In Amsterdam unterwegs, ohne Menschenmassen
Im letzten Jahr habe ich bei KLM für einen Instagram-Beitrag zwei Flüge nach Amsterdam gewonnen, die mein Mann Dirk und ich für einen zweitägigen Aufenthalt in der Hafenstadt nutzen.(For English this way).
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Es ist nicht unser erster Aufenthalt hier, d.h. die wichtigsten Touristenattraktionen haben wir bereits gesehen. Ich bin durch Zufall auf den Reiseführer „99 x Amsterdam wie Sie es noch nicht kennen“ von Silke Heller-Jung und Hans Zaglitsch aufmerksam geworden.
Naja, 99 interessante Dinge werden wir in zwei Tagen sicher nicht schaffen, aber wir geben uns Mühe. Leider spielt das Wetter nicht so wirklich mit, es nieselt viel, daher sind die Bilder leider auch ein bisschen dunkel…
Wir beginnen tatsächlich bei der Nummer 1, denn das erste Parkhaus für Drahtesel befindet sich am Hauptbahnhof. Hier fahren wir zunächst mit der Fähre zur NDSM Werft, wo unser Hotel, das botel Amsterdam vor Anker liegt. (Ich habe es auf Tripadvisor bewertet.)
Am Flughafen haben wir uns bereits eine Zweitageskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel besorgt, so dass wir unbesorgt fahren können, soviel wir wollen.
Von weitem sehen wir die Nr. 2 des Reiseführers, die Ronde Lutherse Kerk, die einen runden Grundriss hat, wie der Name schon sagt. Immer wieder mal sehen wir die Nr. 7, Automatenschnellrestaurants, aber nach so einem Schnellimbiss steht uns nicht der Sinn. Lieber essen wir später ein wirklich leckeres Eis in der Nr. 43, in der Monte Pelmo Ijswinkel Eisdiele. Sie hat immer auch ausgefallene Kreationen. Ich esse ein grünes Eis, es schmeckt ein bisschen nach Basilikum, aber wirklich lecker!
Die Nr. 21 macht auf einen Giebelstein des Stuhlmachers Andries Tenck aufmerksam. Zwei Stühle sind zu sehen und die (übersetzte) Inschrift: Nichts ist vollkommen. Das macht uns auch auf weitere Giebelsteine in den alten Häusern an den Grachten neugierig. Immer wieder sind sie zu sehen.
Die Nr. 24 ist der kürzesten Gracht Amsterdams gewidmet. Es ist die Blauwburgwal. Hier schlug im 2. Weltkrieg eine deutsche Bombe ein, viele Menschen mussten sterben und viele Häuser wurden vernichtet.
Wir stromern die Singelgracht entlang und stehen bald vor der Nr. 25, der Torensluis. Sie ist die breiteste und älteste Brücke Amsterdams, zeitweise war in ihrem Sockel ein Gefängnis untergebracht.
Tulpenmuseum
Unterwegs zur Nr. 26, dem Tulpenmuseum in Amsterdam sehen wir noch einen bunten Aufmarsch, wahrscheinlich sind es Sikhs.Warum sie durch die Stadt ziehen, entzieht sich allerdings unserer Kenntnis. Der Himmel verdüstert sich zusehens, so dass wir froh sind, im kleinen Museum anzukommen. Hier erfährt man alles zur Historie der Tulpe, auch wie viele Menschen wegen ein paar Tulpenzwiebeln ihr ganzes Hab und Gut verloren.
Käsemuseum
Fast direkt nebenan ist eines von mehreren Käsemuseen. Wir gehen rein, eigentlich ist es mehr ein Laden, in dem man kostenlos viele verschiedene Käsesorten ausprobieren darf, natürlich um sie dann schon flugtauglich einzukaufen. Im Untergeschoss gibt es noch ein bisschen Information, wie früher der Käse entstanden ist.
Ich bin ein bisschen k.o. vom vielen Laufen und so entschließen wir uns eine Grachtenfahrt zu machen. Aus dem botel habe ich diverse Ermäßigungsgutscheine mitgenommen, das lohnt sich wirklich. Wir nehmen die „lovers canal cruises“. Schnell ist das Boot voll, denn jetzt regnet es wirklich und alle wollen irgendwie ins Trockene. Die Erklärungen erfolgen über bereitgestellte Kopfhörer in einer frei wählbaren Sprache. Eine Stunde sind wir unterwegs und sehen viele schöne Häuser und bekommen einige Anregungen, was noch sehenswert ist.
Leider hört der Regen nicht aus, also nutzen wir unsere Fahrkarte. Wir nehmen die Tram 2, eigentlich wollen wir zum Vondelpark und die Nr. 62 aufsuchen, eine riesige Betonskulptur von Pablo Picasso, aber dann fahren wir am Blumenmarkt vorbei und springen spontan aus der Tram, die dort hält. So viele Blumen! Und dann die unzähligen Tulpenzwiebeln. Wir wollen welche mitnehmen. Es lohnt sich alle Stände einmal abzugehen, denn die Preise sind durchaus unterschiedlich.
Sea Palace China-Restaurant
Vom Besuch des Vondelparks sehen wir ab, es regnet zu sehr und ich bin hungrig. Die Entscheidung wo wir essen fällt auf die Nr. 18, das riesige Sea Palace China-Restaurant. Nicht gerade ein typisch holländisches Essen, aber wir wollen es versuchen. Das Restaurant schwimmt auf dem Wasser, aber natürlich ist es über einen Steg mit dem Weg verbunden. Leider sind die oberen Etagen geschlossen, so dass wir mit vielen anderen Gästen unten sitzen. Es ist recht laut, das Essen ist zügig da, aber ich bin ein wenig enttäuscht. Für den Preis hätte ich ein bisschen mehr Geschmack erwartet. Dirk ist mit seinem Gericht aber zufrieden.
Beide sind wir müde, so dass wir nach dem Essen die Fähre nehmen und ins botel fahren. Einen Absacker gibt es noch in der Bar, dann geht’s auf die Kajüte.
Hermitage
Leider fängt der zweite Tag so verregnet an, wie der erste aufgehört hat. Was machen wir? Auf der Grachtenfahrt sind wir an der Hermitage vorbei gefahren. Es ist ein Museum, das in einem ehemaligen Altenstift untergebracht ist und verschiedene Ausstellungen beherbergt. Da es ein bisschen abseits der üblichen Touristenrouten liegt, ist es sehr ruhig hier und nur wenige Besucher sind außer uns hier. So können wir uns in aller Ruhe der Ausstellung über das „Goldene Zeitalter“ der Amsterdamer Bürger anschauen. Selten habe ich eine so gut gemachte Präsentation gesehen. So vergehen gleich mehrere Stunden wie im Flug. Der Audioguide hat uns kurzweilig über die Bilder und Geschichten zu den auf den Bildern dargestellten Personen informiert.
Hortus Botanicus
Jetzt hat sogar der Himmel ein Einsehen und beschert uns eine Regenpause. Die nutzen wir, um den Hortus Botanicus, einen botanischen Garten gleich um die Ecke zu besuchen.
In riesigen Gewächshäusern und auch draußen finden wir prächtige und auch seltene Pflanzen vor. Am schönsten ist allerdings das begehbare Schmetterlingshaus. Eine von den fragilen Schönheiten ruht sich auf meinem Kopf aus. Das kitzelt, freut mich aber!
Mit der Tram fahren wir zur Nr. 14. In der ehemaligen Oberpostdirektion lässt es sich jetzt gut shoppen, im Basement ruhen wir uns bei Kaffee und Kuchen im „Grand Café Ovidius“ aus.
Ein paar Nummern wollen wir aber noch schaffen, ehe uns die KLM heute Abend wieder Richtung Hamburg befördert. Von außen schauen wir noch kurz die Nr. 53 an. Der Titel „Wo Mata Hari einst Hochzeit feierte“ macht mich neugierig. Es ist das alte Hotel American am Leidseplein.
Bonbonmanufaktur
Von hier aus fahren wir zur Haarlemmerdijk, wo die Nr. 45 und 46 auf uns warten. Das ist eine Bonbonmanufaktur, die individuelle Sonderwünsche anfertigt. Ein freundlicher Angestellter bietet uns ein paar der süßen Verführungen an und schon ist es um Dirk und mich geschehen, davon müssen wir eine Dose mitnehmen! Direkt gegenüber ist die Tea Bar, ein kleines Teegeschäft, das mit besonderen Kreationen aufwartet, z.B. Tee mit Gurken und seine Kunden den Tee des Monats wählen lässt, der dann 4 Wochen vergünstigt angeboten wird.
Langsam wird es Zeit Richtung Bahnhof zu gehen, denn bald geht unser Flug. „Leider“ führt uns der Weg ein paar Häuser weiter an einer der vielen kleinen Boutiquen vorbei, die wunderschöne Kleider im Schaufenster hat. Soviel Zeit ist noch, dass ich das eine oder andere anprobieren kann und dann auch eines kaufe. Schnell holen wir uns noch ein Eis nebenan in einer Schokoladenmanufaktur und dann geht’s wirklich heimwärts.
Ich bin total begeistert von diesem „anderen“ Amsterdam, von den vielen absolut freundlichen und hilfsbereiten Menschen, die hier wohnen und arbeiten. Dieser Reiseführer zeigt auch dem erfahrenen Amsterdam-Besucher Ecken, die leicht übersehen werden können. Es bleiben ja noch viele Nummern übrig, also muss ich wohl wieder kommen 😉
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Und wenn dich die Tulpenblüte in Holland reizt, dann empfehle ich dir den Artikel meines Bloggerkollegen Andreas von reisewut.com
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