GYEONGJU – Die alte Hauptstadt

In Gyeongju ist die prunkvolle Vergangenheit Koreas nicht zu übersehen

Früh fahren wir von Suwon in Richtung Süden nach Gyeongju, fast einmal quer durchs Land. (To the English version.) Bei strömendem Regen erreichen wir vier Stunden später die Region Gyeongju. Bevor wir ins Hotel fahren, besichtigen wir noch zwei der wichtigsten buddhistischen Anlagen. Eine davon ist

die Seokuram Grotte

Die Seokuram Grotte

Wie es sich für eine Grotte gehört, liegt sie an und auf einem Berg. Unser Busfahrer, Herr Li meistert die 20-minütige Serpentinenfahrt mit Bravour. Dann sind wir dran. Mit Regenschirmen – und Jacken bewaffnet, marschieren wir den gut gepflegten Weg am Berghang entlang los. Er ist breit und eben, auch für Kinderwagen und Rollstühle geeignet. Ein bisschen geht es auf und ab, dann sehen wir nach ca. 15 Minuten Spaziergang die Grotte oberhalb liegen. 63 Stufen sind es noch, dann stehen wir vor dem Eingang. Innen ist ein Vorraum und die Besucher können eine 3 m hohe, granitene Buddha Statue in einem Kuppelgewölbe bewundern. Das Gewölbe, aber vor allem die Statue sind noch im Original erhalten und rund 1300 Jahre alt. Wirklich bewundernswert diese Arbeit der damaligen Menschen, zumal diese viele Tonnen schwere Statue den ganzen Berg hinaufgeschafft werden musste. Der Stein ist nicht aus dieser Gegend.

mystischer Blick von der Seokuram Grotte über Süd Korea

Wenn es nicht so diesig wegen des Regens wäre, könnte man von hier aus über die vielen dicht bewachsenen grünen Hügel bis aufs Meer und vielleicht bis Japan sehen. Ich sehe eine eher mystische Landschaft, die ein bisschen an die traditionellen chinesischen Gemälde erinnert.

Nun geht es den Berg wieder hinunter und zum buddhistischen

Bulguksa Kloster

die Torwächter am Eingang zum Bulguksa Tempel

Das im 6. Jahrhundert gebaut wurde. Leider sind nur noch die zwei steinernen Stupas im Original erhalten. Man hat aber alles wieder originalgetreu aufgebaut und es gibt sogar wieder ein richtiges Kloster hier, das Besuchern natürlich nicht zugänglich ist.

Stupa im Bulguksa Tempel

Die Anlage umfasst mehrere Hallen in einer prachtvollen Gartenanlage.  Zumeist sind es Bodhisattva Statuen, aber auch eine goldene Buddha Statue steht im prunkvollen, hölzernen

im Bulguksa Tempel

Haupttempel, der bunt und mit vielen Schnitzereien verziert ist.

Ordentlich nass vom heftigen Regen fahren wir zum Hotel und freuen uns auf einen weiteren Tag in Gyeongju.

Wie gut, dass wir früh starten, so haben wir im

Tumuli-Park in Gyeongju

Grabhügel im Tumuli Park

die vulkankegelförmigen Grabhügel, die auch im 6. Jahrhundert aufgeschüttet wurden, fast noch für uns allein. Bisher sind erst zwei davon untersucht worden, einer ist der Wissenschaft vorbehalten, den zweiten kann man betreten. Hier sind Repliken der wichtigsten Funde ausgestellt und es wird gezeigt, wie die Ausgrabungen in den 1970 er Jahren verliefen. Etwas, das in Korea zu der Zeit noch gänzlich unbekannt war. Interessant ist, dass die Beschreibungen sogar in deutsch an den Exponaten stehen.

Repliken der Grabbeigaben im zugänglichen Grabhügel im Tumuli Park in Gyeongju

Nach einer kurzen Kaffeepause begeben wir uns zur ältesten, noch erhaltenen asiatischen Sternwarte,

Das Cheomseongdae Observatorium in Gyeongju

Ist ein UNESCO Weltkulturerbe und wurde 634 von der ersten Königin der Silla-Dynastie in Auftrag gegeben. Es ist knapp 9 m hoch und auch im Original erhalten. Leider neigt es sich in den letzten Jahren zur Seite, wie der Schiefe Turm in Pisa. Das kommt wohl vom heftigen Straßenverkehr und einem leichten Erdbeben, das es vor einiger Zeit hier gab. Drumherum liegen weitere Kegelgräber.

das Cheomseongdae Observatorium in Gyeongju

Von hier ist es nur ein kurzer Weg zu den Ausgrabungen des

Wolseong Königspalastes

der Wolseong Königspalast in Gyeongju in der Silla Dynastie mit Anapji Teich

Die ganze Anlage war wohl zum Repräsentieren des Königs und als Sommerpalast konzipiert gewesen. Drei Gebäude hat man an den Originalplätzen als Pavillons nachgebaut. Die Gebäude gruppierten sich entlang eines idyllischen Sees, der viel Ruhe ausstrahlt.

am Anapji Teich im Wolseong Palast in Gyeongju

An einem Lotosteich entlang verlassen wir die Anlage und gehen über die Straße zum

Nationalmuseum in Gyeongju

uraltes Monument am Notional Museum in Gyeongju

Hier sind in mehreren Gebäuden die Funde der Ausgrabungen ausgestellt. Unzählige irdene Töpfe, Schalen und Krüge fanden sich. Dazu Waffen und andere militärische Ausrüstungen, aber auch prunkvolle goldene Staatsinsignien, Kronen und viel Schmuck.

Wie gut, dass nicht alle Gräber geplündert worden sind. So ist viel zu bestaunen.

Morgen geht es dann in nördlicher Richtung zurück nach Seoul.

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Die ehemalige Hauptstadt Koreas Gyeongju wartet mit vielen archäologischen Funden auf.
ein Großfeuer auf dem Weg nach Gyeongju

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Neueste Kommentare

20 Kommentare

  1. 2. August 2019
    Antworten

    Ich glaube, Korea würde mir auch gefallen. Zumindest wenn ich danach gehe, was ich bisher so gesehen habe davon. Wird eh mal wieder langsam Zeit für einen Asien-Trip, der letzte liegt schon 11 Jahre zurück 🙁 Danke für den tollen Bericht!

    • Gabriela
      4. August 2019
      Antworten

      Lieber Andreas,
      gern geschrieben 😉
      Dann wird es wirklich mal wieder Zeit, aber unsere „blaue Kugel“ hat ja auch wirklich soooo viel zu bieten, da muss man schon schauen, was als nächstes kommt.
      Liebe Grüße
      Gabriela

  2. tanjaspaness
    1. August 2019
    Antworten

    Liebe Gabriela,
    das sieht super aus. In Asien war ich bisher auch viel zu wenig unterwegs.
    Korea würde mich auch sehr interessieren, muß wohl aber noch ein Weilchen auf uns warten. 🙂
    Viele Grüße
    Tanja

    • Gabriela
      4. August 2019
      Antworten

      Liebe Tanja,
      kein Land läuft weg, also einfach mal drüber nachdenken und im Hinterkopf bewahren 🙂
      Liebe Grüße
      Gabriela

  3. 31. Juli 2019
    Antworten

    Liebe Gabriela,
    Viele meiner Studenten gehen nach Korea ins Auslandssemester. Danke für Deine Reiseberichte, die mir dieses Land näher bringen.
    Viele Grüße von Sanne

    • Gabriela
      4. August 2019
      Antworten

      Liebe Sanne,
      ich glaube, es sind auch viele Koreaner hier. Ist doch toll, dass die Studenten diese Auslandssemester nutzen.
      Liebe Grüße
      Gabriela

  4. Hallo Gabriela,
    also ich glaube wenn ich noch einen weiteren Korea Beitrag von Dir lese, dann steht das Land auch auf meiner Liste 🙂 Die Artikel sind wirklich toll geschrieben, informativ und die Bilder gefallen mir sehr gut!
    Liebe Grüße,
    Kerstin

    • Gabriela
      4. August 2019
      Antworten

      Liebe Kerstin,
      vielen Dank für Deinen Kommentar! Einen habe ich noch, auch wenn es noch ein wenig dauert. Also, dann erweitere Deine Liste schon mal 🙂
      Das Essen dort ist auch absolut interessant.
      Liebe Grüße
      Gabriela

  5. 30. Juli 2019
    Antworten

    Hallo Gabriela,

    ich liebe deine Reisegeschichten, bei denen ich mich richtig reinversetzen kann und das Gefühl habe, mitzureisen.
    Leider hat Korea auch eine heftige Vergangenheit mit vielen Kriegsverbrechen. Bei uns in der Kirche hält die koreanische Gemeinde ihre Gottesdienste ab und einmal im Jahr gibt es einen gemeinsamen Gottesdienst, bei dem man mit den Koreanern ins Gespräch kommt. Daher habe ich ein bisschen Einblick. Leider war ich noch nie in Korean.

    Liebe Grüße
    Liane

    • Gabriela
      30. Juli 2019
      Antworten

      Liebe Liane,
      auf dieser Reise habe ich wirklich viel gelernt. Leider auch viel über die unschönen Seiten, die in Korea passiert sind. Aber ich habe auch viele wunderbare Menschen kennengelernt und tolle Dinge gesehen. Das Land ist eine Reise wert!
      Liebe Grüße
      Gabriela

  6. 29. Juli 2019
    Antworten

    Liebe Gabriela,
    das sieht ja super spannend aus. Südkorea kennen wir noch nicht. Ist aber sicher super interessant, diese Kulturschätze zu entdecken. Danke für die vielen Tipps
    liebe Grüße
    Ines & Thomas

    • Gabriela
      29. Juli 2019
      Antworten

      Liebe Ines, lieber Thomas,
      ich freue mich, wenn ich euch eine Anregung geben konnte!
      Liebe Grüße
      Gabriela

  7. 29. Juli 2019
    Antworten

    Korea ist scheinbar so ganz anders als andere asiatische Länder. Ich war noch nie dort und ziehe den Vergleich jetzt eher fragend aus deinen Bildern und Geschichten.
    Kannst du das so unterschreiben?

    Liebe Grüße, Katja

    • Gabriela
      29. Juli 2019
      Antworten

      Liebe Katja,
      es stimmt, dieses Land ist wirklich sehr anders. In knapp 50 Jahren von der totalen Armut in das 5G – Zeitalter katapultiert. Vieles ist noch sehr traditionell, anderes so absolut hochmodern.

      Liebe Grüße
      Gabriela

  8. 28. Juli 2019
    Antworten

    Ehrlich gesagt, kannte ich die alte Hauptstadt von Korea bisher noch gar nicht.
    Diese Grabbeigaben sehen ja prächtig aus. Dass es dort noch so viel alte Kultur zu bestaunen gibt, finde ich toll.

    Liebe Grüße
    Gina

    • Gabriela
      28. Juli 2019
      Antworten

      Hallo Gina,
      Südkorea ist hier sowieso eher unbekannt, auch, dass Deutschland das erste Land war, was Kredite gegeben hat, damit es wieder auf die Beine kommt.
      Die originalen Grabbeigaben sind im National Museum zu bestaunen.

      Liebe Grüße
      Gabriela

  9. 28. Juli 2019
    Antworten

    Asien ist super faszinierend. Und nach Korea will ich schon seit Kindheitstagen!
    Ich liebe Tempelanlagen und auch wenn sie nicht mehr original ist, sondern „nur“ originalgetreu nachgebaut wurde, ist das super spannend. Auch die ganzen Statuen finde ich sehr beeindruckend!

    • Gabriela
      28. Juli 2019
      Antworten

      Absolut, Michelle! Und auch bei uns wurde ja vieles nach dem Krieg wieder aufgebaut, was zerstört war. Da denkt man bloß nicht immer dran.
      Also mach deinen Kindheitstraum ruhig wahr ! 🙂

      Liebe Grüße
      Gabriela

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