Abkürzung zum Skywalk
Wir sind in Arizona unterwegs. Wir starten kurz nach dem Mittag von der Hualapai Lodge in Peach Springs (wie kann ein Ort Pfirsich Quelle oder Frühling heißen, wenn er mitten in der Wüste von Arizona liegt??), um zum Skywalk am Grand Canyon zu fahren. Wir beginnen die Tour extra nicht am Morgen, da wir wissen, der Zugang auf dem Skywalk ist zeitlich begrenzt und wir möchten nicht bei hochstehender Sonne dort sein.
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Der Grand Canyon ist mit schattenwerfenden Felsen farblich viel schöner und kontrastreicher.
Los geht´s
Wir haben also noch viel Zeit, es sollen laut Google keine hundert Meilen sein, ein Stück davon durch die Wüste in Arizona. Das machen wir doch auf der linken Pobacke. Wir entscheiden uns auch nicht bis Kingman der
Route 66 zu folgen, sondern biegen kurz vorher auf die 149 ab. Sie ist ja als Straße eingezeichnet, von der Entfernung ist es sogar kürzer, als über die Interstate 93 und dann auf die 25, die zum Hualapai Reservat und dem Besucherzentrum des Skywalk führt.
Ganz schnell wird die 149, die Antares Road zur Sandpiste, zwar sehr breit und einigermaßen gepflegt, aber wir können nicht mehr so schnell fahren. Links und rechts ist das große Nichts. Wirklich Nichts. Ein Teil der Wüste in Arizona! Wir sehen rechts in der Ferne einige Berge, ab und an führt ein Weg zu einer einsamen (verlassenen?)Farm, dann sehen wir mal eine Planierraupe oder einen Bagger. Wahrscheinlich hier zurückgelassen, wenn der große Regen kommt und die Straße wieder aufgeschüttet und planiert werden muss. Tatsächlich kommt es uns so vor, als würde die Straße ab und zu einfach enden, weggerissen von plötzlichem Regen, der in den trockenen Boden nicht einsickern kann, sondern alles wegreißt, was sich diesen Sturzbächen in den Weg stellt. So auch hin und wieder Teile dieser Straße.
Und unser Mietwagen hat noch nicht mal Allradantrieb.
Ich schaue auf die Uhr, ob das eine gute Entscheidung gewesen ist, diese Abkürzung zu nehmen? Wir sehen wirklich nur Wüste, viel, viel Sand. Ein paar Gräser, ganz wenige Kakteen und keine lebendige Seele außer meinem LAG* und mir.
Mein LAG räuspert sich. „Du, ich muss dir was sagen.“ Ich warte auf eine romantische Liebeserklärung oder ähnliches. „Du, die Tankanzeige ist ganz plötzlich stark gefallen. Sollten das nicht nur so 40 Meilen sein hier lang?“
Mir wird ein bisschen komisch zu mute. Wann hatten wir unseren Wagen denn das letzte Mal betankt? Heute Morgen waren wir definitiv an einer Tankstelle vorbei gekommen, aber da war der Zeiger noch auf ganz voll. Und jetzt? Tatsächlich, er war unter den roten Bereich gerutscht. Wie viel Benzin blieb uns wohl noch? Und wie weit ist es bis wir diese wüste Wüste endlich hinter uns lassen können? Da ist doch noch ein Ort, da muss doch eine Tankstelle sein. Hoffentlich….
Die Wüste nimmt kein Ende
Inzwischen habe ich nicht nur ein ganz ungutes Gefühl im Magen, sondern auch noch ein dringendes Bedürfnis. Mein LAG will anhalten, aber das will ich nicht, denn wer weiß, ob das Auto dann noch mal anspringen würde und anlassen geht auch nicht, weil das unnötig Benzin kostet.
Wir malen uns alle möglichen Horrorszenarien aus, sowas wie ausgesetzt in der Wüste, verdursten (wir haben nur eine kleine Wasserflasche dabei, in USA gibt es schließlich an jeder Ecke was zu kaufen….) und was auch immer. Unsere Handys haben nämlich auch keinen Empfang. Bisher ist uns auch kein anderes Auto begegnet. Wenn die gelegentlichen Bagger, die gut in Schuss aussahen, und Planierraupen nicht gewesen wären, hätte ich wohl gesagt, dies ist eine Geisterstraße. Aber sie scheint ja benutzt zu werden. Nur heute wohl nicht!
Mein Bedürfnis wird immer größer, das Benzin leider immer weniger.
Endlich kommen wir an der 25 an, eine gut ausgebaute, geteerte Straße. Endlich! Jetzt ruckelte es beim Fahren wenigstens nicht mehr so, das verringert den Druck bei mir zwar etwas, bringt aber noch keine Tankstelle.
Wo ist nur der nächste Ort? Wir fahren einen kleinen Berg rauf und mein LAG nimmt den Gang bergab raus, um Benzin zu sparen. Jeder Tropfen ist wichtig!
Immerhin sehen wir hier das eine oder andere Auto. Sollten wir hier stranden, wird uns vielleicht geholfen werden.
Rettung in Sicht?
Da kommt eine Abzweigung nach Meadview, das muss doch ein Ort mit Tankstelle sein. Haben wir eine Wahl? Nein, also fahren wir ab und tatsächlich kommt ein Ort in Sicht. Klein, sehr klein. Aber hier hat doch jeder ein Auto, da muss doch… Ja! Da ist eine Tankstelle oder sagen wir 2 Zapfsäulen. Hoffentlich nicht nur Diesel, das können wir nicht brauchen. Nein, auch Benzin! Uns fällt beiden ein riesiger Stein vom Herzen und eine Toilette gibt es in dem angeschlossenen kleinen Laden auch!
Jetzt geht es auch mir deutlich besser.
Mittlerweile ist der Nachmittag doch schon etwas fortgeschritten. Es sind immer noch fast 40 Meilen bis zum Skywalk. Wir müssen uns beeilen. Die Wüste in Arizona ist groß…
Schaffen wir das noch? Und wie wird die Straße bis dorthin sein?
Wir haben noch die eine oder andere Überraschung vor uns, aber davon nächste Woche mehr! Bis dann!
Übrigens: noch mehr Infos, Bilder, kurze Berichte (auch von unterwegs) gibt es auf Facebook, Instagram, Pinterest oder TripAdvisor.
Wir haben erstmal genug von Roadtrip-Pannen, aber wer mehr davon lesen möchte, der findet hier Lesestoff bei meinen Bloggerkollegen von Secludedtime.com.
*LAG = Lebensabschnittsgefährte und jetziger Ehemann
[…] Leerer Tank und nichts als Wüste […]
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Liebe Gabriela,
uff! Ich habe gerade ordentlich mit euch mitgezittert. Sowas ist keine Erfahrung, die man unbedingt braucht! Ein ähnliches Erlebnis hatten wir mal mit einem Roller auf den Azoren. Mit dem Unterschied, dass wir dort permanent andere Fahrzeuge gesehen haben, die uns im Fall der Fälle hätten helfen können. Wäre der Tank wirklich leer gegangen, hätte uns das zwar möglicherweise die Fährfahrt und den Flug nach Hause gekostet, aber das ist eine andere Geschichte! 😀
Vielen lieben Dank für die Teilnahme an unserer Blogparade!
Liebe Grüße, Julia von Secludedtime.com
P.s. Tolle Bilder!
liebe Julia!
Ja, damals war das gar nicht witzig, aber heute schmunzeln wir darüber. Und wo auch immer wir einen Mietwagen haben, schauen wir nach der Tankanzeige und tanken lieber einmal zu früh als zu spät nach. Man kann auch aus seinen Fehlern lernen *lach*. So haben wir doch immer etwas zu erzählen, oder?!
Vielen Dank, dass ich teilnehmen darf.
Liebe Grüße
Gabriela