Von Windhoek zu den San Buschmännern
Endlich sind meine Kunden und ich in Namibia gelandet. Vor einem knappen Jahr haben wir die Reise geplant. Nun sind wir morgens früh in Windhoek angekommen. Alle freuen wir uns darauf, in zwei Tagen die San Buschmänner besuchen zu dürfen. To the English blog post.
Im Text sind Links und Namen genannt – unbezahlte Werbung-
Wir sind alle etwas unausgeschlafen, aber haben wenigstens keinen Jetlag zu befürchten, denn hier haben wir die gleiche Uhrzeit wie in Deutschland.
Für alle stellt sich die Frage: wird es wirklich „die Reise meines Lebens“, wie der Slogan des Veranstalters Chamäleon seine Reisen bewirbt?
Zunächst fährt uns Jörn, unser Fahrer und Guide zu einem „lekkeren“ (afrikaans) Frühstück auf die Voigtland Farm (wie schön, mein Vater stammte aus dem Vogtland). Unsere Jacken können wir nun auch langsam ablegen, es wird wärmer. Jetzt im September beginnt der Frühling in Namibia. Nachts kann es noch recht kalt sein, während die Tage schon ziemlich warm werden können.
Hier begegnen wir den ersten wilden Tieren, die uns von ihrer Höhe aus von oben herab genau beäugen. Es sind die farmeigenen Giraffen. Auch fünf „Raubkätzchen“ räkeln sich in der Sonne. Ob wir wohl auch noch ein paar größere zu sehen bekommen?
Windhoek
hat sich seit meinen letzten Besuchen vor ein paar Jahren ganz schön vergrößert und verändert. Natürlich schauen wir uns die Christuskirche an und besuchen das Unabhängigkeits-Gedenk Museum (Eintritt kostenlos, es werden einige verstörende Bilder gezeigt) nebenan, das wie der Präsidentenpalast von den Nordkoreanern gebaut wurde. Über den architektonischen Stil kann man streiten, aber vom Restaurant ganz oben haben wir einen tollen Ausblick über die Stadt. Die Balkone darf man betreten, wenn man sich z.B. dort ein Wasser für ca. 20 N$ kauft. Durst haben wir ja sowieso…
Am alten Bahnhof mit seinen ausgestellten Loks fahren wir kurz vorbei, um dann in einen Außenbezirk zur Fraueninitiative Penduka zu fahren. Hier sind nur Frauen beschäftigt, die Handarbeiten aus Stoff, recyceltem Glas usw. herstellen und auch ein kleines Café betreiben. Wir werden mit Gesang und Tanz begrüßt und dürfen dann ein eigenes Bild batiken. Im kleinen Shop finde ich mühelos hübsche Kissenbezüge für unser Gästezimmer.
Wir sind nun ganz schön geschafft und freuen uns über unsere erste Unterkunft, dem Londiningi Guest House. Da die Dame des Hauses Französin ist, fällt das Abendessen französisch angehaucht aus. Hmmm, das schmeckt „lekker“! Wenn jedes Essen hier so gut wird, dann haben wir auf jeden Fall eine kulinarische Highlight-Reise gebucht.
Einige von uns haben gute gebrauchte Kleidung und Malbücher für Kinder mitgebracht, da die Eigentümer eine örtliche Grundschule unterstützen.
Jörn lässt uns am ersten Morgen ein wenig länger schlafen, als es in den nächsten Tagen der Fall sein wird. Wir haben eine lange Fahrt vor uns. Erstmal füllen wir alle unsere neuen Flaschen mit dem bordeigenen Wasser, um möglichst wenig Plastikflaschen benutzen zu müssen.
Unterwegs begegnen wir den ersten Tieren. Impalas stehen immer wieder vor oder hinter den Zäunen. Fast das ganze Gebiet ist mit Zäunen versehen, da Privatgrund in Namibia eingezäunt werden muss. Farmer, die nur Rinder halten, haben niedrigere Zäune, als die Farmen, die Wild züchten, da einige Antilopenarten sehr hoch springen können.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir das
Otavi-Dreieck
Die Städte Otavi, Grootfontein und Tsumeb bilden ein geographisches Dreieck, das vor allem für seinen Maisanbau bekannt ist. Hier ist der Boden so ergiebig, dass ein wenig Landwirtschaft betrieben werden kann. Trotzdem werden die meisten Lebensmittel über Südafrika eingeführt.
Zwei Nächte werden wir auf der Gästefarm Ghaub zubringen. Auf dem großen Grundstück unmittelbar an der Farm tummeln sich einige Warzenschweine, die den trockenen Boden mit ihren Schnauzen und Hauern umgraben. Von einem Aussichtspunkt können wir Gnus und Qryx beobachten. Sogar eine Hyäne lässt sich kurz vor Anbruch der kurzen Dämmerung noch blicken.
Wie immer sind Abendessen und Frühstück umfangreich und gut. Früh brechen wir auf zu der ca. 2 stündigen Fahrt über staubige Schotterpisten. Zu den Buschmännern, dem Volk der San geht es heute.
Die San Buschmänner
Im Living Museum der Ju/´Hoansi San Buschmänner in der Kalahari Wüste in Namibia zeigen die San uns gern und unter viel Gelächter auf beiden Seiten, wie das Leben als nomadisches Volk verläuft.
Einer der Männer erklärt in der Sprache der San, wie ein Feuer entzündet wird. Diese Sprache kommt uns mit ihren Klicklauten sehr fremd, aber melodisch vor. Seine Ausführungen unterstreicht er immer wieder mit ausholenden Gesten, viel Gelächter und offensichtlich ganz viel Spaß. An ihm ist ein Schauspieler verloren gegangen! Seine Grimassen und Pantomimen sind einfach sensationell und erschließen sich selbst uns zum großen Teil. Er und die anderen San Buschmänner begleiten uns auf einen Rundgang durch das karge und ausgedörrte Gebiet und erklärt uns viele Büsche und Bäume sehr gestenreich und mit vielen Grimassen. Für fast jede Krankheit oder jedes Zipperlein ist buchstäblich ein Kraut, Baum oder Busch gewachsen.
Hierbei wird er unterstützt von einer jungen San Buschmänner Frau, die alle Erklärungen ins Englische übersetzt. Nebenbei wird ihr Säugling gestillt und schon mal eingeteilt, welcher San-Mann mit welchem Mann unserer Gruppe Pfeil und Bogen herstellen wird. Inzwischen werden wir Frauen von den San-Frauen in Zeichensprache und mit viel Lachen angesprochen, da wir gemeinsam aus Samen ein Armband aufziehen wollen.
Immer wenn etwas gelingt, wird das mit einem lauten „ Katscha“ (ich weiß nicht, ob das richtig geschrieben ist) und viel Gelächter auf beiden Seiten, quittiert. Das heißt soviel wie, gut gemacht. Interessant ist, dass es in ihrer Sprache kein Wort für Besitz oder Eigentum gibt. Als Nomaden haben sie nur das, was sie in den Händen tragen können und jeder macht das für die Gemeinschaft, was er am besten kann. Natürlich nach Geschlechtern und den dazu gehörigen Aufgaben getrennt.
Die Armbänder sind bald hergestellt und unter unseren anfeuernden Rufen probieren unsere Männer ihre Jagdkünste mit Pfeil und Bogen aus. Ich fürchte, wir müssten alle viele Tage lang hungrig ins Bett gehen…
Wir werden vom Volk der San Buschmänner mit Gesang und Tanz verabschiedet. Ich bin froh, dass wir fahren können, nicht weil ich den Aufenthalt dort nicht genossen hätte, sondern weil mein Kreislauf mir einen Streich spielt. Vielleicht habe ich zu wenig getrunken?
Zurück auf Ghaub will ich mich nur noch hinlegen, auch das Essen reizt mich nicht. Am nächsten Morgen sehe ich auch warum, ich habe eine allergische Reaktion auf irgendetwas und einen roten Ausschlag. Das kenne ich nun gar nicht von mir. Was sagt mir das? In meine Reiseapotheke gehört ab sofort auch ein Antihistamin. Wie gut, dass eine meiner Mitreisenden da besser ausgerüstet ist. Innerhalb kürzester Zeit geht es mir wieder gut.
Dann kann die Fahrt ja los gehen. Auf zum Etosha -Nationalpark. Davon erzähle ich euch dann im nächsten Blogbeitrag.
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[…] am Leben zu erhalten, gibt es einige sogenannte Living Museums (Hier kannst du etwas über die San- Buschmänner erfahren, die ich 2019 besucht habe […]
[…] Finally, my customers and I have arrived in Namibia. About one year ago, we planned the trip. Now we are here in Windhoek, early in the morning. in 2 days we´re going to visit the San Bushmen. all of us are very much looking forward to this visit! Zum deutschen Blogbeitrag. […]
Liebe Gabriela,
ich verfolge gerade Deinen Namibia-Blog, da das unser Zielgebiet für 2020 sein soll. Auf welcher Chamäleon-Reise warst Du und würdest Du sie empfehlen?
Liebe Grüße, Saskia
Liebe Saskia,
es freut mich, dass Du meinem Blog folgst! Ich habe die Namib-Reise gemacht und kann sie 100% ig empfehlen! Der Blog geht natürlich in Kürze weiter.
Wenn Du mehr Input möchtest, melde Dich gern bei mir!
Ganz liebe Grüße
Gabriela
Hallo Gabriela,
mit Namibia assoziiere ich direkt die Namib, wilde Tiere und eine tolle Landschaft!
Über die Buschmänner habe ich bisher noch nichts gelesen, vielleicht weil eine Safari oder ein Roadtrip noch warten müssen, bis meine Tochter ein wenig älter ist!
Schöne Eindrücke hast du hier gesammelt!
Liebe Grüße
Isabel
Liebe Isabel,
Namibia ist wirklich ein ganz tolles Land, das ich dir auch mit Kindern empfehlen kann. Aber ein bisschen größer sollten sie schon sein, denn die Strecken, die man im Bus oder PKW zurück legt, sind schon sehr lang.
Liebe Grüße
Gabriela