Paris mit Muße in zwei Tagen

Ein Wochenende in Paris

Fahrt nach Paris

Seit einem knappen Jahr wohnen wir nun im Schwarzwald und haben das Glück, in Emmendingen in den TGV einsteigen zu können und in Paris, Gare de l´Est wieder auszusteigen. Das geht schnell, nämlich in weniger als drei Stunden und vor allem stressfrei, denn hinein kommt nur, wer eine Reservierung mit der zugehörigen Fahrkarte hat. In der App ist sogar das Vorbestellen des Frühstücks möglich und Wifi gibt es in der 1. und 2. Klasse auch an Bord. Die Schaffner sprechen französisch, deutsch und englisch.

Einsichten in Paris

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Straßenansicht in Paris

So steigen wir also kurz nach 7 Uhr an einem Samstag in den Zug und sind am frühen Vormittag schon in der französischen Hauptstadt. Wir gehen zu Fuß zu unserem Hotel Best Western Littéraire Arthur Rimbaud, das nur ein paar Minuten entfernt und sehr ruhig in einer Seitenstraße liegt. Wir können sogar schon in unser Zimmer und unsere Köfferchen abstellen. Einziger Wermutstropfen, das Zimmer ist extrem klein. Zwei normale Koffer zu öffnen wäre unmöglich. Naja, eine Nacht klappt problemlos.

die Sacre Coeur

Dann marschieren wir los, Richtung Sacre Coeur. Das letzte mal war ich an meinem 14. Geburtstag hier, also eine Weile her. Eigentlich wollen wir laufen, aber es geht natürlich immer bergan und es ist ziemlich heiß. Also nehmen wir uns für die Hälfte des Weges jeder einen der hier überall herumstehenden E-Scooter. Ein QR-Code auf dem Lenker bringt uns zur Webseite und wir laden uns die App herunter. Gleich noch ein minimales Guthaben von € 5,- dazu und schon geht es los. Ca. 15 Minuten später sind wir am Fuß der steilen Treppe zur

Sacre Coeur

und hier lassen wir die Roller stehen. Der kurze Spaß hat jeden von uns €4,60 gekostet. Ein Taxi oder Uber wäre sicher nicht teurer gewesen, aber es war schon witzig.

ein Blick über Paris

An der Kirche angekommen reihen wir uns in die lange Schlange der Touristen, die ins Innere der Kirche wollen. Es geht aber sehr schnell voran und nachdem unsere Taschen kurz kontrolliert wurden, dürfen wir hinein. Nonnen singen gerade vorn am Altar, aber durch die riesige Menge an leider nicht gerade leisen Touristen, einige telefonieren sogar lauthals, ist wenig davon zu verstehen. Dirk, mein Mann, besteigt sogar noch den Turm, ich bewundere von unten, von einer der riesigen Terrassen, den Ausblick über Paris.

Gegen Mittag bummeln wir ganz langsam über den

am Montmartre

Montmatre

 mit seinen vielen Künstlern, kleinen Läden und unzähligen Cafés und Restaurants nach unten zum Fuß des Hügels. Langsam haben wir Hunger und tatsächlich ergattern wir noch einen Tisch im „Koff“. Hier gibt es sehr leckere und frisch zubereitete Burger und andere schnelle Gerichte. Der Service ist extrem aufmerksam und schnell. Burger sind zwar nicht gerade typisch französisch, aber das macht nichts. Hier zählen der Hunger und der gerade frei gewordene Tisch. Manchmal darf man nicht zu wählerisch sein.

Eigentlich wollen wir nun zum Invalidendom, aber an der Metrostation Abbesses sehen wir einen Wegweiser zum

der Friedhof am Montmartre wird teilweise von einer mehrspurigen Brücke überspannt

Friedhof Montmartre

und so entschließen wir uns spontan um. Da wollte ich schon immer mal hin.

Ca. 15 Minuten später stehen wir auf der großen Brücke, die den Friedhof überspannt und suchen den Eingang. Wir überqueren sie nach links und finden dann eine Treppe nach unten und den Eingang. Hier hängen sogar Pläne aus, damit die Grabstellen und Grabhäuser der wichtigsten Prominenten schnell gefunden werden können. Wir verzichten darauf und lassen uns ein wenig „treiben“. Wie alle anderen Besucher werden wir mit Argusaugen vom Friedhofswächter beobachtet. Eine Dame, die sich auf den Fußweg gesetzt hat, um bei der Hitze etwas auszuruhen, wird gnadenlos aufgescheucht. Leider fehlt es hier an Bänken, um die Ruhe und die teilweise wunderschönen Grüfte zu bestaunen.

ob das wohl ein Vorfahr von mir war?

Nun wollen wir zur nächsten Metrostation, um unsere morbiden Momente um die Katakomben zu erweitern.

Leider nehmen wir die falsche Richtung und stehen nach ein paar Minuten vor der Moulin Rouge. Das ist nun ein ganz anderes Genre, aber nett, mal gesehen zu haben…

vor dem Moulin Rouge über einem Metro-Schacht

Also umkehren und zurück gehen. Das schaffen wir. Als wir an der Station Denfert-Rochereau die Metro verlassen, sehen wir schon die gefühlt ewig lange Schlange der Besucher, die wie wir die

Katakomben

besuchen möchten. Tun wir uns das an? Mittlerweile ist der Himmel über Paris grau geworden und die Sonne brennt nicht mehr so gnadenlos auf uns herab. Ich bin trotzdem froh über meinen breiten Sonnenhut, wenn ich die verbrannten Gesichter hier so sehe…

Wir reihen uns also ein, aber es scheint gar nicht vorwärts zu gehen. Direkt hinter uns steht eine nette deutsche Familie. Gegenseitig machen wir uns das Warten mit erzählen ein bisschen erträglicher und sogar einen Regenguss stehen wir gemeinsam durch. Mittlerweile haben wir recherchiert, dass man sich online Zeittickets kaufen kann. Für die nächsten vier Tage ist aber alles weg. Tja, das kommt davon, wenn man sich spontan für so einen Besuch entscheidet.

in den Katakomben

Zweieinhalb Stunden später haben wir es dann endlich geschafft, wir sind an der Kasse. Mittlerweile wissen wir auch, warum das so lange gedauert hat. Es dürfen sich immer nur 200 Menschen gleichzeitig dort unten aufhalten. Und um den Überblick nicht zu verlieren, müssen diese 200 Leute erst alle wieder die Katakomben verlassen haben, ehe ein neuer Schwung hinunterdarf. Und es dauert immerhin ca. eine Stunde, um hindurch zu gehen.

Angelegt wurden sie, weil im 18. Jahrhundert durch Seuchen usw. die Friedhöfe in der Stadt nicht mehr ausreichten und teilweise durch die Verwesung das Grundwasser verseucht wurde und noch mehr Krankheiten ausbrachen. So entschied man sich, die Toten wieder auszugraben und die Knochen in den Katakomben zu lagern. Nun sind die Knochen von ca. 6 Millionen Individuen hier neu bestattet. Nur einen wirklich kleinen Teil davon kann man sehen.

Knochenkunst in den Katakomben von Paris

Als wir um 19 Uhr die unterirdischen Gänge wieder verlassen, warten immer noch viele Leute am Eingang. Alle werden es heute wohl nicht mehr schaffen.

Wir sind verschwitzt, hungrig und auch ein wenig müde. Das Licht ist aber herrlich zum Fotografieren und so beschließen wir mal wieder ganz spontan, noch zur Ruine der Notre Dame zu fahren. Eigentlich ein Muss, wenn man in Paris ist, oder? Aber wie kommen wir zur Bushaltestelle der Nr. 38? Das ganze Viertel hier ist polizeilich abgesperrt worden. Was ist denn hier schon wieder los? Das erfahren wir leider nicht, dafür finden wir die Haltestelle.

Eigentlich muss man die Tickets schon haben oder passendes Kleingeld. € 1,90 haben wir nicht aber jeder ein 2 Euro Stück. Gewechselt wird nicht, aber dafür muss man drauf achten, den Fahrschein zu entwerten. Sonst hat man zwar gerade einen gekauft, aber man fährt trotzdem schwarz. Der Platz um die

Notre Dame

die Notre Dame und die Seine im Abendlicht

ist voll mit Leuten, Musikanten und Händlern, Touristen und hupenden Autofahrern. Das Licht ist toll, aber man kommt ja nicht zu dicht ran an die Kirche. Alles ist mir Bauzäunen abgesperrt. Also gibt es Fotos aus der Ferne.

in der Nähe der Notre Dame

Dann ist der Hunger aber wirklich groß und wir gehen zu Fuß weiter Richtung Hotel. Unterwegs, vorbei am Centre Pompidou finden wir mal wieder mit Glück einen freien Tisch in einem libanesischen Restaurant, dem Falafel Café. Ein super netter Kellner bringt uns schnell zusätzlich zu unseren georderten Getränken eine große Karaffe mit kaltem Wasser. Woher der wohl weiß, was ich jetzt brauche? Nach einem guten Essen machen wir uns auf den letzten Weg zum Hotel. Fast geradeaus geht es für einen Kilometer. Schnell duschen und dann ab ins Bett.

Der nächste Morgen in Paris beginnt mit einem, gottseidank falschen Feueralarm um 7:15 Uhr. Das war dann wohl nichts mit ausschlafen…

Also lassen wir uns wenigstens Zeit beim Frühstück. Der Frühstücksraum ist zwar stylisch, das Buffet gut, aber die Stühle und Tische unbequem. Vielleicht soll man nicht so lange verweilen…

das Frühstücksbuffet und die Bücher zum Ausleihen im Best Western Littéraire Arthur Rimbauld

Wir versuchen unseren Tag ein wenig zu planen, aber wie wir so sind, wird es doch wieder auf einige spontane Umentscheidungen hinauslaufen.

Heute ist das erste Ziel nun wirklich der Invalidendom. Aber was davor los ist, reizt uns augenblicklich viel mehr! Viele Oldtimer stehen auf dem Platz vor dem Militärmuseum oder kurven drum herum. Richtige „Sahnestückchen“ sind zu sehen. Ich schieße unzählige Fotos. Endlich wollen wir nun doch hinein, in den

Oldtimer Bulli in Paris

Invalidendom

Das Militärmuseum interessiert uns weniger, hier mache ich nur ein kurzes Video im imposanten Innenhof. Dann wollen wir hinein, in den Dom. Aber wie das Leben so spielt, der Eingang ist uns verwehrt, da gerade eine Messe mit und für Kriegsveteranen im Gange ist. Dann nicht.

vor dem Invalidendom

Wir gehen zu Fuß zur Brücke Pont Alexandre III, bewundern immer wieder die tollen alten Autos, die hupend oder mehr oder weniger laut an uns vorbeifahren und bewundern dann die tolle Brücke und den guten Blick auf den Eiffelturm.

Militär Museum von Paris
Der Eiffelturm, man sieht ihn von überall

Wir überqueren die Champs-Élysées und sehen links den Triumphbogen in der Ferne und auf der anderen Seite den Obelisken. Es ist sehr heiß, also gehen wir unter den großen Bäumen entlang der Avenue Gabriel zum Obelisken und hinein in die Gärten der

die Champs Elysée mit dem Arc de Triomphe

Tuilerien

Die lange Schlange am Örtchen dort schreckt mich ab, da muss es doch wohl noch mehr geben?! Nein, Fehleinschätzung. Also weiter. Die Tuilerien sind voll von Menschen. Links ist eine Art Jahrmarkt aufgebaut, mit Fahrgeschäften und einem sehr hohen Riesenrad. Da will Dirk rein. Da wir ja schon vor einiger Zeit im November im Louvre waren, lassen wir den Bezirk rechts von uns liegen.

das Riesenrad in den Tuilerien in Paris

Und da, neben dem Riesenrad ist ein mobiles stilles Örtchen! Sehr gut, denn nun kann ich die drei Runden wirklich genießen. Paris von oben, auch tagsüber ein Genuss!

Ein bisschen Zeit bleibt uns noch, bis wir unsere Köfferchen aus dem Best Western Hotel abholen müssen.

Es gibt noch einen Kaffee auf die Hand und einen kurzen Stopp in der Galérie Lafayette, die voll ist mit shoppingsüchtigen Chinesen. Nix wie raus und weiter zu Fuß gen Hotel. „Leider“ gehen wir am Hard Rock Café vorbei und das eine T-Shirt da im Laden ist einfach zu schön…. Da werden müde Beine gleich wieder munterer.

Paris von oben

Um kurz nach 17 Uhr verlässt der TGV Paris und am Abend sind wir wieder zu Hause. Wir sind zwar jeden Tag 15 km zu Fuß gegangen, aber immer in Ruhe. Viele Strecken hätte man mit der Metro oder den Bussen machen können, aber wir wollten die Stadt hautnah erleben.  Das haben wir und ich hoffe, du nun auch.

den hätte ich wohl gern….

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Paris von oben gesehen

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