Allerlei Getier in Norddeutschland
Für ein verlängertes Wochenende fahren wir nach Pellworm. In Nordstrand lassen wir auf dem großen Parkplatz unser Auto stehen und laden unsere Habseligkeiten auf unsere Räder.
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Mit der Fähre von Adler-Schiffe setzen wir über nach Pellworm, das uns mit Regen und stürmischen Böen empfängt. Na das geht ja toll los! Und das, wo ich Radfahren sowieso nicht zu meinen favorisierten Freizeitaktivitäten zähle.
Vor dem Deich entlang fahren wir in Richtung des Leuchtturmes, denn unsere Hotel, das Kaydeich 17 liegt in unmittelbarer Nähe. Leider scheint es nach einer Recherche von mir im Mai 2020 dieses Hotel so nicht mehr zu geben. Sehr schade.
Im Hotel bekommen wir ein schönes Zimmer im Nebengebäude. Nachmittags werden für die Hausgäste kostenlos Kaffee, Tee und Kuchen bereitgestellt, was wir gleich ausnutzen, denn uns knurrt ein wenig der Magen.
Inzwischen ist der Himmel wieder blau mit weißen Wolken und wir schwingen uns auf die Räder, um die Insel ein wenig zu erkunden. Einmal drum herum sind ungefähr 28 km.
Wir fahren in Richtung der Alten Kirche, ein Wahrzeichen der Insel. Unterwegs halten wir an, um den Deich zu erklimmen. Die Schafe beäugen uns ein wenig skeptisch. Eines hebt den Kopf, sieht meinen Mann Dirk und kommt mit lautem „Mäh“ auf ihn zugelaufen. Es stupst ihn und freut sich sichtlich, dass es nun gekrault wird.
Wir amüsieren uns, denn normalerweise lassen Schafe niemanden so nahe an sich heran. Ich vermute mal, dass es mit der Flasche aufgezogen wurde und Dirk ähnelt wohl dem Flaschengeber…
Immer wieder steigen wir ab und bewundern die grüne Landschaft und die wunderschönen, überwiegend mit Reet gedeckten Häuser, die sich hinter dem Deich zu ducken scheinen oder auch auf Warften inmitten der Wiesen und Weiden stehen.
Alte Kirche
Die Alte Kirche ist wirklich sehenswert und wunderschön renoviert. Der alte, baufällige Ziegelturm ist jetzt das Wahrzeichen Pellworms. Die Kirche wurde schon im 11. Jahrhundert erwähnt. Besonders hat mir die Arp Schnitger Orgel gefallen, leider gibt es während unseres Aufenthalts auf Pellworm kein Konzert.
Nach gut 20 km kommen wir wieder am Hotel an und lassen und das leckere 4-Gang-Menü schmecken. Der Koch bereitet die Speisen mit regionalen und frischen Zutaten zu und das merkt man auch.
Wurmloch im Watt
Nach einem üppigen Frühstück geht´s ins Watt. Mit einem Führer und einigen anderen motivierten Urlaubern gehen wir hinein ins Wattenmeer. Es ist ein herrliches Gefühl den weichen Meeresboden unter den Füßen zu spüren.
Viele Wurmlöcher sehen wir und die dazu gehörigen Häufchen, die aussehen wir Spaghetti aus Sand.
Unser Wattführer buddelt mit der mitgebrachten Mistgabel ein bisschen im Sand herum und zieht dann zwei recht kleine Exemplare des Wattwurms heraus. Er erklärt, dass sich die Würmer tief einbuddeln und über die Löcher das Wasser mit Sand einsaugen, um so Kleinstlebewesen aufzunehmen. Der Sand wird dann total gesäubert von allen Schadstoffen in Form von „Sandspaghetti“ wieder ausgeschieden. Die „Noppen“ an seinem Körper dienen der Atmung. Aha, das sind also Wurmlöcher. Ich als langjähriger Star Trek Fan habe mir Wurmlöcher immer anders vorgestellt…
Wir bekommen die unterschiedlichen Muscheln erklärt und vieles mehr, natürlich auch, warum es das Watt überhaupt gibt und dass es ein UNESCO Weltnaturerbe ist.
Tammensiel
Am Nachmittag radeln wir zum Hafen von Tammensiel, wo heute eigentlich ein Bootskorso stattfinden soll. Kaum angekommen geht ein furchtbarer Regenguss los, der uns in ein Café flüchten lässt. Das Bootskorso wird heute leider wegen der heftigen Winde ausfallen.
Dumm nur, dass wir bei dem Regen und den Sturmböen gegen den Wind zum Hotel zurück fahren müssen. Da wünsche ich mir schon das Auto her.
Seehunde und Co.
Der Samstag bringt endlich Sonnenschein und ein paar Schönwetterwolken. In der Ferne können wir die Halligen im Wattenmeer erkennen. Pellworm ist dagegen eine wirklich große Insel.
Wir nutzen den Tag und fahren mit der MS Gebrüder zu den Seehundsbänken auf Norderoogsand. Viele Seehunde und Kegelrobben nutzen die Sonnenstrahlen für ein Sonnenbad. In gehörigem Abstand zur Kolonie dürfen wir an Land gehen und die größte Sandbank Europas nach Naturschätzen absuchen.
Ich finde viele schöne Muschelschalen und auch zwei Bernsteine. Bis dato war mir gar nicht bewusst, dass es auch Bernstein in der Nordsee gibt.
Auf der Rückfahrt nach Pellworm tauchen immer wieder neugierige Seehunde aus dem Wasser aus und beäugen unser Boot mit ihren riesigen schwarzen Knopfaugen.
Mit einem Mal sehe ich eine schwarze Rückenflosse aus dem Wasser aufsteigen und wieder verschwinden. Da! Noch einmal und noch einmal! Ein Schweinswal zieht seine Bahnen und taucht dann ab. Toll! Leider gibt es davon auch nicht mehr so viele, da sie häufig als Beifang in den Fangnetzen der Fischer verenden oder von Booten verletzt werden.
Das Wetter ist so schön, dass wir mit den Rädern noch ein bisschen über die Insel fahren und den Tag dann ganz ruhig bei einem ausgezeichneten Essen im Hotel ausklingen lassen.
Am Sonntagmorgen besuchen wir noch einmal die Schafe auf dem Deich, ehe uns die Fähre wieder aufs Festland bringt.
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Infos zum Urlaub in Deutschland gibt es auch hier.
Wer gern mal eine Ostfriesische Insel, wie Langeoog besuchen möchte, findet tolle Tipps bei indigo-blau , hier finden sich auch noch mehr Inseln.
Wir lieben Pellworm und werden bestimmt wiederkommen. Es war wunderbar ruhig und die Kinder hatten so viel Spaß wie selten….
Liebe Stine,
das hört sich nach einem perfekten Urlaub an! Das freut mich!
Liebe Grüße
Gabriela
Danke für diesen tollen Blog. Macht weiter so.
Ich werde mich bemühen 😉