Der fast unbetretbare Kluane Nationalpark

Der  Weg zum Kluane Nationalpark im Yukon

Acht Tage sind nun schon unterwegs von einem Highlight in Alaska zum nächsten im Yukon. 1244 Meilen haben wir schon zurückgelegt, das sind 2002 km und ungefähr noch einmal so viel liegen vor uns. Heute haben wir den fast unbetretbaren Kluane Nationalpark vor uns.

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 in Haines
in Haines

Wir wachen im Halsingland Hotel in Haines in  Alaska auf. Kurz vor Mitternacht sind wir erst angekommen, mit der Fähre aus Skagway. Neugierig mache ich die Gardine auf. Wie ist das Wetter heute und wie sieht die Umgebung aus? Gestern war es stockdunkel, rabenschwarze Nacht.

Unser Hotel liegt an einem ehemaligen Exerzierplatz, es war die Unterkunft für Offiziere. Im Hintergrund sehe ich hohe Berge. Haines liegt wie eingekuschelt zwischen Bergen auf einer Landzunge zwischen dem Chilkat und dem Chilkoot Inlet.

Chilkat River
Chilkat River

Auf dem Haines Highway fahren wir entlang des Chilkat Rivers in Richtung der kanadischen Grenze, denn wir wollen nach Haines Junction. Kein langer Weg, nur knapp 250 km.  Der Chilkat River hat die ersten Meilen ein breit ausgewaschenes Kiesflussbett, das im Sommer von Weißkopfseeadlern gern als Futterplatz genommen wird. Heute sehen wir leider keinen, dafür fasziniert uns der Fluss sehr. Bei der Schneeschmelze müssen hier wahre Fluten vorbei kommen. Heute sieht er recht friedlich aus und einige Kanufahrer nutzen den schönen Tag für einen Ausflug.

Bald passieren wir die Grenzstationen. Wir werden nur nach woher und wohin gefragt und können weiter fahren. Die Straße schraubt sich immer höher, bald erreichen wir den Chilkat Pass, den höchsten Punkt des Haines Highway. Es weht ein richtig eisiger Wind hier auf 1070m Höhe. Um uns rum ist der Tatshenshini-Alsek Wilderness Provincial Park, der vom St. Elias Gebirge geprägt wird. Die Landschaft wird immer weiter, wir fahren durch ein riesiges, nur niedrig bewachsenes Hochplateau. Das Aussteigen macht keinen Spaß, da ich beim Fotografieren immer das Gefühl habe, mir frieren die Finger ab. Trotzdem ist es beeindruckend schön, trotz oder vielleicht gerade auch wegen der tief hängenden Wolken.

Haines Highway
Haines Highway

Den ganzen Weg begleiten uns die Berge, die Straße ist wenig befahren, meistens kommen uns die Trailer mit den riesigen Wohnwagen entgegen. Warum fahren alle in die entgegen gesetzte Richtung? Wissen die was, was wir nicht wissen? Fahren schon alle dem kommenden Winter davon?

Im Kluane Nationalpark

Am Kathleen Lake kurz vor Haines Junction machen wir noch einmal Halt. Ein Ranger, der vor dem kalten Wind in seinem Wagen Schutz gesucht hat, spricht uns an. Er will sicher stellen, dass wir warm angezogen sind und wir wissen, dass wir im „Bärenland“ unterwegs sind. Wir wollen aber nur ein paar Schritte auf dem Steg entlang machen. Für einen längeren Ausflug sind wir nicht gerüstet. Die Ranger hier im Klunae Nationalpark haben wahrscheinlich häufiger mit Touristen zu tun, die nicht umfassend ausgerüstet sind und müssen die dann suchen.

Kathleen Lake
Kathleen Lake

Teilweise schimmert der See türkisblau, im Hintergrund erheben sich steil die schneebedeckten Gipfel der umliegenden Berge des Kluane Nationalparks. Sehr malerisch und sehr kalt.

Schnell fahren wir weiter nach Haines Junction, ein Ort, der an zwei sich kreuzenden Highways liegt und einen kleinen Sportflughafen hat. Dort fahren wir als erstes hin, denn wir wollen versuchen, den Kluane Nationalpark zu überfliegen.

Flug über den Kluane Nationalpark

Kluane Glacier Air Tours
Kluane Glacier Air Tours

Bei Kluane Glacier Air Tours ist die Tür offen und der Pilot Easton scheint nur auf uns zu warten. Wir fragen, ob heute überhaupt ein Flug möglich ist, da es doch sehr wolkig und einigermaßen windig ist. Easton. checkt das Wetterradar und zeigt uns, wo wir in das Gebirge hinein fliegen würden. Dort macht sich ein kleiner Fleck blauen Himmels bemerkbar.

„Wir könnten es versuchen, wenn es keine Sicht gibt oder es zu windig ist, dann drehen wir um und es kostet nichts.“ Den Deal, den uns Easton anbietet können wir nicht ablehnen. Wir versuchen es.

Kluane NP
Kluane NP

Unsere eigentlich für 8 Personen ausgelegte Cessna wurde so umgerüstet, dass sie nur 5 Sitze hat. So hat jeder Passagier einen Fensterplatz. Wir sind ja sowieso nur zu zweit, sonst will heute niemand fliegen.

Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung und dem Warmlaufen des Motors geht es auch schon los. Wir ruckeln über die holprige Piste und schon sind wir in der Luft. Es wackelt ein wenig, aber das stört uns nicht. Nach wenigen Minuten fliegen wir schon in das Gebirgsmassiv des Nationalparks. Und das Wetter wird immer besser. Die Wolken verschwinden nahezu komplett. Ist das ein überwältigender Anblick. Easton erklärt uns immer wieder, wo wir gerade sind und was wir sehen, aber ich kann nur staunen!

Kluane NP
Kluane NP

Ob hier je ein Mensch seinen Fuß hineingesetzt hat? Die Berge werden immer höher, einige der Gletscher sind viele Kilometer lang, einer endet sogar im Pazifik. Die Sicht hier oben in ca. 4000m ist so gut, dass wir das Meer sogar sehen können. Wahnsinn! Dann deutet Easton auf einen Berggipfel, der sich auch nahezu wolkenlos über alle anderen Gipfel des Kluane Nationalparks erhebt. Es ist der Mt. Logan, der höchste Berg Kanadas mit seinen 5959 m.

Kluane NP
Kluane NP

Nun haben wir die beiden höchsten Berge gesehen. Den Mt. Denali in Alaska und den Mt. Logan hier in Kanada. Und beide nahezu wolkenfrei. Das nenne ich Glück!

Nur zu schnell gehen die 90 min um und wir landen wieder auf dem Flugplatz. Schnell noch ein Foto vor der Cessna und dann sitzen wir auch schon wieder im Auto. Wow, war das ein Flug! Ich strahle die ganze Zeit und kann diesen Anblick der vielen Gipfel und Gletscher gar nicht fassen. Es ist das größte zusammenhängende Gletschergebiet außerhalb der Polarregionen.P1150823

Wir sind schnell bei unserem Hotel „The Raven“. Auch von hier aus haben wir einen tollen Blick auf Berge, aber das interessiert uns gerade weniger. Wir wollen schnell die Bilder einmal anschauen.

The Raven Hotel
The Raven Hotel

Das Zimmer ist so gemütlich und warm, dass ich Mühe habe, nicht schon vor dem Abendessen einzuschlafen. Es waren fast zu viele Eindrücke  heute. Aber mein Magen knurrt auch. Ich bin froh, dass wir schon vor Wochen eine Reservierung im Restaurant des Hotels gemacht haben, denn das Essen soll hier sensationell sein und die wenigen Plätze sind fast immer ausgebucht.

Das Essen ist unglaublich gut! Das war auf unserer Reise bisher die schönste Unterkunft und das bei Weitem beste Essen.

Was für ein gelungener Abschluss eines wunderschönen Tages!

Nachtisch.... lecker!
Nachtisch…. lecker!

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Bis bald!

Auch hier gibt es eine Zusammenfassung dieses Teils der Reise:

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Neueste Kommentare

6 Kommentare

  1. 17. Februar 2019
    Antworten

    Hallo Liebe Gabriela,
    ich weiß, der Artikel ist schon sehr alt – aber ich finde ihn super! Genialer Schreibstil und super intressante Bilder :O Das ist mal etwas, was man nicht in jedem Reiseblog finden kann 🙂

    Liebe Grüße,
    Jess von Jesterontour

    • Gabriela
      18. Februar 2019
      Antworten

      Hallo Jess,
      vielen Dank!!! Ich reise halt so gern, dass auch mal ungewöhnliche Orte dabei sind. Und es wäre ja blöd, wenn das jeder im Blog hätte 😉
      Liebe Grüße
      Gabriela

  2. Anonymous
    17. Februar 2019
    Antworten

    Das muss ein genialer Flug gewesen sein!
    Wieviel Grad waren es denn?

    • Gabriela
      18. Februar 2019
      Antworten

      War es, um die Null Grad. Brrr…kalt.

  3. 17. Februar 2019
    Antworten

    Wow, der Flug war sicherlich gigantisch! Wieviel Grad waren es denn nun ungefähr?
    Liebe Grüße
    Cori

    • Gabriela
      18. Februar 2019
      Antworten

      Hallo Cori,
      also mit Fenster auf im Flieger saukalt, mit Fenster zu kalt. Unten am Flugfeld definitiv kaum mehr als knapp über dem Gefrierpunkt. Aber ich würde es jederzeit und sofort wieder machen.
      Liebe Grüße
      Gabriela

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