Farbenrausch und vergangene Pracht
Dieser Blogbeitrag wird vermutlich nicht sehr lang werden. Ich möchte mich nicht über die unendlich vielen Paläste der Maharadschas und noch viel mehr Tempel auslassen, die wir in Radjasthan zu sehen bekommen haben.
Ich möchte vielmehr versuchen, die Sinnesreize, denen wir 14 Tage ausgesetzt waren, hier wieder zu geben.
Ich glaube, kaum jemand reist nach Indien ohne gewisse Erwartungen oder Bilder im Kopf zu haben. Häufig werden diese Bilder mit Armut, Dreck und Hoffnungslosigkeit zu tun haben. Vielfach sicher auch mit wunderschön verzierten Tempeln und Palästen.
Alles ist richtig und doch ist es nur ein winzig kleiner Teil dessen, was wir dort erlebt haben.
Das erste was uns beim Heraustreten aus dem Flughafen, bei uns Delhi, empfängt, ist eine schwüle Hitze, die jeden Europäer, der einen Nachtflug hinter sich hat und entsprechend müde ist, sofort in Schweiß ausbrechen lässt. Ich frage mich, wie soll ich diese feuchte Hitze 2 Wochen erdulden? Die Klimaanlagen im Bus und Hotel machen es aber gut erträglich und nach einer ausgeruhten Nacht finde ich die Wärme sogar überwiegend als angenehm.
Die Gerüche sind so ganz anders! Wenn wir durch die Innenstädte gehen riecht es teilweise süßlich nach unbekanntem Obst, Gemüse, immer auch nach Curry, aber auch ganz viel nach Auspuffgasen der unzähligen Autos, Motorräder, dreirädrigen Gefährten und nach verrottetem Abfall. Leider gibt es in Indien kaum eine funktionierende Müllabfuhr. So wird vieles, das sich nicht wiederverwehrten lässt, einfach auf die Straße gekippt. Wie oft haben wir die heiligen Kühe in den Straßen Papier und anderen Müll fressen sehen.
Das ist aber nur eine Seite dieses riesigen Landes. Wir sind auch durch Ortschaften gekommen, wo niemand seinen Müll auf der Straße entsorgt, sondern alles gesammelt wird, die Straßen werden akribisch gereinigt.
Immer wieder sehen wir vorwiegend Männer, die an öffentlichen Wasserstellen stehen, ausgezogen sind und sich dort waschen, um dann in die blütenweißen Hemden zu schlüpfen.
Diese Hemden, zusammen mit den meist dunklen Hosen bilden einen starken Kontrast zu den unbeschreiblich bunten, vielfältigen und farbenprächtigen Saris der Frauen und Mädchen.
Wir haben tausende gesehen auf unserer Reise, aber keiner schien dem anderen auch nur annähernd zu gleichen.
In unserer Freizeit besuchen wir die Märkte und die Läden mit den Saris, wir können uns an den Mustern und Farben nicht satt sehen. Teilweise ist es ein wahrer Rausch von Farben und Gerüchen, der uns umfängt.
Für viele Inder sind wir ein begehrtes Fotomodell, so wie sie auch für uns. Gern stellen sie sich in Positur, wir müssen gar nicht lange fragen.
Wunderschöne Frauen und Mädchen bekommen wir immer wieder zu sehen.
Nicht nur die meist überaus freundlichen und neugierigen Menschen haben es uns angetan, natürlich auch die Architektur der vergangenen Jahrhunderte mit ihren filigranen Mustern, Reliefs, Säulen und Bildern.
Vieles hat schon einen recht morbiden Charme, denn der Verfall nagt an vielen Gebäuden. Daher freut es uns umso mehr, wie gut Paläste, Tempel und Häuser restauriert werden. Hoffentlich können sich noch viele Generationen an ihnen erfreuen.
Dazu gehört vor allem auch das Mausoleum für eine große Liebe, das Taj Mahal
. Den Sonnenaufgang dort zu erleben, wie die Dunstschleier und Wolken einem blauen Himmel Platz machen, das ist schon ein ganz besonderes Schauspiel, auch wenn tausende anderer Menschen dabei sind. Die Spiegelung des Mausoleums in den Teichen ist schon ein paar Fotos wert.
Sicher ist auch das Essen erwähnenswert. Die meisten Touristen versuchen allerdings gar nicht erst die Gerichte so zu sich zu nehmen, wie es die Einheimischen tun. Denn es ist scharf, teilweise höllisch scharf, aber so lecker! Die Schärfe lässt sich mit einem Lassi, dem typisch indischen Joghurtgetränk das es in süß oder salzig gibt, mildern. Auch Kokosflocken, die über die Mahlzeiten gegeben werden, nehmen etwas an Schärfe weg. Jeden Tag essen wir ein vegetarisches Eintopfgericht, es heißt immer gleich, aber es schmeckt immer anders. Da es keine festen Zutaten gibt, wird hinein gegeben was an Gemüse da ist. Dazu die cremige Currysoße, ein Gedicht! Wir freuen uns, weil wir die 2 Wochen über auch keine Magen-Darm Probleme haben wie so viele andere Touristen. Wir bilden uns ein, es ist das ursprüngliche Essen, das mit seiner Schärfe viele Keime tötet. Vielleicht haben wir auch einfach nur Glück. Wer weiß das schon.
Wir jedenfalls wissen, wer sich auf dieses riesige Land mit seinen so unterschiedlichen Kulturen und Menschen offen einlässt, der wird Bilder, Eindrücke und Erinnerungen mit nach Hause nehmen, die unbeschreiblich sind und kaum jemanden wieder los lassen.
Wann wollt Ihr es versuchen?
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Ich hatte selbst schon die Gelegenheit Indien zu bereisen und kann diesen Bericht aus eigener Erfahrung nur bestätigen.
Ich freue mich, dass auch du so gute Erfahrungen in Indien gemacht hast.
Ich freue mich ….
Hallo Deependra! Schön, dass dir der Beitrag gefällt.Wie geht es? Was machen die Reisegruppen?