Eine Nacht auf der Wartburg

Nach Eisenach auf die Wartburg wollte ich schon immer einmal! (To the English blog post.) Thront sie doch sehr majestätisch auf einem etwas über 400 Meter hohen Berg über dem thüringischen Eisenach und steckt voller Geschichte.

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Um den Aufenthalt maximal genießen zu können, buchen wir eine Nacht in dem 5 Sterne

Romantik Hotel Auf der Wartburg

Unter den neuen Corona-Auflagen werden wir gebeten, unsere ungefähre Ankunftszeit bekannt zu geben. Der Parkplatz ist etwas unterhalb des Hotels und an der Schranke meldet man sich an. Dann kommt ein Shuttlebus zur Abholung.

Blick von der Wartburg auf den Metilstein

Die Auffahrt zum Hotel ist sehr eng und ich freue mich, dass unser Fahrer ohne Kratzer den Innenhof des Hotels erreicht. Hier begrüßt uns schon der Außenbereich des Restaurants, der gut besucht ist. Gleich nebenan, noch etwas erhöht, liegt dann die Wartburg.

Wir sind schon am frühen Nachmittag da und unser Zimmer steht noch nicht zur Verfügung, also stellen wir unser Gepäck ab und machen uns zu Fuß auf nach Eisenach.

Der Weg vom Hotel nach Eisenach

Wir stehen vor dem Hotel, den Weg hinunter haben wir uns an der Rezeption erklären lassen. Erstmal zum allgemeinen Parkplatz der Wartburg, der noch weiter unterhalb als de Hotelparkplatzes liegt (es gibt auch einen Shuttlebus von dort für die Besucher der Wartburg).

Insekten im Wald

Das ist leicht zu finden und dann sind verschiedene Wege ausgeschildert. Wir wollen keine Zeit verlieren und nehmen den direkten Weg in die Stadt. Dieser geht tatsächlich gerade und steil den Berg hinunter. Feste Schuhe sind von Vorteil! Auch als wir bei den ersten Häusern ankommen, geht es weiter bergab. Eisenach liegt ca. 200 Meter über N.N., also müssen wir nachher wieder 200 Meter bergauf… Insgesamt sind wir ca. 25 Minuten unterwegs.

Eisenach

Wir bummeln ein wenig durch Eisenach. Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus ist heute ein Trödelmarkt aufgebaut. Trotz Maskenpflicht trägt kaum jemand eine. In Thüringen gab es nur wenige Corona-Fälle, vielleicht nehmen es daher hier alle etwas lax.

die Innenstadt von Eisenach

Ein paar schöne, historische Gebäude fallen mir auf, darunter ganz besonders das Nicolaitor. Es wurde Ende des 12 Jahrhunderts zusammen mit der daneben liegenden Nicolaikirche erbaut und ist damit auch das letzte, noch erhalte Stadttor Eisenachs und sogar das älteste noch stehende Stadttour Thüringens.

Nicolaitor in Eisenach

Wir genehmigen uns unterwegs noch ein Eis und treten dann den Rückweg an.

Rückweg Eisenach Wartburg

Zurück nehmen wir nicht den direkten Weg über den Schlossberg, sondern einen etwas weniger steilen Weg, der an der „Kleinen Neustadt“ beginnt und am Hotel „Hennesburg“ vorbeiführt. Ab hier ist die Ausschilderung sehr dürftig und wir sind froh über unsere Komoot-App, die uns den richtigen Weg weist.

Trotzdem machen wir gewollt noch einen Umweg über den „Metilstein“, einen Berg, der direkt gegenüber der Wartburg liegt. Auch dieser Weg ist ziemlich steil. Aber dafür werden wir mit einem grandiosen Blick auf die Wartburg belohnt!

Blick auf die Wartburg vom Metilstein aus

Das heißt allerdings auch, diesen Berg wieder runter, zumindest etwa bis zur Hälfte und auf der anderen Seite wieder hoch. Ganz so, hatte ich mir den Spaziergang nicht vorgestellt, aber da muss ich wohl nun durch.

Im Hotel

Noch sind viele Ausflugstouristen hier am und im Hotel und vor dem Eingang zur Wartburg gibt es eine Schlange, da immer nur wenige Leute zur gleichen Zeit in die Burg selbst hineingelassen werden.

Wir verzichten also heute auf den Besuch der Burg und verschieben das auf morgen früh. Vielleicht ist montagmorgens weniger los.

Turmzimmer im Romantik Hotel Auf der Wartburg

Wir beziehen nun unser „Turmzimmer“. Es liegt nicht wirklich in einem Turm, aber schon an einer Ecke des Hotels, so dass wir einen grandiosen Ausblick über Thüringen haben, aber auch auf den Hotelinnenhof. Insgesamt hat das Zimmer sieben Fenster und ist tatsächlich sehr rustikal und burgmäßig eingerichtet. Dazu noch ein zwei Petits Fours und eine hübsche Karaffe, gefüllt mit Quellwasser.

Petits Fours auf dem Zimmer

Das Hotel steht schon seit mehr als 100 Jahren neben der Wartburg und fügt sich sehr gut in das Gesamtensemble der Burganlage ein. Fast könnte man meinen, es seien früher Wirtschaftsgebäude o.ä. gewesen.

Innenhof des Hotel

Wir haben das Überraschungs-Drei-Gänge-Menü dazu gebucht und werden nicht enttäuscht. Die einzelnen Gänge sind absolut keine Miniportionen, sondern so groß, dass ich sogar meine Nachspeise nicht mehr schaffe. Was für eine Sünde!

Der Service beim Abendessen ist genauso gut, wie das Essen. Es ist ein rundum gelungener Abend! Am Nebentisch wird à la Carte gegessen und so wie es aussieht, ist auch das ein Genuss! Die Gäste dort haben so einige Sonderwünsche, aber die Küche ist flexibel und kann sie erfüllen.

Bar, mit Durchgang zum Restaurant im Romantikhotel Auf der Wartburg

Am späten Abend werden wir mit einem sensationellen Sonnenuntergang auf die Nacht eingestimmt. Unser Zimmer liegt dafür ideal und ich kann mich gar nicht satt sehen.

Sonnenuntergang über Thüringen

Das Frühstück am nächsten Morgen wird als Buffet gereicht. Hände desinfizieren und eine Maske tragen, ist natürlich obligatorisch. Kaffee kommt an den Tisch. Eierspeisen können bestellt werden. Leider kann der Service hier dem am Abend nicht das Wasser reichen. Freundlich sind aber alle sehr! Für mich lässt das Frühstück keine Wünsche offen und bald sind wir bereit, die Wartburg zu erkunden.

In der Wartburg

Die Wartburg ist eine UNESCO Weltkulturerbe und wir haben gut daran getan, gleich unter den ersten zu sein, die die Burg an diesem Tag besichtigen wollen.

Eingangstor zur Wartburg

Am Eingang kann sich jeder einen QR-Code herunterladen und bekommt so eine wunderbare Möglichkeit, den Besuch im eigenen Tempo zu gestalten. Zu jedem Raum gibt es detaillierte Informationen. Zur gleichen Zeit werden immer nur wenige Personen in die Ausstellungsräume gelassen, so dass die Abstandspflicht gewährleistet werden kann. Natürlich muss eine Maske getragen werden.

Die Überlieferung sagt, dass die Wartburg 1067 gegründet wurde, aber der älteste Teil, der Palas, ist aus spätromanischer Zeit, dem 12. Jahrhundert.

Zimmer der Heiligen Elisabeth auf der Wartburg

Hier wurde der Sängerkrieg ausgetragen und die Heilige Elisabeth (von Thüringen) verbrachte hier einen Teil ihres sehr kurzen Lebens (1207 bis 1231). Das Zimmer, das ihr zugesprochen wird, ist extrem prunkvoll ausgestattet und stellt ihr Leben nach. Er wurde erst später so dekoriert.

Aus dem Geschichtsunterricht weiß wohl jeder, dass sich Martin Luther als Junker Jörg von 1521 bis 1522 auf der Wartburg  versteckt hielt und hier das Neue Testament ins Deutsche übersetzte.

Von den Originalmöbeln in seinem kleinen Zimmer ist nichts mehr übrig, denn seine „Fans“ haben über die Jahrhunderte immer wieder Teile davon mitgehen lassen. Auch ein Tintenfleck an der Wand, der Martin Luther zugeschrieben wurde, weil er angeblich sein Tintenfass nach dem Teufel geworfen hat, ist abgekratzt worden Er wurde immer wieder erneuert, aber irgendwann hat man damit aufgehört und nun ist er verschwunden.

Martin Luthers Kammer auf der Wartburg

   

Immer wieder wurde die Burg in Teilen erneuert oder verändert. Im 19. Jahrhundert wurde die Wartburg im großen Stile restauriert und durch neue Gebäudeteile vergrößert. Im letzten Jahrhundert wurde dann der Festsaal sehr prunkvoll hergerichtet und ist seit dem Austragungsort vieler Veranstaltungen, vor allem der Wartburg Konzerte in den Sommermonaten.

Mich hat vor allem der Teil mit den Ausstellungsstücken fasziniert. Teils hinter Glas zeigen sie Einblicke in das Leben und die Wissenschaft der vergangenen Jahrhunderte.

Stundenglas

Nach den Räumen im Inneren der Wartburg, schauen wir uns draußen noch ein wenig um. Hier sind Gerätschaften von Handwerkern und Bauern, sowie Kanonen aus den letzten Jahrhunderten zu bestaunen.

Nun sind wir durch und verabschieden uns von der geschichtsträchtigen Wartburg. Da es jetzt voll wird, sind wir froh, dass wir so früh hier waren.

im Garten der Wartburg

Die Gegend hier eignet sich sehr gut zum Wandern, erwähnt sei da nur der Rennsteig! Jens von overlandtour.de berichtet hier über seine Wanderung!

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Wer Lust auf eine Tour durch Thüringen oder das Hotel auf der Wartburg bekommen hat, schaue doch gern mal hier rein.

auf dem Metilstein

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Neueste Kommentare

14 Kommentare

  1. 9. November 2020
    Antworten

    Wow! Was für ein toller Ausflug. Ich habe richtig Lust bekommen mir die Wartburg jetzt selber anzusehen. Auch, wenn das Hotel eindeutig außerhalb meines Budgets liegt. Schade, das das Luther Zimmer nach den Jahrhunderten ganz demontiert ist… dass sogar der Tintenfleck abgekratzt wurde… also wirklich. Aber Menschen sind so. Ich glaube kaum jemanden der so etwas tut ist klar, das er einen Schaden damit anrichtet für kommende Besucher. Aber gleichzeitig ist es das beste Beispiel um zu erklären, warum man nicht immer alles angrabbeln soll. In diesem Sinne Danke für den Artikel.

    • 9. November 2020
      Antworten

      Bitte gern. 🙂 Ja, das war wirklich toll dort oben. Mit dem gigantischen Ausblick über Thüringen, einem fantastischen Sonnenuntergang und dann noch die lebendige Geschichte der Burg.
      Warum Menschen immer alles kaputt machen müssen, was ihnen eigentlich wichtig ist, verstehe ich leider auch überhaupt nicht.
      Liebe Grüße
      Gabriela

  2. […] Die Wartburg, ein Juwel um hier Reisefotos zu machen und Geschichten gibt es über die Burg ja genügend. Wir besuchen sie am Montag gleich nach dem Frühstück. Sie ist sehr beeindruckend und wer in Geschichte ein bisschen aufgepasst hat, weiß, dass auch schon Martin Luther hier eine kurze Zeit seines Lebens als Junker Jörg verbracht hat. Als es voll wird, sind wir schon wieder raus und machen uns auf dem Weg zu meinem Sohn und seiner Familie, nach […]

  3. Christina
    2. Oktober 2020
    Antworten

    Danke für den tollen Reisetipp <3
    lG
    Christina

    • 3. Oktober 2020
      Antworten

      Liebe Christina,
      sehr gern 🙂

      Herzliche Grüße
      Gabriela

  4. 27. August 2020
    Antworten

    Liebe Gabriela,
    eine Übernachtung in diesen geschichtsträchtigen Mauern würde mich auch reizen. Das Turmzimmer sieht toll aus und der Biergarten im Innenhof ist sicher am Abend ganz romantisch.
    Viele Grüße von Sanne

    • 27. August 2020
      Antworten

      Liebe Sanne,
      das ist in der Tat ein schönes Plätzchen für eine romantische Zeit zu zweit.
      Liebe Grüße
      Gabriela

  5. 24. August 2020
    Antworten

    Liebe Gabriela,
    das ist ja cool, ich wusste nicht dass man auf der Wartburg übernachten kann. Der Tipp ist großartig.
    Ich mag die Region sehr und finde sie super spannend.

    Liebe Grüße, Katja

    • 24. August 2020
      Antworten

      Liebe Katja,
      ja, das ist schon ein besonderer Ort zum Übernachten. Ein wenig habe ich mich wie ein Burgfräulein in meiner Kemenate gefühlt 😉

      Liebe Grüße
      Gabriela

  6. Anni
    24. August 2020
    Antworten

    Danke für den tollen und bildhaften Beitrag über unsere schöne Burg. Es ist immer interessant zu lesen, wie Touristen unser Städtchen erleben. Alles Gute und vielleicht auf Wiedersehen in Eisenach

    • 24. August 2020
      Antworten

      Liebe Anni,
      wir haben uns in Eisenach und speziell auf der Burg wirklich sehr, sehr wohl gefühlt. Gern kommen wir wieder!

      Herzliche Grüße
      Gabriela

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