Im Denali National Park in Alaska

Wo Moose und Bär sich „Gute Nacht“ sagen

(For English this way.)Hier kommt nun der zweite Teil meines Rundreiseberichts durch Alaska.

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Denali Nationalpark
Denali Nationalpark

Wir haben wirklich gut geschlafen in der Grizzly Bear Lodge am Denali Nationalpark.

Grizzly Bear Lodge
Grizzly Bear Lodge

Die durchdringenden Pfiffe der Alaska Railroad  haben nicht gestört. Wir müssen früh aufstehen, denn unsere Tour startet schon vor 8 Uhr, dabei können wir uns glücklich schätzen, denn die ersten Busse fahren bereits ab 5 Uhr. Wir hören ein gleichmäßiges Rauschen und hoffen, dass es von den hohen Tannen vor unserem Fenster oder dem Nenana River stammt.

Dem ist leider nicht so. Das Wetter hat umgeschlagen, es regnet. Einige der umliegenden Berge sind ganz und gar in Nebel gehüllt. Wir machen das Beste draus und ziehen unsere Regensachen an. Das ist Alaska, hier schlägt das Wetter immer schnell um.

Denali NP
Denali NP

Wir haben die Tundra und Wilderness Tour gebucht, der einfache Bus, der uns an  einen beige lackierten amerikanischen Schulbus erinnert, wird voll. Das im Preis inkludierte Lunchpaket ist eher spartanisch, daher sind wir froh, dass wir uns noch ein bisschen was zu essen eingesteckt haben.

Die ersten Meilen auf der Denali Park Road sind noch asphaltiert und für jeden befahrbar, dann kommt ein Rangerposten und ab da gibt es nur noch eine enge Schotterstraße für die Shuttle- und Tourenbusse.

Im Park gibt es mehrere Campingplätze, die von den Shuttlebussen angefahren werden, sowie einige Haltepunkte mit einem festgelegten Fahrplan, so dass Wanderer hier immer ein-und aussteigen können.

Beiden Bussen ist gemein, dass sie sofort anhalten, wenn Tiere gesichtet werden, so dass jeder Zeit genug hat, zu filmen oder zu fotografieren.

Denali Park Road
Denali Park Road

Unsere Fahrerin Lisa hat uns gleich klar gemacht, dass wir alle dafür zuständig sind, um die Tiere aufzuspüren. Bei einem „Stopp“ würde sie sofort anhalten. Sie müsse sich auf das Fahren konzentrieren und das ist auch gut so, denn einige der Haarnadelkurven weit oben am Berg lassen einige Mitreisenden plötzlich sehr blass werden. Trotzdem erzählt sie uns über Micro so einiges aus ihrem bewegten Leben, das sie zum größten Teil in Alaska verbracht hat.

 

Moose
Moose

Plötzlich sehen wir vor uns einige Busse die anhalten. Lisa ist sich sicher, dass dort Tiere zu sehen sind. Und sie hat recht! Zwei gigantische Moose, die alaskanischen Elche, mit ihren riesigen Schaufelgeweihen stehen nicht weit von der Straße entfernt im Unterholz. Recht gut getarnt, aber doch immer noch gut sichtbar. Sie scheinen sich nichts aus den Bussen zu machen, jedenfalls lassen sie sich beim Fressen nicht stören.

Ich wusste zwar, dass ein Moose über 2 m Schulterhöhe haben kann, aber in der freien Natur wirken sie noch größer.

Alle Tourbusfahrer haben hier eine zoomstarke Kamera an Bord und so kann sie uns die Tiere gut auf den buseigenen Monitoren zeigen. Das lohnt sich, wenn so wie heute, die Dallschafe weit entfernt sind.

Dall Schafe
Dall Schafe

Ich freue mich mal wieder über meine Kamera, denn ich kann die mächtigen Tiere ganz gut knipsen.

Bei der Gelegenheit gibt uns Lisa auch einige Verhaltenstipps, falls jemand in Alaska wandern möchte.

Begegnet man einem Moose sollte man tunlichst viel Abstand halten und möglichst leise den Rückzug antreten, denn diese Tiere greifen Menschen schon mal an und mit ihren mächtigen Geweihen kann das schnell tödlich enden.

Moose
Moose

Wer hingegen einem Bären begegnet, sollte auf keinen Fall versuchen wegzurennen oder auf einen Baum zu klettern. In beidem ist ein Bär dem Menschen weit überlegen. Groß machen und in einer tiefen Stimmlage auf das Tier einreden könnte dagegen zum Erfolg führen und der Bär verschwindet. Falls der Wanderer nicht etwas Leckeres mit sich führt, dass möglicherweise verführerisch für den Bären riecht…



Wir fahren weiter. Immer wieder genießen wir wunderbare Aussichten trotz des leichten Regens. Lisa hat uns versichert, dass Regen gut sei für Tiersichtungen, denn bei gutem, warmem Wetter würden die Tiere auch gern mal ein Nickerchen in der Sonne machen und dann wären sie für uns nicht sichtbar.

Caribou
Caribou

Hoffentlich hat sie Recht! Da sehen wir vor uns wieder einen Bus der anhält. Wieder ein Tier? Welches es wohl diesmal ist? Erst sehen wir gar nichts, dann zeigt uns Lisa mit geübtem Blick mehrere Karibus, die sich von uns beim Fressen auch nicht stören lassen. Im Gegensatz zu den Moose haben hier auch die weiblichen Tiere ein Geweih, allerdings ist es kleiner als bei den männlichen Tieren.

Es sind schöne Tiere, wesentlich kleiner, als die Moose.

Caribou
Caribou

Lisa will weiter, vor uns liegen noch viele Meilen nur langsam zu befahrene Schotterpiste.

Wieder hält vor uns ein Bus. Unter uns liegt ein breites Flussbett, viel Schottersand, wenig Wasser ist zu sehen und ein Bär! Er trottet langsam am Ufer entlang. Ein großer Braunbär ist es. Lisa lässt uns eine ganze Weile den Anblick genießen, dann geht es weiter.

Pilze am Polychrome Pass
Pilze am Polychrome Pass

Am Polychrome Pass steigen wir aus und genießen den Rundumblick, sogar ein paar Karibus  kann ich mit dem Fernglas beobachten.

Wir werden mit einem weiteren Bären für das Regenwetter belohnt, er ist allerdings recht weit entfernt, auch einen Adler sehen wir.

Dann haben wir ganz viel Glück! Dicht neben der Straße schlägt sich ein „blonder“ Braunbär den Magen voll mit den dort wachsenden Blaubeeren. Dass er von den Touristen dabei beobachtet und fotografiert wird, scheint ihn gar nicht zu interessieren. Vor dem Bus überquert er dann die Straße und ist sich wohl sicher, dass dort die Beeren noch blauer und noch süßer sind.

"Blond" Brown Bear
„Blond“ Brown Bear

Für uns hat sich diese Tour wirklich gelohnt. Nach mehr als 8 Stunden erreichen wir wieder unser Hotel. Wir sind jetzt auch richtig hungrig. Also fahren wir ein paar Meilen nach Süden, wo uns Lisa das „Creek Site Café“ empfohlen hat. Und sie hat wirklich recht, hier gibt es unglaublich leckere Gerichte. Das ist ein schöner Abschluss für diesen ereignisreichen Tag im Nationalpark.

Mal sehen, wie uns morgen die Fahrt nach Fairbanks gefällt.

Lest mehr davon in meinem nächsten Teil meines Reiseberichtes über Alaska.

Ptarmigan
Ptarmigan

Und wer wissen möchte, in welchem Nationalpark es wirklich viele Bären zu sehen gibt, der kann hier, bei meiner Blogger-Kollegin Roswitha etwas über den US Nationalpark Katmai nachlesen.

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