Zwei Sonntage im Zoo
Das Wetter spielt in diesem Sommer in Norddeutschland ja sogar an Sonntagen mal mit. Also beschließen wir spontan dem Erlebniszoo Hannover und am darauf folgenden Sonntag dem Weltvogelpark in Walsrode einen Besuch abzustatten.
Wir fahren auf der A 7 Richtung Süden. Mit uns auch tausende wackere Wacken-Festivalbesucher, die nach Hause wollen. Das haben wir nicht bedacht. Wir kommen also erste gegen Mittag im Zoo an. Das Parkhaus am Eingang ist längst voll, die Warteschlange lang. Also suchen wir uns einen schattigen Platz in einer Nebenstraße.
Die Schlange an den Kassen ist kurz, und schon stehen wir im Park. Der Rundweg beginnt rechts. Einigen Tieren scheint die Wärme nichts auszumachen, klar, sie kommen ursprünglich aus Afrika. Im Untergeschoss des Flusspferdgeheges liegt eines fast regungslos im Wasser, direkt an der Fensterscheibe. Sehr zur Freude der Kinder, die hier von ihren Eltern fotografiert werden.
Wir wollen die Sambesi-Flussfahrt machen. Ganz entspannt auf einer Art Floss können bis zu 9 Personen langsam durch das Flamingobecken und an anderen afrikanischen Tieren vorbei fahren. Aber bis dahin heißt es anstehen. Damit die Warterei nicht langweilig wird, schauen wir den possierlichen Erdmännchen zu. Sie flitzen durch ihre Behausung.
Von einer Höhle zur nächsten, die Jungtiere immer dabei.
Die in freier Natur fast ausgestorbenen Berberlöwen bekommen wir nicht zu sehen, die Fenster sind dicht von anderen Besuchern belagert, also gehen wir weiter.
Bald sind wir in dem Bereich für Nordamerika, dem Yukon Bay. Die Wölfe haben sich in den Schatten zurückgezogen, fast sehe ich sie nicht, so gut sind sie getarnt. Dafür sind die niedlichen Präriehunde umso agiler.
Dann macht uns der Popcorngeruch, der durch die warme Luft wabert richtig Hunger. Wir entscheiden uns aber für ein Eis. Dann tauchen wir wieder ab in die Unterwelt. Dieses Mal schauen wir uns die Pinguine und Seelöwen beim Tauchen an. Der Eisbär in seinem Gehege lässt sich nur kurz blicken und sucht sich dann auch lieber ein schattiges Plätzchen.
Weiter geht es zum asiatischen Kontinent. Die indischen Elefanten haben Junge, sie sind noch so klein, dass sie gar nicht zu wissen scheinen, was sie mit diesem langen Ding da vorn über dem Maul anfangen sollen. Auf jeden Fall kann man da gut mit spielen. Dann sehe ich zum ersten Mal, dass zwei Jungtiere gemeinsam bei einer Elefantenkuh Milch trinken.
Der Tiger döst in der Sonne. Die Paviane beäugen uns. Bei den Schimpansen bin ich mir nicht ganz sicher, ob wir Menschen nicht die Schauobjekte sind. Vielleicht wundern sie sich auf einfache, warum wir bei dieser Affenwärme nicht nur angezogen sind, sondern auch noch durch die Gegend laufen….
Auch die Kängurus haben sich unter Schatten spendende Bäume zurück gezogen, wir streben langsam dem Ausgang zu.
Am riesigen Spielplatz ist noch mal ordentlich was los. Unmengen von kleinen Kindern stampfen durch den künstlichen Bach, der den Spielplatz in zwei Hälften trennt, rutschen und klettern. Wer sagt bloß, in Deutschland gäbe es keine Kinder mehr?
Der nächste Sonntag ist ähnlich schön, kein Lüftchen weht, der Himmel ist strahlend blau. Ein guter Tag für den Vogelpark Walsrode!
Heute ist die A7 frei, schnell sind wir da und bekommen sogar noch einen schattigen Parkplatz. Dafür sind die Schlangen hier an den Kassen doch recht lang. Trotz der groß aufgestellten Schilder, dass Hunde in Boxen untergebracht werden müssen, versuchen einige Zeitgenossen, ihre vierbeinigen Lieblinge mit einzuschleusen. Ich bewundere die Damen an den Kassen um ihre Geduld. Hinter dem Eingang müssen wir erst einmal durch einen Souvenirshop, um den eigentlich Park zu erreichen. Erste Quengeleien von kleinen Kindern sind zu hören.
Dann hören wir nur noch das Geklapper von Storchenschnäbeln, es kommt von oben. Tatsächlich ist da ein riesiges Nest auf einem hohen, etwas abgesägten Tannenbaum. Ein Elterntier setzt gerade zur Landung an. Toll!
Wir wollen zuerst die Flugshow sehen, die in einigen Minuten beginnen soll. Wir finden sogar noch einen freien Platz auf den Bänken. Dann geht es auch schon los.
Zwei kleine Eulen zeigen ihre Flugkünste, es folgen noch Adler und Geier Am meisten beeindruckt haben mich aber die Schwärme von Kranichen, Pelikanen und Sonnenpapageien, die mit dabei sind. Dass die immer wieder kommen…
Wir spazieren langsam durch den wunderschön angelegten Park. Unzählige Blumen blühen. Die Pelikane begrüßen uns mit einem tiefen Brummen. So einen Ton hätte ich diesen großen, kunstvollen Fliegern gar nicht zugetraut.
Die kleinen Pinguine haben sich ins Wasser oder den Schatten zurück gezogen. Zu warm ist es heute. Klar, in ihrer eigentlichen Heimat, der Südhalbkugel, ist es im Sommer längst nicht so warm.
Die Freiflughalle hat es mir angetan. Die wunderschönen Vögel hier warten nur darauf, dass sie mit kleinen Würmern der Besucher gefüttert werden.
In einem anderen Gebäude sind viele Papageienarten untergebracht. In der Tropenhalle sehen wir u.a. Kolibris.
Verschiedene Tukans faszinieren mich genau so, wie die riesigen Kondore und die vielen Entenarten.
Am Ende des Rundgangs können sich die Kinder endlich richtig austoben. Ein riesiger Spielplatz lädt zum Toben, Klettern und Rutschen ein. Wir schauen ein wenig zu und genießen dabei einen Kaffee, bevor wir wieder die Heimfahrt antreten.
Zwei gelungene Tagesausflüge, die auch toll mit Kindern machbar sind, denn in beiden Parks gibt es immer wieder kleine Spielplätze während des Rundgangs, oder Tafeln, an denen ein bisschen was erforscht und ganz nebenbei gelernt werden kann.
Immer wieder Aktuelles, neue Fotos usw. findet Ihr hier auf meiner Facebook Seite!
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