Von San Antonio bis Punta Arenas in der Magellanstraße
Mit Kunden bin ich mal wieder unterwegs. Von Chile geht es durch die chilenischen Fjorde, die Magellanstraße, rund um Kap Hoorn nach Buenos Aires. 14 Tage fahren wir auf der Celebrity Infinity (zum Schiffsbericht). Bei strahlendem Sonnenschein und um die 30 Grad Celsius schiffen wir ein. (To the English blog!)
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Es geht Richtung Süden. Der erste Tag an Bord ist wie meistens auch bei anderen Reedereien ein Seetag. Zum Erkunden des Schiffes und zum „Ankommen“.
Es ist warm und eine Liege zum Sonnenbaden an Deck ist schnell gefunden. So vergeht der Tag doch schnell. Dazwischen immer wieder eine der extrem leckeren Mahlzeiten.
Puerto Montt
Beim ersten Landgang in Puerto Montt ist es immer noch herrlich warm. Ein Bus, der exklusiv nur für unsere deutsch-dänische Gruppe vom Veranstalter Seadane Travel gechartert wurde, wartet schon auf uns. Wir sind mit dem ersten Boot an Land getendert. Wichtig ist, es dürfen keinerlei Lebensmittel nach Chile eingeführt werden. Sogar die Taschen werden kontrolliert.
Von der Stadt sehen wir wenig. Wir fahren gleich in Richtung des Nationalparks Petrohue. In der Ferne sind zwei noch aktive Vulkane zu sehen.Der Vulkan Calbuco und der Vulkan Osorno. Beide mit einer ordentlichen Schneehaube.
Wir halten kurz in kleinen Örtchen Puerto Varas, das direkt am See Llanquihue liegt. Der Ort ist bei Naturliebhabern wegen der vielen Wanderwege und bei Skifahrern wegen des nicht weit entfernt liegenden Skigebiets beliebt. Uns bietet er eine klasse Sicht auf den kegelförmigen Vulkan Osorno, den wir später noch besuchen werden.
Vulkan Osorno
Dann geht die Fahrt weiter zu den eindrucksvollen Petrohue Wasserfällen. Ein kurzer Spaziergang bringt uns vom Eingang zum brausenden Fluss, der vom Lago Esmeralda gespeist wird. Der See wurde nach der Farbe des Wassers benannt, wie wir nach einer kurzen Busfahrt sehen können. Sein offizieller Name ist allerdings Lago Todos Los Santos. Unterwegs können wir am Straßenrand immer wieder sehen, welche Massen von Asche der Vulkan Osorno erst 2015 gespuckt hat.
Ein besonders leckeres Mittagessen nehmen wir im Bombon Oriental ein, bevor sich der Bus die Serpentinenstraße zum Vulkan hoch quält.
Hier oben ist es frisch. Wenn wir genügend Zeit hätten, könnten wir jetzt entweder den Rest des Weges über Vulkangeröll zur in den Wolken liegenden Spitze des Berges wandern oder uns in den hier startenden Sessellift setzen. Er braucht bis zu seiner Endstation 30 Minuten. Im Winter bringt er die Skifahrer zu den Pisten.
Nur ein paar Meter oberhalb des Parkplatzes befindet sich auch jetzt im Hochsommer noch letzte Schneereste, die zu einer durchgehenden Schneedecke werden. Wir genießen den wunderbaren Ausblick über den See und die umliegenden Berge, ehe wir mit dem Bus die Rückfahrt zum Hafen von Puerto Montt antreten.
Chilenische Fjorde
Die nächsten zwei Tage verbringen wir wieder auf See. Es wird zusehends kühler und ich sehe den ersten Albatros, der unser Schiff umkreist. Wir fahren durch die beeindruckenden Chilenischen Fjorde. Eine Passage zwischen zwei Inseln ist so schmal, dass ich das Gefühl habe, ich könnte die Felsen rechts und links des Schiffes berühren.
Bis zu einer gewissen Höhe sind die von den eiszeitlichen Gletschern geformten Berge mit Bäumen bewachsen. Viele kleinere und größere Wasserfälle bahnen sich ihren Weg zum Meer. Einige Berge sind hoch genug, dass noch Schnee auf ihnen liegt.
Das Wetter hält einigermaßen. Es gibt immer mal wieder einen Regenschauer, aber auch die Sonne guckt mal raus. Meine Mütze und die Regensachen habe ich jetzt auch als Windschutz im Dauereinsatz, wenn ich meine Runden an Deck drehe.
Es werden immer mehr Seevögel und Albatrosse, die mit ihren Flugkünsten die Passagiere begeistern. Sie sind so schnell, dass jedes scharfe Foto Glücksache ist. Wie um uns zu ärgern, fliegen sie abends ganz gemächlich und recht langsam ganz dicht an den Restaurantfenstern vorbei. Jetzt könnte ich Fotos machen….
Am nächsten Morgen verlassen wir die schützenden Chilenischen Fjorde und fahren ein gutes Stück über das offene Meer. Hui, hier frischt der Wind ordentlich auf, die Wellen schlagen hoch. Die Durchsage des Kapitäns am Morgen ist eindeutig, es wir unruhig, bitte nicht raus gehen, die Damen keine Highheels tragen.
Ich befinde mich gegen Mittag in der Constellation Lounge auf Deck 11, als ein ordentlicher Ruck durchs Schiff geht. Gläser fliegen, ein paar Menschen stürzen. Was ist passiert?
Ein sehr kräftige Windböe hat die Celebrity Infinity von der Seite erwischt. Auf der einen Seite habe ich das Gefühl, dass das Meer nun näher gekommen ist, auf der anderen Seite sehe ich nur noch den stahlgrauen Himmel. Huch, wir liegen ganz schön schief!
Auf dem Schiff ist einiges ins Rutschen gekommen. Im Duty Free Laden sind die Flaschen aus dem Regal gefallen. Bei einigen Gästen liegen die Kosmetiksachen im Bad verstreut herum. Der Seitenwind hält eine ganze Zeit an, ehe das Schiff wieder gerade im Wasser liegt.
Die Magellanstraße
Dann, gegen Abend, biegen wir in die Magellanstraße ein. Sofort wird es wieder ruhiger. Viel bekomme ich da heute nicht mehr mit, denn einen Großteil des Weges nach Punta Arenas, wo wir morgen früh ankommen, legen wir ja über Nacht zurück.
Vom direkt in der Stadt liegenden Pier führe ich meine Kunden ein bisschen durch die Stadt. Am Plaza de Armas, der von uralten Bäumen bestanden ist, versammeln sich alle Touristen, denn hier steht ein berühmtes Denkmal des Seefahrers Magellan. Die Sage geht, wer den Fuß küsst, kommt wieder. Wir stellen uns nicht in die Schlange, sondern gehen weiter und schauen uns die Stadt ein bisschen an.
Gegen Mittag startet unser Trekking-Ausflug. Durch den ursprünglichen Buchenwald wandern wir über Stock und Stein auf einen der umliegenden Berge. Hier weht eine steife Brise, aber der Ausblick über das Hinterland, die Stadt und die Magellanstraße ist fantastisch.
Über Nacht folgen wir der Magellanstraße per Schiff noch ein wenig, um dann durch den Beagle Kanal morgens in Ushuaia anzukommen.
Was erwartet uns hier und „ rund um Kap Hoorn“? Im nächsten Newsletter erfährst du, wie es weiter geht. Ich freue mich über deinen Kommentar, hier oder auf Instagram, Pinterest oder auf Facebook. Bis dann!
Liebe Gabriela
ganz toller Artikel. Ich kenne die Ecke gut, weil ich ein ausgemachter Chile-Fan bin. Da bekommt man doch direkt Lust, die Koffer zu packen.
Liebe Roswitha, vielen Dank! Die Ecke ist wirklich faszinierend und wir werden definitiv wieder hinfahren. Vielleicht sehen wir uns dann dort mal, wer weiß? 😉