Drei Ausflüge an einem Tag!
Sicher sind heute zwei Ausflüge, Cierva Cove und Mikkelsen Harbour. Wird das Wetter mitspielen für Spert Island? (To the English Blog.)
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Cierva Cove ist eine weite Bucht, die an der Westseite der antarktischen Halbinsel liegt. Es steht mal wieder eine Ziodic-Fahrt durch die unwirkliche Landschaft der Eisberge in der Antarktis an. Es ist kaum Bewegung auf dem Wasser auszumachen. Also beste Voraussetzung, um eine ruhige Fahrt mit dem Zodiac genießen zu können.
Das heißt aber auch dick anziehen. Skiunterwäsche, Skihose, Fleecepulli, Regenhose, die dicken Gummistiefel, die jeder geliehen bekommen hat und natürlich die wirklich warme Jacke, die ebenfalls jeder Gast erhalten hat, die aber behalten werden kann. Darüber kommt dann noch die Rettungsweste. Dazu noch dünne Handschuhe zum Bedienen der Kamera und ein paar wasserfeste, dicke Fäustlinge, die zum Festhalten auf dem Zodiac praktisch sind, wenn es mal schneller geht und die Gischt hochspritzt. Ich habe auch immer noch einen wasserfesten kleinen Sack dabei, um gegebenenfalls meine Kamera darin aufzubewahren. ( Hier geht es zur Antarktis-Packliste , ausreichend für eine 10tägige Expeditionskreuzfahrt.)
Die Zodiac Tour durch Cierva Cove
Meine GoPro fehlt auch nicht. Ich kann sie immer mal wieder ins Wasser zu halten und versuchen die Unterseite eines Eisbergs zu filmen. Christian, einer der deutschen Guides an Bord hat es wieder geschafft, dass alle deutsch sprechenden Gäste in seinem Boot sind, was es für alle einfacher macht.
Wir fahren ganz langsam durch das Packeis, das sich hinter unserem Zodiac ganz schnell wieder schließt. Es herrscht doch eine ordentliche Strömung unter Wasser, auch wenn wir das hier im Boot gar nicht so bemerken. In der Ferne sehen wir mal wieder eine der vielen argentinischen Stationen. Diese heißt Primavera und ist ab und an bemannt.
Die Eisberge
Die riesige Bucht ist umgeben von beeindruckenden Gletschern. Viele riesige Eisberge türmen sich davor auf. Sie stammen von den immer wieder kalbenden Gletschern. Einer dieser Eisberge sieht ganz anders aus als die anderen. Nicht so bizarr geformt, sondern abgerundet und ganz gleichmäßig geformt. Heidi, die französische Glaziologin ist ganz in ihrem Element.
Da nicht alle Gäste von Bord gegangen sind, kann sie allein in ihrem Zodiac fahren. Sie nimmt sich viel Zeit für uns, ihre Beine baumeln über Wasser und sie hält sich an unserem Boot fest, damit sie nicht abtreibt.
Sie erklärt uns, dass dieser abgerundete Eisberg sich bereits im Wasser gedreht hat. Das heißt, wir sehen seine Unterseite, die sonst im Wasser liegt und von der Strömung und den Wellen gleichmäßig abgetragen wurde. Was muss das für eine Welle gegeben haben, denn der Eisberg ist immer noch riesig! Sie erklärt uns auch, das nur ein bis drei Zehntel eines Eisberges überhaupt sichtbar sind, der Rest befindet sich immer unter der Wasseroberfläche.
Daher dürfen die Schiffe den riesigen Tafeleisbergen und natürlich auch den anderen nie zu nahe kommen, denn ein Unglück wie es die Titanic erfahren hat, das braucht keiner.
Es ist schön diese Stille zu erleben, als Christian den Motor stoppt und das Zodiac einfach etwas treiben lässt. Leider ist auch diese Tour nur zu schnell beendet, zwei Stunden können bei dieser eindrucksvollen und so einmaligen Landschaft sehr schnell vergehen.
Mikkelsen Harbour
Am Nachmittag landen wir in Mikkelsen Harbour an, das vor vielen Jahren als Ankerplatz für die Fabrikschiffe der Walfänger diente. Unweit einer dort errichteten Schutzhütte ist unser Anlandeplatz. Den scheinen auch die Pinguine zu mögen. Viele haben sich ihr Nest im Schutz der Hütte gebaut, dort ist die Erde aufgeweicht und schmutzig vom Matsch und stinkendem Kot der Tiere. Das scheint sie wenig zu beeindrucken, einige scheinen sogar ihr Spiegelbild in einer Pfütze zu betrachten.
Wir dürfen wieder an den aufgestellten Fähnchen entlang durch den weichen Schnee stapfen. Immer wieder müssen wir stehen bleiben, denn einige Pinguin Highways kreuzen unseren Weg und die watschelnden Gesellen haben natürlich den Vorrang.
Wir sehen auch einen Radiomast und einige Überbleibsel der Walfänger in Form eines kaputten Bootes, das noch fast vollständig unter den Schneemassen begraben ist, sowie riesige Walknochen, die ebenfalls nur wenig aus dem Schnee heraus ragen.
All das scheint weder die brütenden Pinguine, noch einige faul herum liegende Weddelrobben zu stören.
Unsere Zeit ist um und ein Zodiac-Shuttle bringt uns zurück zur Sea Spirit.
Seeluft macht hungrig, ich freue mich schon aufs Abendessen und vor allem darauf, all die Lagen an dicker Kleidung endlich los zu werden.
Spert Island
Aber das muss warten, denn unser Expeditionsteam hat einen weiteren Ausflug mit uns vor. Oft kann man diese Zodiac Tour nicht machen, denn die Wetterkonditionen müssen perfekt sein. Sehr wenig oder kein Wind, kein Packeis und natürlich gute Sicht. Sie wollen mit uns durch die teilweise versunkene Insel Spert Island fahren.
Spert Island ist eine Vulkaninsel, die zum großen Teil durch Wind, Wellen, Schnee und Eis abgetragen wurde. Übrig geblieben sind hohe Felsnadeln mit teilweise messerscharfen Kanten.
Wir werden in die Zodiacs gebeten und los geht die Fahrt. Der Kapitän der Sea Spirit hat das Schiff ein ganzes Stück entfernt zum Stehen gebracht. Meine Vermutung ist, dass das Wasser hier zu flach ist, als dass er näher hätte heranfahren können.
Unser Expeditionsteam fährt mit uns nun durch engen Kanäle, um uns herum hoch aufragende spitze Felsen und durch riesige Höhlen, die das Wasser in das Gestein gewaschen hat. Immer wieder müssen wir große Eisberge umfahren, manchmal auch umkehren, wenn sie die engen Durchgänge versperren.
Schon auf dem Rückweg sehen wir einen großen Schwarm Vögel, die pfeilschnell ins Wasser stoßen und viel Geschrei machen. Was ist da los? Wir fahren vorsichtig näher heran. Im Wasser schwimmen die Überreste einer Robbe. Die Vögel hohlen sich ihren Anteil. Heute haben sie und ihre Jungen wohl ein echtes Festmahl!
Ich habe jetzt auch richtigen Hunger und ich friere zum ersten Mal hier in der Antarktis. Ich freue mich auf eine heiße Dusche und das gute Abendessen.
Was werden wir morgen, an unserem letzten Tag in der Antarktis noch erleben?
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Zum letzten Tag meines Abenteuers in der Antarktis geht es hier entlang.
Rosa von rosasreisen. de hat Bloggerkollegen und auch mich zu Erlebnissen im Hohen Norden, aber auch in der Antarktis befragt. Hier geht´s zu ihrem Round-up „Mein schönstes Erlebnis im hohen Norden und tiefsten Süden“
[…] 3 Inseln in der Antarktis: Cierva Cove, Mikkelsen Harbour und Spert Island […]
Deine Antarktis-Beiträge sind echt klasse! Leider sind Reisen dorthin ja immer schweine-teuer. 🙁
Vielen Dank! Und es stimmt natürlich,
dass es nicht günstig ist , aber die Natur dort ist so fragil, dass sie auch keinen Massentourismus vertragen könnte. Es ist ein außergewöhnliches Ziel, das sich viele dorthin Reisende lange „ersparen “ müssen, so auch wir
Liebe Grüße
Gabriela