Die EXPO2020 findet zwei Jahre verspätet in Dubai statt. Von Oktober 2021 bis Ende März 2022 stellen sich 192 Länder vor. Das Motto „Connecting Minds, Creating the Future “ wird auf vielfältige Weise dargestellt.
Mein Fazit zur Expo2020
kommt ausnahmsweise mal am Anfang: Absolut fantastisch, unglaublich professionell gemacht, gigantisch, über 30 km zu Fuß über das Gelände und drei Tage sind viel zu wenig.
Los geht´s!
Gleich nach der frühmorgendlichen Landung mit Emirates fahren wir ins Tryp Hotel Barsha Heights. Gleich morgens um 8 Uhr können wir das Zimmer beziehen und sind dankbar -für eine Dusche. Von 10 Uhr geht der erste Hotelshuttle zur Expo. Der Bus braucht ungefähr 30 Minuten = Nachhaltigkeit. Wir fahren an vielen Neubauten vorbei in die Wüste. So scheint es jedenfalls. Die Straße hat wohl mindestens 10 Spuren und so kommen wir ohne Stau am riesigen Parkplatz des „Mobility“ Portals.
Die Expo2020 ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt:
Mobility = Mobilität, Jubilee = Jubiläum, und Opportunity = Gelegenheit / Chance
Al Wasl Plaza
In der Mitte des Expo2020 Geländes befindet sich die Al Wasl Plaza mit einer riesigen Bühne in der Mitte. Täglich präsentieren sich hier u. a. die Länder, die an diesem Tag ihren „Ländertag“ auf der Expo2020 haben mit Musik und typischem Tanz. Abends folgt dann eine unglaubliche Lichtshow mit Musik. Tagsüber gibt es unterschiedliche Aufführungen. Hier befindet sich auch das einzige Hotel auf dem Gelände, das Rove.
Die Expo2020 App
Das ganze Gelände der Expo 2020 hat ein sehr stabiles Wlan und so kann jeder jederzeit mit der Welt außerhalb in Kontakt bleiben. Auch das ist ein Thema hier, denn nur gemeinsam sind die Umweltprobleme unserer Erde lösbar und somit ist Zusammenarbeit und Konnektivität ein Muss. Auf der speziellen Expo2020 App schaue ich immer gern nach, wo ich mich gerade befinde. Ich kann nach bestimmten Pavillons suchen und mir den Weg beschreiben lassen. Wo gibt es etwas zu essen oder wo ist die nächste Wasserstation? Welche Aktivitäten gibt es wann und wo, alles lässt sich darstellen.
Bei Aktivierung der App ist ein kurzes Anmelden nötig. Allerdings hat die App hier ein wenig bei mir gezickt und wollte mich partout als Jugendliche führen. Über die Profileinstellung konnte ich es dann ändern.
Leider hat auch das Hinzufügen meiner bereits vorhandenen Tickets (eines kostenlos, da wir Emirates geflogen sind und zwei über unseren deutschen Veranstalter ) nicht geklappt, so dass wir keinen zeitgebundenen, aber dafür schnellen Zugang zu einigen sehr beliebten Pavillons bestellen konnten.
Eintritt
Hinein kommt nur, wer einen negativen PCR Test vorweisen kann (kann direkt an der Expo gemacht werden) oder einen Impfausweis vorlegen kann. Die deutsche Corona-App mit den Zertifikaten wird anstandslos akzeptiert.
Senioren und Kinder sind kostenlos und für den Rest der verbliebenen Öffnungstage kostet ein Saisonticket nur noch AED 50. Also los, wer noch unschlüssig ist, dann jetzt!
Mobilität auf der Expo2020
Mobilität ist nicht nur ein großes Thema im Mobility Bereich, sondern auch auf dem Expo2020 Gelände.
An allen Parkeingängen gibt es riesige Parkplätze, zu denen jeder Besucher mit Auto geleitet wird. Ab hier gibt es dann Shuttles zu den Eingängen. Hier wiederum können Golfcarts mit Fahrer gegen Entgelt gemietet werden. Kleine elektrische Züge fahren auf den Hauptwegen entlang. Der People Mover verbindet außerhalb die einzelnen Bereiche miteinander, wenn man nicht gehen möchte. Fahrräder können an verschiedenen Stationen gemietet werden.
Zur Expo2020 fährt die Metro, Busse, Taxis, Uber und wer will, kommt mit dem Helikopter. Unser Hotel bietet, wie viele andere auch, einen kostenlosen Busshuttle mehrmals am Tag an.
Die Pavillons
In der Mehrzahl der Pavillons stellen die verschiedenen Länder sich vor. Viele ganz speziell wie sie sich die Zukunft vorstellen, bzgl. Nachhaltigkeit, Fortschritt, Mobilität, Ernährung. Gezeigt wird auf vielfältige Weise was schon getan wird oder was in den nächsten Jahren auf den Weg gebracht wird.
Kleinere Länder stellen sich und ihre Kultur vor. Zeigen die Problematik auf, z.B. was bei steigendem Wasserspiegel mit den kleinen Inselstaaten im Pazifik passieren wird.
Besondere Pavillons
Es gibt auch einige Pavillons, die keinem Land zugeordnet sind, sondern in denen sich große Unternehmen vorstellen. Besonders beeindruckt haben mich hier zwei der ganz großen Transportunternehmen. Emirates (Airlines) hat eine große interaktive Ausstellung, die nur mit einer Reservierung besucht werden kann. Diese kann ich schon Tage vorher durch einen Link auf meiner Flugreservierung bestellen. Es können immer nur wenige Besucher gleichzeitig eintreten, da jeder nun an verschiedenen Stationen interaktiv die Welt des Fliegens erleben kann. Z.B. wie verhalten sich die verschiedenen Antriebsstoffe oder die unterschiedlichen Flugzeugtypen. Ich kann mein eigenes Flugzeug designen und an einer anderen Station mit einer VR- Brille einen Flug in einer pilotenlosen Flugkapsel genießen. Genial gemacht!
DP World hat einen riesigen Pavillon, in den ich mittels einer Rolltreppe nach oben fahre. Die Welt der Logistik wird gezeigt. Projiziert auf riesige Leinwände, in Schautafeln und einem spiralförmigen Weg nach unten. Von oben sehe ich nach unten ins Atrium. Alle paar Minuten beginnen in dessen Mitte Wasserspiele, die aus der Decke kommen und mit den Filmen auf der wandhohen Leinwand korrespondieren.
Vorstellung einiger Länderpavillons
Singapur:
ein Gebäude, das außen mit tausenden Pflanzen bestückt ist, mit viel Wasser davor. Nicht nur den Besuchern gefällt das, auch vielen Vögeln, die dort Schatten und vielleicht auch Futter in Form von Insekten finden. Innen wird in einem 360° Kino gezeigt, wie Städte (zukünftig) klimaneutral funktionieren könnten.
Niederlande:
Der Pavillon ist aus Spundwänden gebaut. Beim Eintritt erhalten wir einen weißen Regenschirm. Auf ihm wird später projiziert. Der innenliegende Raum, in dem die Projektion stattfindet ist von außen ebenfalls und tausenden Pflanzen bestückt. Durch ein ausgeklügeltes System wird aus der Wüstenluft noch so viel Wasser gewonnen, dass die Pflanzen dadurch komplett bewässert werden. Kaum zu glauben!
Australien:
Auch hier wird mit Projektion gearbeitet. Im ersten Raum an der riesigen Kuppel, im zweiten Raum als 360° Kino. Gezeigt werden die Jahrtausende alte Kultur und die Vielfältigkeit der australischen Bevölkerung, die Diversität und Ausblick auf die Nachhaltigkeit.
Ägypten:
Die 5000-jährige Geschichte wird in Filmen gezeigt und Repliken von altägyptischen Fundstücken. Die Vorteile des Suezkanals, Fortschritte in Medizin und Forschung, Stadtplanung und Zusammenleben.
Deutschland:
Dies ist einer der Pavillons, mit immer langen Schlangen vor dem Eingang. Beim Eintreten bekommen wir ein kodiertes Namensschild (nur der Vorname) und die Sprache wird registriert. Zunächst stellen sich die Bundesländer kurz vor und dann sind wir endlich richtig drinnen. Wir werden von einer Künstlerin empfangen, die uns interaktiv die Welt in einem Buch vorstellt. Diese Vorstellung ist so genial, dass alle Zuschauer hinterher klatschen. 100.000 Möglichkeiten und Ideen symbolisiert das dann folgende gelbe Bällebad, in das wir natürlich hineinspringen (endlich darf ich das auch mal und nicht nur die Kinder!). Weiter geht es nach oben, hier finden wir interaktive Stationen vor. Jeder wird hier mit seinem Namen und der richtigen Sprache angeredet. Vorgestellt werden alternative Energiequellen, nachhaltigere Landwirtschaft usw. Wir spielen mit anderen Besuchern (virtuelle) Spiele und dürfen ganz zum Schluss auf Schaukeln relaxen. Ganz großartig gemacht und nicht zu Unrecht einer der beliebtesten Länderpavillons.
USA:
Hier gibt es keine Schlange, wir gehen hinein und schon stehen wir auf einem Laufband, das uns durch die Ausstellung führt. Hier wird viel auf die Gleichheit der Bürger hingewiesen, auf die Errungenschaften, Forschungen, den Weltraum. Eine unglaublich gut gemachte Projektion auf eine riesige, schwebende Kugel zeigt nicht nur die Erde, sondern auch den Mars usw. Ein Highlight, jeder darf ein Stück eines kleinen Mondsteinchens berühren.
Saudi-Arabien:
Dieser Pavillon ist schon von außen ein Hingucker. Gänzlich verspiegelt und schon von außen mit unterschiedlichen Projektionen bespielt. Vor allem im Dunklen wunderschön. Innen werden wir mit einer Rolltreppe nach oben gebracht, wir fahren wie durch einen alten Ort, die Häuser wie aus Lehm gefertigt. Wir erfahren viel über die Kultur und das riesige Land. Es wird weltoffen und international dargestellt.
Highlights:
In jedem Bereich gibt es eine Art Park, mit vielen Sitzmöglichkeiten, Pflanzen, Ruhezonen. Viele verschiedene Restaurants laden zum Schlemmen ein, Foodtrucks stehen an verschiedenen Bereichen.
Ein Turm mit einer sich langsam drehenden Plattform hat es uns angetan, toll der Blick nicht nur über das Expo2020 Gelände, sondern bis zur Innenstadt mit seinem Wahrzeichen, dem Burj Khalifa. Das Highlight wohl für fast jeden aber sind die Wasserfälle in einer Art Stadion. Nicht nur ich, sondern auch fast jeder der sich hier aufhält, zieht die Schuhe aus und stellt sich mitten hinein. Unglaublich, aber nur die Füße werden nass. Ein tolles und erfrischendes Erlebnis!
Was soll ich sagen? Eigentlich habe ich von Dubai nichts anderes erwartet, als größer, schöner, beeindruckender und fantastisch organisiert. Schade, dass drei Tage nicht ausreichen, aber ich muss einfach sagen, nach so viel Input, so viel Information, so vielen Bildern muss ich diesen Besuch erst einmal langsam verarbeiten.
Die restlichen drei Tage machen wir es uns im RIU Dubai am Strand bequem und lassen uns so richtig verwöhnen.
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