Von Etosha nach Swakopmund
Wüste und Meer in Namibia
Die Etosha Pfanne war ein großartiges Erlebnis. In zwei Tagen werden wir am Meer sein, in Swakopmund. Was werden wir wohl bis dahin erleben? To the English Blog.
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Fransfontein-Berge
Nach unserer morgendlichen Jeepfahrt durch den Etosha Nationalpark fahren wir nun in aller Ruhe und noch mit viel Adrenalin im Blut von unseren fantastischen Tiersichtungen, in die Fransfontein-Berge. Unsere heutige Übernachtung ist in der
Sophienhof Lodge
Wir werden mit Kaffee und Kuchen sehr freundlich und auf Deutsch begrüßt. Die Lodge-Katze streicht mir um die Beine. Jetzt vermisse ich meinen Kater zu Hause…
Gegen Abend werden wir im offenen Jeep zu einer Pirschfahrt eingeladen. Unser freundlicher Guide erklärt uns stolz alles, was mit der Lodge zu tun hat. Wir fahren am Rodeo-Platz vorbei, wo jedes Jahr viele Menschen aus dem ganzen Land zusammenkommen, um ihre Künste zu zeigen. Dann geht es zu den momentan brütenden Straußen (wenn das Straußenmännchen auf den Eiern seiner Partnerinnen sitzt, färben sich seine Beine rosa!) und meinen heimlichen Lieblingstieren, den
Geparden
Zwei Brüder leben hier in einem riesigen Freilaufgehege. Sie kommen aus einer Zucht, dürfen aber nicht ausgewildert werden. Unser Guide ist ihre Bezugsperson und das merken wir sofort. Es ist Fütterungszeit und sie warten schon auf ihn. Er gibt ihnen einige Kommandos und dann dürfen die mutigen unter uns mit ins Gehege. Da bin ich natürlich ganz vorn dabei! Ich bin ja eine „Katzennärrin“ und Geparden sind nun mal wunderschöne Tiere!
Leider werden sie in Namibia immer noch illegal gejagt und werden immer weniger in freier Wildbahn. Hier darf ich nun ganz dicht ran, so dass ich sogar ihr lautes, wohliges Schnurren nach der Fütterung hören kann. Und dann gibt es die gegenseitige Fellpflege. Sie schlecken sich gegenseitig das Blut von Ihrer Mahlzeit von ihren Nasen, man sieht ihnen an, wie wohl sie sich dabei fühlen. Könnte ich doch bloß länger hier bleiben…
Weiter geht es über das riesige Anwesen, ca. 8000 ha sind es, viel Platz, um viele Tiere zu beherbergen, von denen wir so einige zu sehen bekommen. Auch ein magnetischer Felsbrocken wird uns stolz präsentiert. Vielleicht ist es ein Magnetit Brocken aus dem Erdinneren, der, als die Berge hier entstanden sind, mit hochgepresst wurde.
Nach dem guten und reichlichen Abendessen wohnen wir noch der Fütterung der Stachelschweine bei, die nachtaktiv sind und sich sonst in ihrem großen Gehege nicht blicken lassen. Sie sind, wie unsere Hausschweine auch, Allesfresser und bekommen die Bioabfälle der Küche zu fressen.
Am nächsten Morgen geht es weiter gen Meer. Es wird eine lange und sehr staubige Fahrt, aber ich kann von der Weite des Landes und der Natur nicht genug bekommen. Den anderen geht es ähnlich. Wenn es nur bald mal regnen würde…
Am momentan trockenen Ugab-River machen wir einen Stopp bei den
Herero-und Himba-Frauen
Wir sind schon eine ganze Weile über wirklich schlechte Schotterpisten durch das Damara-Land gefahren. Ein sehr karger und ausgetrockneter Landstrich und trotzdem wohnen hier Menschen. Ich frage mich, von was sie leben.
Hier gibt es auch Herero-und Himbastämme. Einige der Frauen versuchen hier durch traditionelle Handarbeiten etwas Geld für sich und ihre Kinder zu erwirtschaften. Immer wieder sehen wir mehr oder weniger große Stände am Straßenrand und Frauen, die durch Winken auf sich aufmerksam machen. Natürlich können wir nicht überall halten. Wir wollen aber schon wenigstens ein paar der so unterschiedlich gekleideten Damen unterstützen.
Die Himba-Frauen erkennt man sofort an ihrer rötlichen Hautfarbe, die sie erhalten, indem sie ihren Körper ab der Geschlechtsreife nur noch mit Tierfett und Ocker einreiben und sich mit verbrannten Kräutern „räuchern“. Wasser zum Waschen ist tabu. Sie tragen ihre Haare kunstvoll geflochten und dazu meist nur eine Art Lendenschurz und selbst gefertigten Schmuck. Sehr fremd für meine Augen, aber sie sind wirklich schöne und stolze Frauen! (Das Baby auf dem Arm der einen Dame hatte allerdings zur Abwechslung mal eine Pampers um.)
Die Herero-Frauen erkennt man an ihren langen, bunten und meist sehr bauschigen Kleidern und der dazugehörigen Kopfbedeckung, die durch ihre Form die Hörner eines Rindes symbolisieren soll. Einige von ihnen sitzen hier mit ihren uralten manuellen Singer-Nähmaschinen und nähen Taschen, Kissenbezüge u.ä.
Wie sich so unterschiedliche Frauentypen zusammentun konnten, ist für uns alle rätselhaft, aber schön. Wahrscheinlich ist diese Symbiose aus der Not heraus geboren, Geld verdienen zu müssen. Und da Touristen sich gern mit außergewöhnlichen Menschen fotografieren lassen (ich auch…), ist das eine gute Möglichkeit für alle Seiten. Die herumlaufenden kleinen Kinder finden unsere Handyfotos toll und kichern, wenn sie ihnen gezeigt werden. Dirk findet ein großes, von einer Herero Frau auf Holz handgemaltes Bild so faszinierend, das es uns ab jetzt bis nach Hause begleiten wird. Mal sehen, wie wir das ins Flugzeug bekommen!
Die Landschaft wird immer bizarrer, viele Berge sind im Hintergrund zu sehen und endlich kommen wir am
Omandumba Bush Camp
an, wo wir eine Nacht zubringen werden. Hier sind Zelte mit Steinmauern und gemauerten Badezimmern kombiniert. Es liegt ganz einsam am Fuß des Erongo-Gebirges, das in der untergehenden Sonne orange und rot schimmert. Nach der langen Fahrt vertreten wir uns die Füße und kommen ganz nah an einige Giraffen heran. Dann geht die Sonne hinter den Bergen unter und wir müssen zu machen, dass wir vor der Dunkelheit zurück zum Camp kommen.
Dort wartet schon das Essen und ein herrlich prasselndes Lagerfeuer auf uns. Campromantik pur!
Ans Meer
Als wir die Berge am nächsten Morgen hinter uns lassen, wird die Landschaft immer platter und bald verlassen wir das Hochplateau in Richtung Meer. Wir kommen an mehreren Uranabbauhalden vorbei, ehe wir die schier endlose Öde hinter uns lassen und das Meer in der Ferne schimmern sehen. In
Swakopmund
ist es erheblich frischer und ich bin froh, meine Jacke nicht im Koffer gelassen zu haben. Jörn, unser Reiseleiter, macht mit uns eine kleine Stadtrundfahrt durch Swakopmund, das sicher deutscher anmutet, als so manche deutsche Stadt. Viele Häuser im Stadtkern sind noch originalgetreu, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Auch der Leuchtturm in Swakopmund ist schon alt, tut aber immer noch seinen Dienst. Überall sieht man deutsche Worte und viele Menschen, wie auch in vielen anderen namibischen Orten, sprechen noch deutsch. Ein bisschen seltsam ist das schon.
Von unserer Unterkunft, dem Sea Breeze Guesthouse, das in einem Vorort von Swakopmund liegt gehen wir ein bisschen spazieren und sind auch schnell am Meer. Die frische, salzige Luft tut meinen viel zu trockenen und andauernd blutenden Nasenschleimhäuten richtig gut. Endlich habe ich mal wieder das Gefühl, richtig durchatmen zu können!
Der Flug
Lange haben wir nicht Zeit, denn wir gönnen uns etwas ganz Exklusives! Einen knapp dreistündigen Flug in einer Cessna an der Mondlandschaft vorbei zur Sossusvlei Wüste und zurück an der Küste mit den Schiffswracks an der Conception Bay, über Walvis Bay nach Swakopmund.
Unglaublich und jeden Cent wert! Was für eine gewaltige Wüste, in die wir übermorgen dann hinein fahren werden. Sie sieht von oben so unberührt und einsam aus. Wir 6, die wir den Flug gemeinsam machen, kommen alle aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Während dieses Fluges kann ich das erste Mal die unglaublich menschenleere Dimension dieses Landes begreifen. So viel Sand! So viel Wüste! Und doch ist immer mal wieder etwas Grünes inmitten des roten Sandes zu sehen. Wie kann da nur etwas wachsen und gedeihen!
Auf dem Rückflug sehe ich tatsächlich einige Delfine direkt vor der Küste springen, zwei Wasserschildkröten, unzählige Robben und wunderschöne, grazile Flamingos.
Langsam glaube ich an den Slogan unseres Reiseveranstalter Chamäleon, „die Reise meines Lebens“.
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Ihr könnt gar nicht genug von Namibia bekommen und wollt noch nach Lüderitz? Dann findet ihr bei Ina noch einen tollen Bericht über die dort in der Nähe lebenden Wüstenpferde.
[…] The Etosha pan was a great experience. In two days we will be by the sea, in Swakopmund. What do you think we will see by then? Zum deutschen Blog. […]
Unglaubliche Bilder, danke für den Bericht und die Fotoserie! Sieht wie ein Traum aus.
Vielen Dank Annette!
Fotografieren macht halt Spaß