Tortola und der hohe Berg

Ein Tag auf der größten der British Virgin Islands Inseln
Der vierte Tag auf unserer Kreuzfahrt mit der Norwegian Escape verläuft so ganz anders als geplant. (To the English blog.) Eigentlich wollten wir gar nicht auf Tortola bleiben, sondern zu einer der über 60 anderen mehr oder weniger großen Inseln fahren. Unser Ziel sollte Virgin Gorda sein, dort gibt es Strände mit riesigen fast runden Steinen.

Blick über Tortola
Blick über Tortola

Leider bekommen wir am Abend vorher die Nachricht, dass aufgrund des Wetters dort momentan das Schwimmen und Schnorcheln verboten ist und wir doch lieber Abstand von der Tour nehmen sollten.

Shopping Center am Pier von Road Town, der Hauptstadt von Tortola
Shopping Center am Pier von Road Town, der Hauptstadt von Tortola

Tja, damit haben wir nicht gerechnet, was nun? Wir gehen früh von Bord, denn das Schiff soll auch am frühen Nachmittag wieder ablegen. Wie fast überall in den karibischen Häfen müssen wir auch hier erst mal durch ein Shoppingcenter gehen. Dieses hier ist nagelneu und in karibisch bunten Farben gehalten. Warum „Diamonds are a girl’s best friend“ sein sollen, hat sich mir bisher sowieso nie erschlossen, also gehen wir zügig hier durch und lassen die Juweliere links liegen.
Draußen stehen wieder die umgebauten Pickups, die auch gestern auf St. Thomas schon als Sammeltaxen fungieren. Schnell haben wir herausgefunden, dass das knallrote Taxi ganz vorn eine Inselrundfahrt mit Strandaufenthalt bietet. Also warum nicht. Der Himmel ist zwar bewölkt, aber es ist ja warm.
Wie auch schon St. Thomas ist auch Tortola sehr grün, auch wenn es uns so vorkommt, als wäre die Vegetation etwas anders. Auch hier gibt es nur einen kleinen Bereich an der Küste, der einigermaßen eben ist. Sonst geht es gleich hoch in die Berge. Viele Häuser kleben wie Schwalbennester an den Hängen, mit unglaublichem Ausblick auf die anderen Inseln und das türkisblaue Meer. An den Anblick könnte ich mich gewöhnen…

Wohin will der denn?
Wohin will der denn?
Blick über Tortola
Blick über Tortola

Unser Fahrer Marvin erzählt uns über die wechselhafte Geschichte der Insel. Auch hier waren die Dänen und natürlich wurde auch hier mit Hilfe afrikanischer Sklaven Zuckerrohr angebaut. Dann sehen wir den mit ungefähr 600 m höchsten Berg der BVI, den Sage Mountain vor uns. Er ist ein Naturschutzgebiet, man kann dort wandern und die tolle Aussicht von oben genießen.

Blick über Tortola
Blick über Tortola

Auch wenn wir nicht bis oben kommen, die Aussicht, die wir immer wieder mal haben ist fantastisch. Vor uns liegen viele weitere Inseln, Puerto Rico ist nur ca. 60 Meilen entfernt,  dazwischen das Meer mit weißen Schaumkronen und unzähligen Blautönen. Das ist die Karibik, wie sie sich viele von uns vorstellen. Halt, fehlt da nicht noch was? Klar, weiße Strände, Palmen und der obligatorische Rum!
Auch das bekommen wir.

Callwood Distillery
Callwood Distillery

Erst die Callwood Rumdestillerie. Uralt, mehr als 400 Jahre soll sie alt sein. Ein alter Mann sitzt vor dem grauen, mit Moos bewachsenen Gebäude. Marvin grinst und meint, der sei auch schon so alt, worauf der alte Mann nur schmunzelt und erwidert, wegen des guten Rums hätte er sich so gut gehalten.
Alles lacht und wir sind morgens um 10 Uhr bereit für das „Rumtasting“. Für einen Dollar pro Kopf gibt es vier verschiedene Sorten zum Probieren. Bei dem Preis ist dann auch das Fotografieren erlaubt.
Jetzt fehlt noch der Strand und die Palmen. Möglichst einsam, wenn es nach mir ginge. Leider wird dieser Wunsch nicht erfüllt. Ein bisschen die Straße runter kommen wir zum populären Cane Garden Bay Strand.

frische Kokosnuss am Strand von Cane Garden Bay
frische Kokosnuss am Strand von Cane Garden Bay

Laute Reggae Musik schwappt uns entgegen und zum Einheitspreis von 5 Dollar gibt es hier fast alles. Einen „Pain Killer“ Cocktail ,auch einen Liegestuhl, einen Sonnenschirm oder was auch immer.. Ohne den Liegestuhl geht gar nichts, denn die hohen Wellen schlagen bis fast an den Rand des schmalen, aber immerhin weißen Strandes und sind so dicht gestellt, dass eh kein Handtuch Platz hätte. Das ist nicht ganz mein Bild von einem karibischen Traumstrand, aber immerhin ist das Wasser wirklich türkis blau und es stehen Palmen am Rand. Ich beobachte einige graue Pelikane, die im gezielten Sturzflug ins Wasser ihre Fische jagen und sich von den kreischenden und spielenden Touristen nicht stören lassen.

Pelikan auf Futtersuche
Pelikan auf Futtersuche

Zum Einheitspreis genehmigen wir uns noch eine frische Kokosnuss, gegen Aufpreis auch gestreckt mit dem üblichen Nationalgetränk.
Dann geht es über die Berge zurück in den Süden der Insel. Ein letzter Blick vom Bergkamm auf den Strand, denn auf der anderen Seite, dort wo die Hauptstadt Road Town liegt, gibt es keine Sandstrände. Dann geht es abwärts zum Hafen.

Norwegian Escape und AIDAluna am Pier von Roadtown in Tortola
Norwegian Escape und AIDAluna am Pier von Roadtown in Tortola

Was für eine Überraschung! Neben der Norwegian Escape hat die AIDAluna gerade festgemacht und entlädt ihre Reisenden. Klein sieht sie neben unserem Schiff aus.
Ich weiß, worauf ich jetzt Lust habe: die riesigen Rutschen auszuprobieren und im Pool ein bisschen abkühlen.
Der ungeplante Tag auf Tortola war doch schön!

Malerei an einer Mauer auf Tortola
Malerei an einer Mauer auf Tortola


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Tschüß Tortola, es war schön hier!
Tschüß Tortola, es war schön hier!

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