Wie man ganz einfach in China auffällt.
Im Mai 2013 war ich mit einer Gruppe Kunden als Reisebegleitung in China. Unser immer gern genommener Veranstalter war auch dieses mal Gebeco. Unsere erste Station ist Peking oder Beijing, wie die Millionenstadt offiziell heißt.
Ziemlich müde verlassen wir am Vormittag den Pekinger Flughafen. Der lange Flug von Frankfurt in die chinesische Hauptstadt hat bei uns allen seine Spuren hinterlassen. Trotzdem sind wir total gespannt was uns erwartet.
Unser chinesischer Guide Ye Min gegrüßt uns in nahezu perfektem Deutsch und stellt sich mit „Martin“ vor. „Martin?“ fragen wir ihn. „Mein Deutschlehrer hat jedem aus seinem Kurs einen deutschen Namen verpasst, damit die Touristen sich das besser merken können. Aber wahrscheinlich hat er das gemacht, damit er selbst sich die Namen merken kann, “ antwortet Martin mit einem Augenzwinkern.
Dann geht es los auf eine Stadtrundfahrt. Diese Dimensionen! Pekings Verwaltungsbezirk ist größer als unser nördlichstes Bundesland. Na ich möchte nicht in Mölln wohnen und in Flensburg arbeiten und dann täglich pendeln. Aber so geht es dem einen oder anderen Einwohner von Peking, wenn er von einem Stadtteil in den anderen fahren muss, um zur Arbeit zu kommen.
Ein bisschen stöhnen wir alle, da es doch um einiges wärmer hier ist, als es zu Hause war und dann diese fast gelbe Luft. Es herrscht eine ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit und leider auch eine schlimme Luftverschmutzung.
Wir schauen uns den Austragungsort der Olympischen Spiele von 2008 an und noch so einige andere sehenswerte Orte.
Martin merkt allerdings, dass wir anfangen zu schwächeln und steuert ein Restaurant an, wo wir früh zu Abend essen, um dann in unser Hotel, das Landmark Towers Hotel zu fahren.
Am nächsten Morgen geht es dann richtig los, das erste Highlight, auf das sich schon alle freuen.
Es geht zum „Platz des Himmlischen Friedens“, dem Tian´anmen Platz. Unser Busfahrer lässt uns schnell raus, den Halten ist hier an der Straße nicht erlaubt. Außer uns sind noch gefühlte zwei Millionen andere Menschen auf die Idee gekommen, heute diesen Platz, Maos Mausoleum oder die „Verbotene Stadt“ anzuschauen.
Bevor Martin mit seinen Erklärungen anfängt, lässt er die schier unendliche Größe dieses Platzes auf uns wirken. Es sind zwar überall unzählige Menschen zu sehen, aber die Bauwerke, die diesen freien Platz umgeben sind so weit weg, dass man Einzelheiten gar nicht mehr sehen kann. Was für ein Luxus, so eine riesige unbebaute Fläche mitten in dieser Stadt!
Um uns herum sehen wir nur wenige andere europäische aussehende Touristen. Dafür umso mehr Asiaten mit sehr unterschiedlichen Gesichtszügen.
Martin erklärt uns, dass sehr viele Chinesen selbst gern als Touristen nach Peking kommen, da sie teilweise in sehr weit entfernten Provinzen wohnen.
Wir knipsen was das Zeug hält, die Chinesen ebenfalls. Touristen sind halt überall gleich.
Wir wundern uns nur, dass sich einige immer wieder in unsere Nähe stellen, hinter uns stellen oder auch neben uns.
Als weitgereiste Gruppe denken wir leider erstmal an das Schlimmste, man will unser Bestes, unser Geld.
Martin merkt, dass wir uns ein wenig unbehaglich fühlen angesichts der immer näher rückenden Menschen. Auch wenn sie meist kleiner sind als wir, es sind so unglaublich viele.
Er klärt uns auf: “ Die wollen nur mit euch fotografiert werden! Ihr seid Langnasen, habt ganz andere Haarfarben. Viele von den chinesischen Touristen haben noch nie einen europäisch aussehenden Menschen außerhalb des Fernsehens oder Kinos gesehen.“
Wir sind eine Sensation! Wär hätte das gedacht?! Nach dieser einfachen Erklärung sind wir alle gern bereit uns auf unzähligen Handys und Kameras verewigen zu lassen. Einige Chinesen kommen sogar auf uns zu und zeigen uns mit Gesten, dass sie uns gern mal in den Arm nehmen würden oder sich mit uns zusammen fotografieren lassen möchten.
So geht es Filmstars also! Vor allem unsere blonden Damen sind begehrte Fotomotive.
Eine Weile machen wir mit, dann wird Martin energisch, wir wollen doch noch in die „Verbotene Stadt“.
Also schieben und drängeln wir uns durch die Menschenmenge. Eine durchaus akzeptierte Praxis hier. Wer nicht mit den Ellenbogen drängeln will, bleibt zurück.
Na dann schauen wir mal, was es im ehemaligen Kaiserpalast, der „Verbotenen Stadt“ zu sehen gibt.
Sicher auch einige Langnasen….
Das ist sehr interessant. Da freue ich mich umso mehr auf meine Reise nach Shanghai
Hallo Volker, viel Spaß in Shanghai und ich hoffe, ich sehe dich hier bald wieder 🙂