Naxi, Mosuo und Bai: ethnische Minderheiten in Südchina

Verschiedene Volksgruppen in Yunnan

In der chinesischen Provinz Yunnan leben 24 der 54 ethnischen Minderheiten, die es außer den Han-Chinesen in ganz China gibt. Alle zusammen machen aber nur rund 8 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes aus.P1120495

Angehörige der Minderheiten werden als solche in ihren Personalausweisen kenntlich gemacht und genießen gewisse Rechte und Privilegien, die die Han-Chinesen nicht haben. Dazu gehören einfachere Aufnahme in Universitäten, Einkindpolitik ist z.T. ausgesetzt und mehr.

in Lijiang
in Lijiang

Wir besuchen u.a. das Volk der Naxi. Sie leben um Lijiang herum. Eine große Besonderheit ist das Matriarchat. Die Frauen besetzen alle wichtigen Ämter, sind Richterinnen bei Streitigkeiten usw. Allerdings führen sie aber auch alle anderen Arbeiten aus, auch die körperlich sehr anstrengenden. Die Männer übernehmen den sozialen Part. Sie pflegen Freundschaften, spielen miteinander und betreuen vielfach die Kinder.P1120507

Ihre Holzschnitzereien und Stickarbeiten sind weit über die Grenzen hinaus bekannt.

Wir hören auch vom Volk der Mosuo. Sie führten eine für die meisten Menschen recht freizügige Lebensweise.

Jede Frau oder jeder Mann konnte mehrere Frauen oder Männer haben. Eine  Ehe in dem Sinne gab es nicht. Wenn man sich verstand, könnte man lebenslang zusammen sein, wenn nicht, ging man einfach auseinander.

Jedes Mädchen bekam mit18 Jahren ein eigenes sogenanntes „Blumenzimmer“.

Die jungen Leute tanzten bei einem Fest um ein großes Feuer, gefiel einem Mädchen ein junger Mann, so nahm sie seine Hand. Ablehnung seitens des Mannes war ein Gesichtsverlust für das Mädchen, also nicht möglich. ( heute geht das schon ).P1120466

Von Mitternacht bis 5 Uhr morgens darf der Mann die Frau besuchen. Dann muss er gehen. Ganz über Nacht bleiben darf er nicht.

Jede Frau bleibt bei ihrer Familie, deren Haus umzäunt ist. Die Zäune sind allerdings nicht zu hoch. Die Männer dürfen die Frauen nicht durch den Haupteingang aufsuchen, auch das würde die junge Frau bloß stellen. Daher muss der Mann über den Zaun springen. Damit er nicht vom Hofhund verbellt wird, auch das wäre peinlich für die besuchte Frau, bringt er Futter für den Hund mit. Vor dem Zimmer der Frau hängt ein langer Nagel. Wenn dort schon ein Hut hängt, dreht er besser um und sucht sich eine andere Herzensdame.

Bei diesem Volk gibt es kein Wort für Vater. Männliche Verwandte sind alles Onkels. Alle weiblichen Verwandten werden mit Mama angeredet. Gehen aus den nächtlichen Besuchen Kinder hervor, so bleiben sie immer bei der Familie der Mutter.

3 Pagoden von Dali, 3 Pagodas of Dali
3 Pagoden von Dali, 3 Pagodas of Dali

In Dali, wo wir auch eine Nacht verbringen, lebt das Volk der Bai. Dali hat eine schöne alte Innenstadt und eine umlaufende Stadtmauer.

Die Bai sind ebenfalls für ihre Holz- und Steinarbeiten bekannt. Dali liegt an dem 260 km langen Erhai- See. Er ist so sauber, dass das Wasser direkt trinkbar ist, Aus Umweltschutzgründen darf auch nur einen Monat pro Jahr mit kleinen Booten gefischt werden.

Eheim See, lake Eheim
Eheim See, lake Eheim

Sehr bekannt ist Dali auch wegen seiner drei Pagoden, die älteste und größte wurde im 8. Jahrhundert gebaut, die beiden kleineren im 11.Jahrhundert.

Viele der Minderheiten hier im Süden tragen auch im Alltag noch ihre traditionelle Kleidung, die häufig sehr farbenfroh ist.

 

Schamane, Shaman
Schamane, Shaman

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