Ostern in Barcelona,in der jungen Stadt an der Costa Brava
Zu Ostern in dieser Stadt zu sein, ist schon eine gewisse Herausforderung. Erstens, die Stadt ist voll, also sollte die Hotelreservierung lange im Voraus erfolgt sein. Es sei denn, Geld spielt keine Rolle. Das ist bei mir leider nicht der Fall, aber aus langjähriger beruflicher Erfahrung weiß ich ja, Planung ist zu Zeiten von Feiertagen das A und O.
Nach etwas Suchen habe ich mich für das Grupotel Gravina entschieden. Es liegt absolut zentral, ganz in der Nähe der Ramblas, der Hauptfußgängerzone Barcelonas. Aber es liegt auch ganz ruhig, da es unauffällig in einem alten Gebäude in einer kleinen Seitenstraße untergebracht ist.
Die Zimmer sind nicht groß, der Ausblick auf einen winzigen Hinterhof, eigentlich mehr auf die nächste Häuserwand, ist auch nicht toll, aber wir wollen hier ja nur schlafen.
Kaum sind wir unsere Koffer los, geht´s auch schon nach draußen. Wir wollen die Stadt von oben erkunden. Nein, nicht von einem Flugzeug aus, sondern von einem der vielen Doppeldeckerbusse von Hop on, Hop off.
Das Wetter spielt mit, es ist blauer Himmel, aber der Wind ist doch sehr frisch. Wir sind zwar in Spanien, aber halt doch recht nördlich. Da ist es im April noch nicht wirklich warm. Die Einheimischen tragen auch noch dicke Jacken, aber das finden wir nicht wirklich nötig.
Wir wagen uns trotzdem nach oben im Bus, ohne Dach. Regen erwarten wir wirklich nicht und hier können wir gut sehen und fotografieren. Wir sind immer wieder angenehm überrascht, wie grün diese Stadt doch ist. Zwar haben manche Bäume wie bei uns auch, noch nicht wieder ihr grünes Blattwerk zurück, aber immer wieder sehen wir kleine oder größere Park-oder Grünanlagen, die alles ungemein gepflegt aussehen.
Die Gebäude der Stadt mögen zum großen Teil sicher recht alt sein, die Geschichte Barcelonas ist es sowieso, aber die Bevölkerung erscheint uns sehr jung. Dementsprechend fröhlich und laut geht es hier auch zu.
Wir sind ein bisschen faul und lassen uns gern chauffieren. Wir erobern sogar noch in die anderen Linien, damit wir so viel wie möglich sehen können.
Natürlich steigen wir an der Sagrada Familia, der immer noch unfertigen Basilika Antonio Gaudís aus.
Wir haben uns fest vorgenommen die Basilika auch von innen anzuschauen. Aals wir feststellen, dass die Schlange einmal um das ganze Bauwerk herum geht und die Wartezeit mindestens 2,5 Stunden beträgt, verzichten wir schweren Herzens und machen nur von außen ein paar Fotos. Zu kostbar ist uns die Zeit hier in dieser wunderschönen Stadt.
Wir steigen also in den nächsten Bus, der uns weiter durch die Stadt kutschiert.
Wir kommen natürlich auch an den anderen Bauwerken dieses berühmten Architekten vorbei. Sie sind immer sofort an ihrer eigenwilligen Architektur zu erkennen und natürlich an den Menschentrauben, die sich in ihrer Nähe aufhalten.
Fast könnte man meinen, die ganze Stadtbevölkerung besteht an diesen Tagen nur aus Touristen, aber das ist wohl nicht ganz richtig.
Am Hafen merken wir die kühle Seeluft noch mehr und beschließen, uns bei einem Kaffee aufzuwärmen. Das tut gut!
Wir verlassen den Bus nun an den Ramblas, um zu Fuß die Innenstadt zu erkunden. Es ist viel los hier, Buden sind aufgebaut, Straßenkünstler wollen nur unser Bestes, natürlich unser Geld und immer wieder werden wir von Händlern angesprochen, ob wir nicht dieses oder jenes unbedingt kaufen wollen.
Wir biegen in eine der vielen Nebenstraßen ab. Sofort ist es viel ruhiger und wir können die alten Häuser mit ihren teilweise kunstvoll verzierten Fassaden in aller Ruhe betrachten. Vieles ist noch renovierungsbedürftig, aber der Charme dieser Stadt ist überall zu erahnen.
Jetzt wird es richtig kühl und die Sonne kommt zwischen den Häusern nicht mehr bis zu uns hinunter. Es wird richtig kalt und wir beschließen eine Kleinigkeit unterwegs zu essen und dann ins Hotel zurück zu fahren. Die Füße tun weh…
Wir ruhen uns auf dem Zimmer kurz ein wenig aus. Dann wollen wir wieder raus. Zu interessant ist diese Millionenstadt am Mittelmeer.
Mittlerweile ist es dunkel, aber das Leben hier in der Innenstadt pulsiert weiter, fast noch mehr als am Tage. Die bunten Reklamen an den Fassaden der Läden zeigen, dass noch lange nicht Ladenschluss ist. Bei uns wären nach 20 Uhr an einem Samstag schon längst alle Läden geschlossen. Hier dröhnen die Musikanlagen der angesagten Geschäfte durch die Straßen, unzählige Autos hupen. Das Lebensgefühl ist hier ein ganz anderes. Abends scheinen alle herauszukommen, um sich ins Getümmel zu stürzen. Wir genießen diese Lebendigkeit und gehen auch ein bisschen Shoppen.
Nach dem Frühstück am Sonntag ziehen wir noch einmal los. Unser Flieger nach Hause geht am Nachmittag, also haben wir noch ein wenig Zeit.
Wir sind ein wenig überrascht, denn so voll wie es am gestrigen Tag hier war, so leer ist es jetzt. Kaum jemand außer uns ist auf der Straße. Also viel Platz für uns, um noch einige ungestörte Fotos zu machen.
Diese Stadt lohnt auch einen längeren Besuch, aber als kleine Verlängerung nach einer Kreuzfahrt, so wie wir es gemacht haben, ist schon mal ein Anfang gemacht. Und wer sagt denn, dass wir nicht wieder kommen?!
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