats zum Duncansby Head Lighthouse gehen, aber der Wind hat hier am nördlichsten Zipfel des schottischen Festlands so aufgefrischt, dass der heftige Regen fast waagerecht auf unser Auto prasselt. Ich liebe Schottland, aber noch mehr, wenn es keine Dauerregen gibt…
Richtung Süden
Unsere Route führt uns nun wieder in den Süden. Heute liegt wieder eine lange Fahrt vor uns, das Ziel ist Fortrose, ganz in der Nähe von Inverness.
Es liegen so einige mehr oder weniger verfallene Burgen auf dem Weg, aber an den meisten fahren wir einfach vorbei. Zu wenig ist übrig und zu stark ist der Regen.
Im Bettyhill Hotel haben wir vorgestern einen leckeren Whisky probiert und herausgefunden, dass die Pulteney Destillerie direkt auf unserem Weg liegt, nämlich in Wick. Wir finden sogar einen Parkplatz direkt vor dem Eingang und hoffen, dass wir uns einer geführten Tour durch die Produktionshallen anschließen können. Leider ist die gerade gestartet. Als Trost lässt uns eine der sehr freundlichen Damen den Whiskylikör probieren. Hmmm, lecker! Den möchte ich haben, der passt gut als „Deko“ über ein Eis. Leider wird der z.Z. nicht produziert und alle Bestände sind verkauft. Große Enttäuschung bei mir! Da telefoniert die Dame mit einer örtlichen Verkaufsstelle und siehe da, eine letzte Flasche gibt es dort. Die wird für mich reserviert und schnell fahren wir dort hin. Das nenne ich mal einen tollen Service!
Trotz des Regens machen wir noch einen Abstecher zum Noss Head Lighthouse. Hier stürmt es derart, dass ich gar nicht aussteige, um ein Foto zu machen. Auch das Sinclair Girnigoe Castle schauen wir uns nicht näher an, viel ist eh nicht stehen geblieben.
Also weiter gen Süden. Am frühen Nachmittag, gerade richtig, um einen Tee und einen leckeren Scone zu uns zu nehmen, erreichen wir Dunrobin Castle.
Es sieht wirklich ein wenig wie ein verwunschenes Märchenschloss aus, mit einem wunderschön angelegten Garten und einer Falknerei. Wir sehen uns eine beeindruckende Flugshow mit den Raubvögeln an und machen dann einen Rundgang durch das Schloss. Hier ist wesentlich mehr zu sehen, als im Castle of Mey, aber es ist ja auch viel größer.
Weiter geht es, am Nigg Ferry Terminal wollen wir die Fahrt etwas abkürzen und mit einer kleinen Fähre über den Cromarty Firth übersetzen. Eigentlich soll sie alle 30 Minuten fahren, also warten wir. Leider passiert gar nichts. Ich bemühe mein Handy und finde heraus, dass die Fähre auf Facebook vertreten ist. Ich hinterlasse dort eine kurze Frage, ob denn heute noch etwas fährt. Tatsächlich bekomme ich blitzschnell eine Antwort. Wegen des starken Windes fallen alle Fahrten heute aus, als Einheimischer weiß man das wahrscheinlich. Ich bedanke mich für die schnelle Reaktion und nun müssen wir doch den langen Weg um den Firth herum nach Fortrose fahren.
Hier kommen wir trotzdem pünktlich gegen 18 Uhr an. Wir werden ganz herzlich von Gill und Bill im B & B Water´s Edge empfangen, ob es noch so gut ist, wie vor 9 Jahren, als wir hier schon einmal waren?
Ihr erfahrt es in meinem nächsten Blogbeitrag, dem letzten zu unserer Reise durch Nordschottland auf der North Coast 500, dann geht es um Inverness und Edinburgh (obwohl Edinburgh natürlich nicht mehr an der North Coast 500 liegt).
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Zum Ersten Teil der Reise geht es hier, zum zweiten Teil der Reise geht es hier!
[…] Hier endet mein Roadtrip durch das nördliche Schottland. Leider… Nach Edinburgh und Schottland kommen wir wieder! Wer auch über die anderen Teilstücke unserer Reise auf der North 500 lesen möchte, findet sie hier, hier und hier […]