Landpartie in Estland

Alte Herrenhäuser und Natur pur
(For the English blog.)Mein Aufenthalt in Estland ist leider nur kurz. Trotzdem hat sich Gebeco, der Veranstalter und Initiator ein wirklich umfangreiches Programm ausgedacht. Meine mitreisenden Kollegen und ich werden nach einem leckeren Frühstück in unserem Hotel „von Stackelberg“ in Tallinn in einen Bus gesetzt. Unser Ziel ist der Lahemaa Nationalpark, der nur rund 40 km entfernt von Tallinn beginnt.

Sängerwiese
Sängerwiese

Zunächst aber fahren wir noch ein wenig durch Tallinn, schauen vom Bus den Vorort Kadriorg (Katharinental) an. Ein sehr grüner Bereich, mit dem Schloss Katharinental , das von Zar Peter dem Ersten für seine  Frau Katharina erbaut wurde, einem Park, dem Estländischen Kunstmuseum und vielen neuen oder auch wieder liebevoll restaurierten alten (Holz-)Häusern. Seit einigen Jahren ist diese Gegend wieder eine bevorzugte Wohngegend, gerade auch für viele Künstler. Leider kann ich keine Fotos machen, denn es ist noch zu dunkel draußen, die getönten Scheiben des Busses sind da auch nicht hilfreich. Kurz vor der Wintersonnenwende geht die Sonne halt erst recht spät auf und heute verdunkeln graue Wolken den Himmel noch etwas mehr. Hoffentlich regnet es später nicht!

Palmse
Palmse

Wir fahren noch ein Stückchen weiter bis zur Sängerwiese, die im Winter auch gern als Rodelbahn genutzt wird und sogar einen Schlittenaufzug hat!
Alle 5 Jahre findet in dieser Openair Arena das Sängerfest statt. Seit 1869 kommen unzählige Chöre hier zusammen. Sie müssen sich vorher qualifizieren, denn Singen ist in Estland ein Hauptsport für Jung und Alt. So kommen hier tausende Sänger zusammen, vom Kindergartenchor bis zu den Senioren. 30.000 Sänger passen gleichzeitig auf die Bühne, nimmt man die ansteigende Wiese für die Zuhörer dazu, passen auf dieses Areal 250.000 – 300.000 Menschen. Das ist schon sehr beeindruckend hat Estland doch nur rund 1,35 Millionen Einwohner.

Palmse
Palmse

Nun machen wir es uns im Bus gemütlich, denn die weitere Fahrt wird ungefähr eine Stunde dauern. Wir fahren an hässlichen Plattenbauten aus der sowjetischen Zeit vorbei auf die Autobahn.
Bald sind links und rechts nur noch Wälder, Wiesen und Felder zu sehen. Würden wir weiter auf dieser Autobahn fahren, kämen wir bald an die Russische Grenze, wir biegen aber ab in den Lahemaa Nationalpark. Hier gibt es Moore und Wälder, wo man mit Glück Bieber, Elche, Wölfe oder Bären sehen kann. Geführte Wanderungen dazu werden angeboten.
Wir steigen aber am Gutshof Palmse aus. Ab 1676 für rund 250 Jahre lebte hier die deutschbaltische Familie von der Pahlen. Dieser Gutshof hatte Glück die Sowjetzeit zu überstehen, denn er bekam als Kolchose viel Geld zum Erhalt aus der ehemaligen Sowjetunion.P1190009 (2)

Gutsküche
Gutsküche

Im Haupthaus ist ein Museum untergebracht, das Mobiliar und andere Dinge aus den vergangenen Jahrhunderten zeigt. Nur sehr wenige Dinge und Bilder der Familie von der Pahlen sind original aus diesem Haus, ansonsten aber zusammengetragen, um das Leben der adligen Familien zu demonstrieren.

Orchestrion
Orchestrion

(Wer das Orchestrion hören möchte, der klickt einmal hier!) Die Familie von der Pahlen wurde 1939 nach Deutschland umgesiedelt. In der ehemaligen Schnapsbrennerei ist nun ein Hotel untergebracht, gutes Essen gibt es auch.

Erinnerungen....
Erinnerungen….

In der ehemaligen Gutsküche, im Keller des Hauses, liest uns Trin, unsere estnische Reiseleiterin eine Geschichte aus vergangen Tagen vor. Bei heißem Tee und selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen und einem knisternden Feuer in der Herdstatt lauschen wir ihr. Fast können wir die Geister der hier früher lebenden Menschen erahnen…

Palmse Garten
Palmse Garten

So durchgewärmt laufen wir noch ein wenig durch den großen Garten, schauen uns die Orangerie mit den exotischen Pflanzen an

Palmse Orangerie
Palmse Orangerie

und fahren dann den kurzen Weg zum Lunch in das „Palmse Körts“, einem ehemaligen Stall, wo wir eine herzhafte estnische Brotzeit mit vielen verschiedenen Speisen einnehmen. Sehr urig und vor allem sehr lecker!

Palmse Körts
Palmse Körts

Weitere Gutshäuser in mehr oder weniger guten Zustand sehen wir im Vorbeifahren. Wir machen einen kleinen Abstecher an Meer und spazieren durch ein kleines Fischerdorf,

Einsamkeit...
Einsamkeit…

dann geht es schon weiter zum Gutshof Vihula,

Vihula
Vihula

der heute ein luxuriöses Hotel mit Spa ist. Wir werden herum geführt, schauen uns die ehemalige Wassermühle an, machen eine Kutschenfahrt über das Anwesen und landen zu guter Letzt im angeschlossenen Wodkamuseum, wo wir eine Verkostung haben.

Wodkamuseum
Wodkamuseum

Ich bin sehr froh, dass wir dann in den Bus steigen und nach Tallinn zurück fahren. Im „Peppersack“, einem Restaurant mit mittelalterlichem Einschlag und wirklich gutem Essen (besser reservieren!), lassen wir den Abend ausklingen. Morgen fliegen wir leider wieder nach Hause…

Peppersack
Peppersack


Schön war es! Und sicher nicht mein letzter Besuch in Estland, so eine Fahrt von einem Gutshof zum anderen könnte mich schon reizen…
Mehr Infos und Fotos gibt es auf meiner Facebook Seite und bei Instagram. Ich freue mich auf euch, lasst gern einen Kommentar hier!P1190148

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